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Karl Marx 18421117 Zur Korrespondenz „Die Besetzung der Insel Fernando Po durch die Engländer”

Karl Marx: Zur Korrespondenz „Die Besetzung der Insel Fernando Po durch die Engländer”

Fußnote der Redaktion der „Rheinischen Zeitung”

[Rheinische Zeitung Nr. 321, 17. November 1842. Nach Marx Engels Gesamtausgabe (MEGA). Erste Abteilung. Werke – Artikel – Entwürfe, Band 1. Berlin 1975, S. 384]

Die Engländer haben zwar die militärische Besetzung der Insel Fernando Po in Abrede gestellt und es steht nur fest, dass die englischen Dampfschiffe der Niger-Expedition ihre Kranken auf besagter Insel abgesetzt haben, allein die Lage der Insel Fernando Po, wie die Unterhandlungen der Engländer mit Espartero machen es gleich wahrscheinlich, dass sie auf gütlichem oder gewaltsamem Wege diese Insel unter den Verwaltungskreis ihres Kolonialministeriums einzureihen suchen werden.

Wir haben daher unbedenklich die obige Korrespondenz aufgenommen, um so mehr, da es sich bei jeder Handelsusurpation nur fragen kann, ob die Engländer sie schon hazardiert haben, oder sie erst hazardieren werden, ob sie als eine Usurpation der Vergangenheit oder als eine Usurpation der Zukunft zu bezeichnen ist. Immerhin bleibt es bei der bekannten empfindsamen Humanität der Engländer möglich, dass sie ihren Kranken eine militärische Eskorte von ihren in der Nähe segelnden Kreuzern zur Verpflegung zugesellt und diese englischen Krankenwärter wären sehr geeignet, zugleich die Ärzte der Insel zu spielen. Was den Rat unseres Korrespondenten betrifft, den Durchsuchungsvertrag von deutscher Seite zu brechen, so steht diesem wohlgemeinten Rat nur das Faktum der abermaligen Ratifikation entgegen und obschon die Engländer die Strafgelder, zu welchen sie wegen ungesetzlicher und brutaler Behandlung der Hanseschiffe verurteilt, noch nie bezahlt, so haben sie auch die Bezahlung noch nie abgelehnt, also nach deutschen Begriffen, die auf späte Resultate eingerichtet sind, den Vertrag noch nicht gebrochen. Da aber Nordamerika, Frankreich und Spanien den Vertrag nicht anerkannt haben und schwerlich anerkennen werden, so steht nichts den Deutschen im Wege, eine dieser ausländischen Flaggen aufzuspannen.

Die Redaktion der Rheinischen Zeitung.

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