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Merrheim, Artur

Merrheim, Artur – französischer Syndikalist, Organisator der Gewerkschaft der Kesselschmiede, später Leiter der Arbeiterbörse (Gewerkschaftskartell) von Roubaix. Seit 1905 Führer des Metallarbeiterverbandes, an dessen Spitze er 18 Jahre stand. Teilnehmer aller Kongresse der allgemeinen Arbeiterföderation (französischer Gewerkschaftsbund). 1915 trat er zusammen mit Bourderon als einer der Führer des linken Flügels der Gewerkschaftsbewegung auf, den er auf der Zimmerwalder Konferenz vertrat. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich nahm er tätigen Anteil an der Organisierung des „Komitees zur Wiederherstellung internationaler Verbindungen", an dem auch Vertreter der Gruppe Trotzki und Bolschewiki teilnahmen. M. war der erste Sekretär des Komitees, schwankte jedoch in verschiedenen Fragen. Auf der Gewerkschaftskonferenz im Dezember 1916 stimmte er zusammen mit Jouhaux für eine pazifistische Resolution, die Wilsons Tätigkeit begrüßte. Er trennte sich mehr und mehr von den Linken, mit denen er 1918 endgültig brach, als er aus der Redaktion des Organs des linken Flügels der Gewerkschaften „La vie ouvrière" („Arbeiterleben") austrat. Nach dem Kriege ging M. völlig auf die Seite Jouhaux' über, dessen Politik er in der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale unterstützte. M. tat sich besonders als Gegner Sowjetrusslands hervor.

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