Erklärung
der Zimmerwalder
Linken auf
der zweiten sozialistischen internationalen Zimmerwalder Konferenz zur Frage der Bewilligung der Kriegskredite durch französische Sozialisten [Veröffentlicht in russischer Sprache im „Sozialdemokrat“ Nr. 54/55 10. Juni 1916 – Genf. Nach Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Wien-Berlin 1930, S. 527] Die Unterzeichneten erklären: Ebenso, wie wir in Zimmerwald die Stimmenthaltung der oppositionellen deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten bei der Abstimmung über die Kriegskredite für unzulässig und für die deutsche Sozialdemokratie schmachvoll erklärt haben, so erklären wir heute das Verhalten der Minderheit der französischen Parlamentsfraktion, die für die Kriegskredite gestimmt hat, für absolut unvereinbar mit dem Sozialismus und dem Kampfe gegen den Krieg. Dieses Verhalten verwandelt alle Proteste dieser Abgeordneten gegen den Krieg und die Politik des Burgfriedens in kraftlose platonische Erklärungen. Es ist geeignet, jegliches Vertrauen der oppositionell gestimmten Arbeiter zur Sozialistischen Partei zu untergraben. Es schwächt in hohem Maße die Versuche der internationalistischen Parteien, eine internationale Kampffront gegen den Krieg zu bilden. Gezeichnet: Lenin, Sinowjew, Radek, Gräber, Guilbeaux, Kazlerowitsch, Bronski, Dombrowski, Nobs, Platten, Robmann, Münzenberg, Serrati, ein deutscher Genosse aus der Stadt X1, Saweljew, Wlassow, Petrowa2, Peluso, Bobrow. 1 Paul Frölich (Bremen). Die Red. 2 Inès Armand. Die Red. |