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Tschcheïdse, N. S.

Tschcheïdse, Nikolos (Nikolai Semjonowitsch) (1864-1926) – Georgischer Sozialdemokrat, Menschewik, von Beruf Journalist; beteiligte sich an der sozialdemokratischen Arbeit im Kaukasus und schloss sich nach der Spaltung der Partei fast unverzüglich den Menschewiki an. Abgeordneter der II. und IV. Reichsduma vom Gouvernement Tiflis, Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion der IV. Duma (die menschewistische „Siebenmanngruppe"). Dem Krieg gegenüber nahm er eine stark schwankende Haltung ein. War für den Eintritt der Arbeiter in die „Kriegsindustrie-Komitees" und bekämpfte ganz bis zur Februarrevolution den „Streikfimmel" der Petersburger Arbeiter. Von Februar 1917 bis Ende Sommer dieses Jahres war er Vorsitzender des Petrograder Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten. War für die Koalition mit der Bourgeoisie und für die Vaterlandsverteidigung. 1918 begab er sich nach Georgien, wo er Vorsitzender der Konstituierenden Versammlung war; 1921 emigrierte er ins Ausland. Beteiligte sich an der Agitation der georgischen Emigration gegen das Sowjetsystem in Georgien. Beging in Paris Selbstmord. [Band 12]

Journalist, beteiligte sich in den neunziger Jahren an der sozialdemokratischen Bewegung im Kaukasus. Abgeordneter des Gouvernements Tiflis in der III. und IV. Reichsduma, Fraktionsführer der Menschewiki. In den Kriegsjahren Mitglied der menschewistischen Siebener-Fraktion in der Duma, nahm in Kriegsfragen eine zentristische Haltung ein. 1917 Vorsitzender des Petrograder Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten, Vorsitzender des 1. Allrussischen Zentral-Exekutiv-Komitees. 1918-1921 Vorsitzender der Konstituierenden Versammlung Grusiens (Georgiens). [Band 18]

Georgischer Sozialdemokrat. Menschewik. Abgeordneter der III. und IV. Reichsduma und Führer der sozialdemokratischen Dumafraktion. Nahm während des Krieges eine unklare, schwankende Stellung ein. Nach der Februarrevolution Vorsitzender des Petersburger Arbeiter- und Soldatenrats. Anhänger der Koalition mit der Bourgeoisie. Nach der Oktoberrevolution zog er sich vom aktiven politischen Leben zurück und emigrierte ins Ausland, wo er die georgischen Menschewiki unterstützte. Beging in Paris Selbstmord. [Band 20]

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