Oppenheimer, Franz (1864-1943) war ein deutscher Soziologe. Er war nach dem Medizinstudium Arzt in einem Berliner Armenviertel. Durch die dortigen Erfahrungen begann er, sich mit der sozialen Frage zu beschäftigen und und für soziale Reformen, insbesondere Gartenstädte, einzutreten. Er war zunehmend publizistisch tätig, 1909 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und bis 1917 Privatdozent in Berlin, dann Titularprofessor. 1919-1929 war er in Frankfurt der erste deutsche Soziologe-Professor. 1934-35 lehrte er in Palästina, ein Lehrauftrag in Japan scheiterte am Einspruch der Nazis. 1940 ging er nach Schanghai und dann in die USA. Er starb in Los Angeles. Er vertrat reformistische Ideen, war skeptisch gegenüber den Klassenkampf und hielt Siedlungsgenossenschaften für den Schlüssel zur Lösung der Probleme des Kapitalismus.