Roschkow,
N. A. (1868–1927) –
Professor,
Historiker materialistischer Richtung, Sozialdemokrat, während der
ersten russischen Revolution Bolschewik.
1905 trat er in die Moskauer Organisation der Bolschewiki ein und
betätigte sich dort als tüchtiger Propagandist, Organisator und
Journalist. War Mitglied der Redaktion der Moskauer bolschewistischen
Zeitungen „Borjba" (1905) und „Swjetotsch" (1908). Nach
der Niederlage des Moskauer Aufstandes nahm er an der Abfassung und
Redaktion des Sammelbandes „Der gegenwärtige Augenblick"
teil. Im Frühjahr 1906 wurde er ins Moskauer Parteikomitee gewählt.
War Delegierter der Parteitage von Stockholm (1906) und London
(1907); auf dem Londoner Parteitage wurde er ins ZK gewählt. Nahm
auch an der Arbeit der sozialdemokratischen Dumafraktion teil. Im
Frühjahr 1908 wurde er nach einjähriger Haft zur Ansiedlung nach
Sibirien verschickt. 1912 trennte er sich in der Verbannung von den
Bolschewiki und arbeitete an der liquidatorischen Zeitschrift „Nascha
Sarja" mit, doch stand er bis 1917 außerhalb der Fraktionen.
Aus der Verbannung nach Petersburg zurückgekehrt, wurde er einer der
Organisatoren der sozialdemokratischen „Vereiniger" und
redigierte ihr Moskauer Organ „Proletarij". Auf dem
sogenannten Vereinigungsparteitage der Menschewiki im August 1917
wurde er in das ZK gewählt. 1920 zog er sich vom politischen Leben
ganz zurück und widmete sich wissenschaftlichen Arbeiten. Er
arbeitete im Institut der Roten Professur, im Historischen Institut
und in anderen wissenschaftlichen Anstallen in Moskau. [Band 17] |
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