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Scheidemann, Philipp

Scheidemann, Philipp (1865-1939): wurde 1883 Sozialdemokrat. Er war 1903-1933 Reichstagsabgeordneter (bzw. 1919-20 Mitglied der Nationalversammlung) und 1911-18 im Parteivorstand. Nach Bebels Tod 1913 wurde er Fraktionsvorsitzender. Im Ersten Weltkrieg unterstützte er die Burgfriedenspolitik und wurde im Oktober 1918 Staatssekretär im Kabinett des Prinzen Max als Teil der Reformen, die eine Revolution verhindern und die Monarchie retten sollten. Als das scheiterte, rief er am 9. November die Republik aus. Er wurde Mitglied des „Rats der Volksbeauftragten", der provisorischen Regierung, beteiligte sich an der Unterdrückung der Revolution und wurde Regierungschef (Reichsministerpräsident) bis Sommer 1919. Danach war er bis 1925 Oberbürgermeister von Kassel.

Scheidemann, Philipp (geb. 1865) Schriftsetzer, seit 1895 sozialdemokratischer Redakteur. 1912 Mitglied des Parteivorstandes, Vizepräsident des Reichstages. Vor dem Kriege gehörte er zum „marxistischen Zentrum" der deutschen Sozialdemokratie. Mit Ausbruch des imperialistischen Krieges wurde er mit Ebert der Hauptvertreter der sozialdemokratischen nationalistischen Kriegspolitik. Im Oktober 1918 wurde er von Wilhelm II. zum Staatssekretär im Kabinett des Prinzen Max ernannt. In den Novembertagen 1918 tat er alles, um die Revolution zu verhindern und die Monarchie zu retten, als aber die Bewegung nicht mehr aufzuhalten war, stellte er sich auf den „Boden der Tatsachen" und wurde „Volksbeauftragter" der „Deutschen Sozialistischen Republik". Er organisierte zusammen mit Ebert und Noske den blutigen Feldzug gegen die Revolution. Von der Nationalversammlung 1919 zum Reichskanzler gewählt; schied im Juni 1919 aus der Regierung aus, weil er den Versailler Friedensvertrag nicht unterzeichnen wollte. Bis 1927 Bürgermeister von Kassel. [Band 20]

Beginnt danach neuerlich eine Rolle zu spielen. [Band 19, Schluss]

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