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Mayer, Julius Robert

Mayer, Julius Robert (1814–1878) Hervorragender Naturforscher, Schiffsarzt, später Stadt- und Oberamtswundarzt in seiner Vaterstadt Heilbronn in Württemberg. M.s bahnbrechende Leistung bestand in der Entdeckung des Gesetzes von der Erhaltung der Kraft und der gleichzeitigen Aufstellung des Prinzips der äquivalenten Umwandlung der Energie, der Verwandlung der Bewegung in Wärme und umgekehrt (1842). M. gilt neben Joule, Colding und Helmholtz als Begründer der mechanischen Wärmetheorie. Als erster übertrug M. den Satz von der Äquivalenz auch auf die Astronomie und auf die Physiologie des Menschen. In konsequent materialistischer Weise suchte M. auch den Ursprung der Organismen zu erklären, indem er die Entstehung des Lebendigen auf den Einfluss der Sonne, als wichtigste Energiequelle, zurückführt. M. hatte einen schweren Kampf um die Anerkennung seiner Ansichten durchzufechten; seine Verdienste wurden erst gegen das Ende seines Lebens anerkannt und entsprechend gewürdigt. Wiederholte Hinweise auf die außerordentliche Bedeutung der Entdeckungen M.s findet der Leser auch in Fr. Engels' „Naturdialektik" (Marx-Engels-Archiv, 2. Bd., Moskau 1925), in der Engels M. gegen alle Versuche, dessen Leistungen herabzusetzen und seine Verdienste zu schmälern, entschieden in Schutz nimmt. Hauptschriften: „Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur" (1842), „Die organische Bewegung in ihrem Zusammenhange mit dem Stoffwechsel" (1845), M.s eigentliches Hauptwerk; ferner „Beiträge zur Dynamik des Himmels" (1848), „Die Mechanik der Wärme" (1867, Ostwalds Klassiker Nr. 180) und „Naturwissenschaftliche Vorträge" (1872).

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