Karl Kautsky: Heinebuch [Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ - 24.1905-1906, 2. Band (1905-1906), Heft 31 (25. April 1906), S. 176] Eine Auswahl aus Heinrich Heines Dichtungen, herausgegeben und eingeleitet von Otto Ernst. Mit einem Bilde Heines. Hamburg-Großborstel, Verlag der Deutschen Dichter-Gedächtnisstiftung. 200 Seiten gebunden. 1 Mark. In seinem Gedenkartikel zu Heines fünfzigsten Todestage sprach Mehring den Wunsch nach einer populären Ausgabe ausgewählter Werke Heines aus. So dringend notwendig eine solche wäre, Wir fürchten. dass wir noch lange auf eine solche Ausgabe zu warten haben. Das vorliegende Heinebuch füllt diese Lücke in keiner Weise aus – auf 200 Seiten lässt sich unter allen Umständen nur ein höchst dürftiger Extrakt auf Heines Werken geben, und überdies ist der politische Dichter Heine in diesem Bändchen sehr zu kurz gekommen. Immerhin ist es mit Freuden zu begrüßen. Die politische Muse Heines ist doch mit einigen ihrer prächtigsten Schöpfungen vertreten, und sämtliche angenommene Dichtungen sind Meisterwerke und für Heine charakteristisch. So kann auch dieses Büchlein dazu beitragen, den Geist unseres großen Vorkämpfers – das ist er gewesen – weiteren Volkskreisen zu vermitteln. Das Heinebuch ist der 17. Band der Hausbücherei der Deutschen Dichter-Gedächtnisstiftung, die sich's zur Aufgabe macht, unter Ausschluss aller privaten Erwerbsinteressen, gute Volksschriften in billigen und schönen Ausgaben herauszugeben. Sowohl ihre Ausgaben von Schriften unserer Klassiker (darunter eine Auswahl von Schillers Briefen), wie ihre Sammlungen von Novellen und Humoresken sind mit großem Verständnis vorgenommen und können wohl empfohlen werden. K. |
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