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Well, Roman

Well, Roman (1900-1962, eigentlich Ruvin Sobolevicius) – er studierte in Leipzig, wurde nach einem längeren Aufenthalt in der Sowjetunion Mitglied der KPD. Er, sein Bruder Abraham (Adolf Senin) und Erwin Ackerknecht gründeten 1928 die trotzkistische Oppositionsgruppe Bolschewistische Einheit. 1929 traten sie dem Leninbund bei. 1930 vereinigte sich der trotzkistische Flügel des Leninbundes mit den Resten der „Weddinger Opposition“, wo Well eine Führungsposition einnahm und bald die ehemalige Weddinger Opposition um Landau heraus drängte. In den folgenden Jahren hatte Well zunehmend prostalinistische Tendenzen, vertrat im winter 1932/33 offen stalinistische Positionen und emigrierte in die Sowjetunion. Ob er bereits als stalinistischer Provokateur in die linke Opposition eintrat oder erst später einer wurde, ist umstritten. 1947 wurden Well (unter dem Namen Robert Soblen) und sein Bruder (unter dem Namen Jack Soble) in die USA geschickt, um ein sowjetisches Spionagenetz aufzubauen. 1957 wurde das Netz vom FBI aufgerollt, Well floh nach Israel, bat vergeblich um Asyl und entzog sich der Auslieferung durch Selbstmord.

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