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Plato

Plato (428–348 v. u. Z.) – Griechischer Philosoph, der größte idealistische Denker der Antike. Schüler des Sokrates (s. d.), Begründer des objektiven Idealismus. Nach PI. sind die sinnlichen Dinge nur eine Mittelstufe zwischen Sein und Nichtsein; sie stellen die Scheinwelt dar; das wirkliche Sein kommt nur den Ideen zu, die jenseits alles Geschehens in ewiger Unveränderlichkeit beharren, als wahrhafte Urbilder der endlichen Sinnendinge. Die Erkenntnis dieser ewigen Ideen sei dem menschlichen Denken durch „Wiedererinnerung" gegeben. In seinen berühmten Dialogen entwickelt PI. die Elemente der idealistischen Dialektik. – Dem sozialen Gesamtcharakter nach ist der platonische Idealismus die Ideologie der herrschenden Klasse der auf Sklavenarbeit beruhenden antiken Gesellschaft in der Periode ihres fortschreitenden Verfalls, der durch die Entwicklung der Waren- und Schuldenwirtschaft unaufhaltsam beschleunigt wurde. Das Staatsideal Pl.s ist in seinem Buche „Politeia" („Der Staat") niedergelegt, worin die größte sozialistische Utopie des Altertums, die Forderung der Gütergemeinschaft für die herrschende Schicht der Aristokraten, enthalten ist. Werke Platos, deutsch herausgegeben von Schleiermacher (3. Auflage 1855–1862, 6 Bände), Müller (1850–1866), 8 Bände) u. a. Über PI. siehe Kautsky: „Vorläufer des neueren Sozialismus", Bd. I.

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