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Zeretelli, I. G.

Zeretelli, Irakli (1882-1959) schloss sich 1900 während seines Studiums in Moskau der revolutionären Bewegung und wenige Jahre später in seiner georgischen Heimat der Sozialdemokratie an. 1907 wurde er für die Menschewiki, deren Hochburg Georgien war, in die II. Reichsduma gewählt. Nach dem Staatsstreich im Juni 1907 wurde er wie die anderen sozialdemokratischen Dumaabgeordneten verurteilt und verbannt. 1917 erlaubte ihm die Februarrevolution die Rückkehr in die Hauptstadt Petrograd, wo er bald für die Menschewiki in die Regierung eintrat, erst als Post- und dann kurzzeitig als Innenminister. Nach der Oktoberrevolution und der Auflösung der Konstituierenden Versammlung kehrte er nach Georgien zurück. Dort unterstützte er die Regierung der von Russland abgespaltenen transkaukasischen (und nach deren Zerfall: georgischen) Republik Nach der Eroberung Georgiens durch die Rote Armee lebte er im Exil in Frankreich und später den USA.

Zeretelli, I. G. (geb. 1882) Georgischer Sozialdemokrat. Menschewik. Abgeordneter der II. Reichsduma und Führer der damaligen sozialdemokratischen Fraktion. Nach der Auflösung der Duma am 3. (16.) Juni 1907 wurde er mit der ganzen Fraktion unter der (falschen) Beschuldigung, eine militärische Verschwörung organisiert zu haben, vor Gericht gestellt und zu Zwangsarbeit verurteilt, die er in Sibirien abbüßte. Nach der Februarrevolution nach Petersburg zurückgekehrt, stellte er sich an die Spitze der Menschewiki. Z. trat mit aller Entschiedenheit für die Fortsetzung des imperialistischen Krieges und für die Koalition mit der Bourgeoisie ein. In der ersten Koalitionsregierung war er Minister für Post- und Telegraphenwesen. Fahrendes Mitglied des ersten (menschewistischen) Allrussischen Zentralexekutivkomitees. Lebt gegenwärtig in der Emigration.

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