Urizki,
M. S. (1873–1918) – in der revolutionären Bewegung seit den 90er
Jahren des vorigen Jahrhunderts. Nach der Parteispaltung im Jahre
1903 schloss er sich den Menschewiki an. Seit Anfang des Krieges nahm
er (er lebte im Ausland) einen internationalistischen Standpunkt ein
und arbeitete zusammen mit Trotzki an der Zeitung „Nasche Slowo"
mit. Kehrt nach der Februarrevolution nach Petersburg zurück,
schließt sich den „Meschrayonzy" an und tritt mit ihnen
zusammen zur bolschewistischen Partei über. Auf dem VI. Parteitag
wurde er ins ZK der Partei gewählt. Im Oktober 1917 Mitglied des
Revolutionären Militärkomitees. Gleich darauf wird er zum Kommissar
der Konstituante ernannt. Gegner des Brester Friedens und Anhänger
des revolutionären Kriegs. Arbeitete an der Zeitschrift „Kommunist"
mit. Nahm am VII. Parteitag als Mitglied des ZK teil. In seiner
Eigenschaft als Vorsitzender der Petrograder Außerordentlichen
Kommission (Tscheka) führte er einen rücksichtslosen Kampf gegen
die Konterrevolution. Wurde am 30. August 1918 von dem Studenten A.
Kannegießer getötet. [Band 22]
Urizki arbeitete lange in den Reihen der SDAPR. Vor dem Krieg schloss
sich Urizky den Menschewiki an. 1910 war er Mitglied der Menschewiki.
Während der Kriegszeit war Urizki einer der aktiven Mitarbeiter der
internationalistischen Zeitung Nasche Slowo. Nach seiner Rückkehr
nach Russland war er Teil der Zwischenbezirksorganisation und
arbeitet zusammen mit L. D. Trotzki daran, die letztere mit den
Bolschewiki zu vereinen. Nach der Oktoberrevolution arbeitete Urizki
in der sehr verantwortungsvollen Position des Kommissars der
Konstituierenden Versammlung (siehe seinen Bericht in Anhang Nr. 17).
Im Jahr 1918 wurde er angesichts der Orgie der Konterrevolution zum
Führer des Petrograder Tscheka ernannt. In dieser Kampfarbeit
erweckte er den weißgardistisch-sozialrevolutionären Hass und fiel
im Herbst 1918 einer sozialrevolutionären Kugel zum Opfer. [Trotzki, Sotschinenija 3.2] |
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