Ströbel, Heinrich (1869-1944) trat 1889 der Sozialdemokratie bei und schrieb für verschiedene Parteizeitungen. 1900 wurde er Redakteur des Vorwärts, 1908-1918 wer er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. 1914 wurde er Chefredakteur des Vorwärts, wurde 1916 wegen seiner kriegskritischen Haltung entlassen. 1915 wirkte er an der ersten (und bis zur Novemberrevolution 1918 einzigen) Nummer der von Rosa Luxemburg mitgegründeten Zeitschrift „Die Internationale“ mit. 1917 wurde er Mitbegründer der USPD. Vom November 1918 bis Januar 1919 war er preußischer Ministerpräsident. Nach der Vereinigung von USPD und KPD 1920 gehörte er zur Minderheit, die zur SPD zurückkehrte. 1931 schloss er sich der SPD-Linksabspaltung SAP an, kehrte aber bereits 1932 wieder in die SPD zurück. 1933 emigrierte er in die Schweiz, wo er starb Ströbel,
Heinrich – Deutscher Sozialdemokrat. Nahm zu Anfang des Kriegs eine
internationalistische Haltung ein; Mitarbeiter des ersten Heftes der
von Rosa Luxemburg und Franz Mehring herausgegebenen Zeitschrift
„Internationale"; ging später zu den Sozialchauvinisten über. [Band 18] deutscher Sozialdemokrat, einer der Redakteure des
Berliner „Vorwärts". Zu Beginn des Krieges schien er eine
Zeitlang mit den Internationalisten gehen zu wollen, vollzog aber
rasch seinen Übergang zu Kautsky und später zu den
Soizialpatrioten. Nach dem Kriege Vertreter der pazifistischen
Richtung in der Sozialdemokratie. [Band 19] |
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