Reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital

Reellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital

Das allgemein Charakteristische der formellen Subsumtion bleibt, id est die direkte Unterordnung des Arbeitsprozesses, in welcher Weise technologisch immer betrieben, unter das Kapital. Aber auf dieser Basis erhebt sich eine technologisch und sonstig spezifische, die reale Natur des Arbeitsprozesses und seine realen Bedingungen umwandelnde Produktionsweise, kapitalistische Produktionsweise. Erst sobald diese eintritt, findet statt reale Subsumtion der Arbeit unter das Kapital.

Agriculture for subsistance… changed for agriculture for trade.., the improvement of the national territory… proportioned to this change". (49, Note. A. Young. Political Arithmetik London 1774).

Die reale Subsumtion der Arbeit unter das Kapital wird entwickelt in allen den Formen, die den relativen Mehrwert im Unterschied vom absoluten entwickeln.

Mit der realen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital findet eine völlige (und sich beständig fortsetzende und wiederholende)* Revolution in der Produktionsweise selbst statt, in der Produktivität der Arbeit und im Verhältnis von Kapitalist und Arbeiter.

Bei der reellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital treten alle früher von uns entwickelten changes im Arbeitsprozess selbst ein. Es werden die sozialen Produktivkräfte der Arbeit entwickelt und es wird mit der Arbeit auf großer Stufenleiter die Anwendung von Wissenschaft und Maschinerie auf die unmittelbare Produktion. Einerseits schafft die kapitalistische Produktionsweise, die sich jetzt als eine Produktionsweise sui generis gestaltet, eine veränderte Gestalt der materiellen Produktion. Andrerseits bildet diese Veränderung der materiellen Gestalt die Basis für die Entwicklung des Kapitalverhältnisses, dessen adäquate Gestalt daher einem bestimmten Entwicklungsgrad der Produktivkräfte der Arbeit entspricht.

Man hat bereits gesehen, dass ein bestimmtes und stets wachsendes Minimum, von Kapital in der Hand der einzelnen Kapitalisten einerseits notwendige Voraussetzung, andererseits beständiges Resultat der spezifisch kapitalistischen Produktionsweise. Der Kapitalist muss Eigentümer oder Besitzer von Produktionsmitteln auf einer gesellschaftlichen Stufenleiter sein, in einem Wertumfang, der alles Verhältnis zu der möglichen Produktion des Einzelnen oder seiner Familie verloren hat. Das Minimum des Kapitals ist um so größer in einem Geschäftszweig, je mehr er kapitalistisch betrieben wird, je höher die gesellschaftliche Produktivität der Arbeit in ihm entwickelt ist. In demselben Umfang muss das Kapital an Wertgröße zunehmen und gesellschaftliche Dimensionen annehmen, also allen individuellen Charakter abstreifen. Eben die Produktivität der Arbeit, Masse der Produktion, Masse der Bevölkerung, Masse der Surplusbevölkerung, die diese Produktionsweise entwickelt, ruft mit freigesetzten Kapital und Arbeit beständig neue Geschäftszweige hervor, in denen das Kapital wieder auf kleiner Stufenleiter arbeiten kann und wieder die verschiedenen Entwicklungen durchlaufen, bis auch diese neuen Geschäftszweige auf gesellschaftlicher Stufenleiter betrieben werden. Dieser Prozess beständig. Gleichzeitig die kapitalistische Produktion tendierend sich alle ihrer bisher noch nicht 479 || bemächtigten Industriezweige, wo nur noch formelle Subsumtion, zu erobern. Sobald sie sich der Agrikultur, Minenindustrie, Manufaktur der Hauptkleidungsstoffe usw. bemächtigt hat, ergreift sie die andren Sphären, wo nur noch formell oder auch noch selbständige Handwerker. Schon bei Betrachtung der Maschinerie bemerkt worden, wie die Einführung der Maschinerie in einem Zweig, sie in andren Zweigen und zugleich in andern Arten desselben Zweiges mit sich führt. Z. B. die Maschinenspinnerei führt zur Maschinenweberei; die Maschinenspinnerei in der Baumwollindustrie zur Maschinenspinnerei in Wolle, Leinen, Seide usw. Die gehäufte Anwendung der Maschinerie in Kohlenbergwerken, Baumwollmanufactures usw. machte Einführung der großen Produktionsweise im Maschinenbau selbst notwendig. Abgesehen von den gesteigerten Mitteln des Verkehrs, die diese Produktionsweise auf großer Stufenleiter erheischte, ist es andrerseits nur durch Einführung der Maschinerie im Maschinenbau selbst – namentlich der zyklischen Prime Motors – die die Einführung von Dampfschiffen und Eisenbahnen möglich machte, den ganzen Schiffsbau umwälzte. Die große Industrie wirft in die ihr noch nicht unterworfenen Zweige solche Menschenmaßen, oder erzeugt in ihnen solche relative Surpluspopulation, wie zur Verwandlung des Handwerks oder des kleinen formell-kapitalistischen Betriebs in große Industrie erheischt ist. Hier folgende Toryjeremiade:

In the good old times, when „Live and let live" was the general motto, every man was contented with one avocation. In the cotton trade, there were weavers, cotton spinners, blanchers, dyers and several other independent branches, all living upon the profits of their respective trades, and all, as might be experted, contented and happy. By and by, however, when the downward course of trade had proceeded to some extent, first one branch was adopted by the capitalist, and then another, till in time, the whole of the people were ousted, and thrown upon the market of labour, to find out a livelihood in the best manner they could. Thus, although no charter secures to these men the right to be cotton-spinners, manufacturers, printers etc., yet the course of events has invested them with a monopoly of all… They have become Jack-of-all trades, and as far as the country is concerned in the business, it is to be feared, they are masters of none". (56. Public Economy Concentrated etc. Carlisle. 1833).

Das materielle Resultat der kapitalistischen Produktion, außer der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte der Arbeit, ist die Steigerung der Masse der Produktion und Vermehrung und Vermannigfachung der Produktionssphären und ihrer Abzweigungen, womit sich erst der Tauschwert der Produkte entsprechend entwickelt – die Sphäre, worin sie als Tauschwert wirken oder sich realisieren.

Produktion um der Produktion" willen – Produktion als Selbstzweck – tritt zwar schon ein mit der formellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital, sobald es überhaupt unmittelbar Zweck der Produktion wird, möglichst großen und möglichst viel Mehrwert zu produzieren, sobald überhaupt der Tauschwert des Produkts der entscheidende Zweck wird. Indes realisiert sich diese dem Kapitalverhältnis immanente Tendenz erst in adäquater Weise und wird selbst eine notwendige Bedingung, auch technologisch – sobald sich die spezifisch kapitalistische Produktionsweise und mit ihr die reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital entwickelt hat.

480 || Dies Letztere schon früher der Sache nach ausführlich entwickelt, dass hier ganz kurz zu sein. Es ist Produktion, die sich nicht an vorausbestimmende und vorausbestimmte Schranke der Bedürfnisse bindet. (Ihr gegensätzlicher Charakter schließt Schranke der Produktion ein, über die sie beständig hinaus will. Daher Krisen, Überproduktion usw.). Dies ist die eine Seite, im Unterschied von früherer Produktionsweise; if you like, die positive Seite. Andrerseits die negative, oder der gegensätzliche Charakter: Produktion im Gegensatz zu, und unbekümmert um, den Produzenten. Der wirkliche Produzent als bloßes Produktionsmittel, der sachliche Reichtum als Selbstzweck. Und die Entwicklung dieses sachlichen Reichtums daher im Gegensatz zu dem, und auf Kosten des, menschlichen Individuums. Produktivität der Arbeit überhaupt = Maximum von Produkt mit Minimum von Arbeit, daher möglichst Verwohlfeilerung der Waren. Dies wird zum Gesetz, unabhängig vom Willen der einzelnen Kapitalisten, in der kapitalistischen Produktionsweise. Und dies Gesetz verwirklicht sich nur, involviert das andere, dass die Stufenleiter der Produktion nicht nach gegebenen Bedürfnissen, sondern umgekehrt die Masse des Produkts durch die durch die Produktionsweise selbst vorgeschriebene und stets wachsende Stufenleiter der Produktion bestimmt wird. Ihr Zweck, dass das einzelne Produkt etc. möglichst viel unbezahlte Arbeit enthalte, und dies nur erreicht durch die Produktion um der Produktion willen. Es tritt dies einerseits als Gesetz auf, soweit der Kapitalist, der auf zu kleiner Stufenleiter produziert, mehr als das gesellschaftlich notwendige Quantum Arbeit in den Produkten verkörpern würde. Es tritt also als adäquate Ausführung des Wertgesetzes auf, das sich erst vollständig entwickelt auf Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise. Aber es tritt andrerseits als Trieb des einzelnen Kapitalisten auf, der, um dies Gesetz zu durchbrechen, oder es zu seinem eigenen Vorteil zu überlisten, den individuellen Wert seiner Ware unter ihren gesellschaftlich bestimmten Wert zu senken sucht.

Allen diesen Produktionsformen (des relativen Mehrwerts), außer dem wachsenden Minimum des zur Produktion erforderlichen Kapitals, das gemeinsam, dass die gemeinschaftlichen Bedingungen für die Arbeit vieler unmittelbar kooperierenden Arbeiter als solche Ökonomie erlauben, im Gegensatz zur Zersplitterung dieser Bedingungen bei Produktion auf kleiner Stufenleiter, indem die Wirksamkeit dieser gemeinsamen Produktionsbedingungen nicht einen proportionell gleich großen Zuwachs in ihrer Masse und ihrem Wert bedingt. Ihr gemeinsamer, gleichzeitiger Gebrauch lässt ihren relativen Wert (mit Bezug auf das Produkt) sinken, so sehr ihre absolute Wertmasse wächst.

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