Text
Plechanows
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Bemerkungen
Lenins
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I.
Die wichtigste ökonomische Eigentümlichkeit der modernen
Gesellschaft ist die Herrschaft der kapitalistischen
Produktionsverhältnisse in ihr,
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Nr.
1. Der Kapitalismus ist keine „Eigentümlichkeit" der
modernen Gesellschaft, sondern ihre ökonomische Struktur,
ihr
ökonomisches System
usw.
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d.
h. der Umstand, dass die Mittel der Warenproduktion und
-zirkulation
der zahlenmäßig sehr kleinen Kapitalistenklasse gehören,
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Nr.
2. Die Produktionsmittel gehören nicht nur den Kapitalisten,
sondern auch den Grundbesitzern und Kleinproduzenten.
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während
die Mehrheit der Bevölkerung aus Proletariern besteht,
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Nr.
3. Das Proletariat ist in vielen Ländern nicht die Mehrheit der
Bevölkerung.
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die
nichts besitzen als ihre Arbeitskraft und nur leben können, wenn
sie diese verkaufen.
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Nr.
4. Das Proletariat besitzt einige Konsumtionsmittel (zum Teil auch
Produktionsmittel).
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Infolgedessen
gerät diese Mehrheit in die abhängige Lage von Lohnarbeitern,
die durch ihre Arbeit das Einkommen der Kapitalisten schaffen.
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Seite
2. Nr. 5. + Grundbesitzer.
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II.
Der Herrschaftsbereich der kapitalistischen
Produktionsverhältnisse dehnt sich immer mehr aus in dem Maße,
wie die unaufhörliche Vervollkommnung der Technik die
wirtschaftliche Bedeutung der Großbetriebe erhöht und dadurch
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Nr.
6. „und dadurch"?? Die Entwicklung der Technik an und für
sich kann die wirtschaftliche Bedeutung der Großbetriebe nicht
erhöhen. Die Entwicklung der Technik (+
eine Reihe ökonomischer Umwandlungen, wie z. B. der
Absatzbedingungen usw.) führt zur Verdrängung der Kleinbetriebe
durch die Großbetriebe.
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die
Zahl der selbständigen Kleinproduzenten verringert, ihre Rolle im
wirtschaftlichen Leben der Gesellschaft beschränkt,
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Nr.
6–7. Der Kapitalismus „verringert"
nicht immer „die Zahl
der Kleinproduzenten" (die relative, aber nicht unbedingt die
absolute, insbesondere nicht in Russland).
(Enteignet
und erniedrigt, verelendet ihn … der Kapitalismus – den
Kleinproduzenten.)
Seite
2. Nr. 7. Beschränkt die Rolle der Kleinproduzenten = erhöht die
wirtschaftliche Bedeutung der Großbetriebe (ein und dasselbe).
Seite
2. Nicht die Vervollkommnung der Technik, sondern das
Privateigentum enteignet und verelendet1
den Kleinproduzenten.
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sie
mitunter sogar geradezu in Vasallen und Tributpflichtige der
Großunternehmer verwandelt.
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Nr.
8. Geradezu – streichen … Der Prozess der Trennung des
Produzenten von den Produktionsmitteln ist nicht erwähnt.
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III.
Die kapitalistischen Produktionsverhältnisse üben einen immer
stärkeren Druck auf die
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Seite
3 des ursprünglichen Entwurfes.
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Arbeiterklasse
aus, und zwar in dem Maße, wie der technische Fortschritt, der
die Produktivität der Arbeit erhöht, den Kapitalisten nicht nur
die materielle Möglichkeit gibt, den Grad der Ausbeutung der
Arbeiter zu erhöhen, sondern diese Möglichkeit auch zur
Wirklichkeit macht, wodurch ein relatives Sinken der Nachfrage
nach Arbeitskraft und gleichzeitig ein relatives und absolutes
Steigen ihres Angebots verursacht wird.
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Nr.
9. + und auf die Kleinproduzenten (die Bauern müssen überhaupt
besonders erwähnt werden).
Nr.
10. Hervorgerufen oder geschaffen wird.
Seite
3 ist zu wenig gemeinverständlich, zu abstrakt. Viel besser ist
das im „Erfurter
Programm" gesagt: …„immer massenhafter [wird] die
Armee der überschüssigen Arbeiter" – „Wachsende Zunahme
der Unsicherheit ihrer Existenz".2
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IV.
Die Entwicklung der Produktivität der Arbeit erhöht nicht nur
nicht den Preis der Arbeitskraft, sondern ist, im Gegenteil, sehr
oft die unmittelbare Ursache
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Seite
4. Der „Preis der Arbeitskraft" ist sehr oft die Ursache
des Sinkens (ebenfalls sehr abstrakt ausgedrückt;
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seines
Sinkens. So ruft der technische Fortschritt, der die Vergrößerung
des gesellschaftlichen Reichtums bedeutet, in der kapitalistischen
Gesellschaft die Verschärfung der sozialen Ungleichheit, die
Vergrößerung des Abstandes zwischen Besitzenden und Besitzlosen,
eine verstärkte Abhängigkeit der Arbeiter von den Kapitalisten
hervor.
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-
Steigerung der Ausbeutung, der Unterdrückung, des Elends, der
Erniedrigung). „So" ruft der technische Fortschritt die
Verschärfung der Ungleichheit hervor. Das ist, als würde die
Verschärfung der Ungleichheit nur durch die Verschärfung
(Steigerung) der Ausbeutung des Lohnarbeiters hervorgerufen
werden, während sie in Wirklichkeit hervorgerufen wird: 1. durch
die Enteignung des Kleinproduzenten + 2. die Verelendung des
Kleinproduzenten + 3. die verschärfte Ausbeutung + 4. das
Anwachsen der Reservearmee.
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V.
Angesichts dieser Lage der Dinge in der kapitalistischen
Gesellschaft und der stets wachsenden Rivalität der
kapitalistischen Länder auf dem Weltmarkt, bleibt der Warenabsatz
notwendigerweise hinter der Warenproduktion zurück, das aber
verursacht periodisch mehr oder weniger scharfe industrielle
Krisen, die von mehr oder weniger langen Perioden industrieller
Stagnation begleitet sind; diese Perioden der Stagnation
verringern noch mehr die Zahl und die wirtschaftliche Bedeutung
der Kleinproduzenten,
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Seite
5. Ist es notwendig, im Programm auf die Ursachen
der Krisen hinzuweisen? Wenn ja, so ist der Mangel der, dass zwei
Ursachen genannt werden: 1. die Verschärfung der sozialen
Ungleichheit („angesichts dieser Lage der Dinge") + 2. das
Anwachsen der Rivalität. Nicht genannt ist die Hauptursache der
Krisen = die Planlosigkeit3,
die private Aneignung bei gesellschaftlicher Produktion.
Seiten
5–6. Verringerung der „wirtschaftlichen
Bedeutung
der Kleinproduzenten" ist ein zu abstrakter Ausdruck.
Enteignet (= verringert die Zahl?) und verelendet4.
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vergrößern
noch mehr die Abhängigkeit der Lohnarbeit vom Kapital
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Seite
6. Der Lohn„arbeit"?
Wäre es nicht besser, Arbeiter
zu sagen?
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und
führen noch rascher zur relativen, mitunter auch zur absoluten
Verschlechterung der Lage des Proletariats und der
Kleinproduzenten.
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Seite
6. Folgen der Krise – relative
und absolute
Verschlechterung
der
Lage.
Wäre es nicht besser, direkt hinzuweisen auf: Arbeitslosigkeit,
Elend der Arbeiter und der Kleinproduzenten.
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VI.
Während aber diese unvermeidlichen Widersprüche des Kapitalismus
anwachsen und sich entwickeln, wächst gleichzeitig auch die
Unzufriedenheit der Arbeiterklasse mit der bestehenden Lage der
Dinge, verschärft sich ihr Kampf gegen die Kapitalistenklasse,
und immer weiter und rascher verbreitet sich in der Arbeiterklasse
die Erkenntnis,
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Seite
7. Anstatt Unzufriedenheit – Empörung.
Seite
7. Die Verbreitung des Bewusstseins (–γ)
wird
neben das Anwachsen der Empörung (–α)
und
die Verschärfung des Kampfes (–β)
gestellt.
Aber α
und
β
sind
spontan, während y
von
uns hineingetragen werden muss.
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dass
sie nur aus eigener Kraft das auf ihren Schultern lastende Joch
der ökonomischen Abhängigkeit abwerfen kann, und dass zur
Abschüttelung dieses Joches die soziale Revolution notwendig ist,
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Seite
7. „Nur aus eigener Kraft." Es wäre besser, allgemein zu
sagen: kann
nur
das
Werk
der
Arbeiterklasse
sein
usw.
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d.
h. die Aufhebung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse,
der Übergang der Produktions- und Zirkulationsmittel in
gesellschaftliches Eigentum.
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Seiten
7–8. 1. Die Aufhebung der kapitalistischen
Produktionsverhältnisse? Die Ablösung*
der Warenproduktion durch die sozialistische Produktion**,
2. die Expropriation der Expropriateure. 3. der Übergang der
Produktionsmittel in gesellschaftliches
Eigentum?
Umwandlung des Privateigentums in gesellschaftliches Eigentum.
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VII.
Diese Revolution des Proletariats wird die Befreiung der gesamten,
jetzt unterdrückten und leidenden Menschheit sein, denn sie wird
allen Arten von Unterdrückung und Ausbeutung des Menschen durch
den Menschen ein Ende setzen.
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VIII.
Um die kapitalistische Warenproduktion zu ersetzen durch die
sozialistische Organisation der Gütererzeugung zur Befriedigung
der Bedürfnisse der Gesellschaft und zur Sicherung des Wohlstands
aller ihrer Mitglieder, um seine Revolution zu vollbringen,
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Seite
9. „Zur Befriedigung (unklar) der Bedürfnisse der Gesellschaft
und zur Sicherung des Wohlstandes aller ihrer Mitglieder."
Das
ist
zu
wenig:
(vergleiche das „Erfurter Programm": „höchste Wohlfahrt"
und allseitige harmonische „Vervollkommnung") .
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muss
das Proletariat die politische Macht in Händen haben, die es zum
Herrn der Lage macht und ihm erlaubt, alle jene Hindernisse
rücksichtslos niederzutreten, die sich ihm auf dem Wege zu seinem
großen Ziel entgegenstellen. In diesem Sinne ist die Diktatur des
Proletariats eine notwendige politische Voraussetzung der sozialen
Revolution.
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Seite
9. „Herr der Lage", „rücksichtslos niedertreten",
„Diktatur"??? (Uns genügt die soziale Revolution.)
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IX.
Aber die Entwicklung des internationalen Austausches und des
Weltmarktes hat eine so innige Verbindung zwischen allen Völkern
der zivilisierten Welt hergestellt, dass dieses große Ziel nur
durch die Vereinigung der Anstrengungen der Proletarier aller
Länder erreicht werden kann. Darum musste die moderne
Arbeiterbewegung international werden und ist es bereits seit
langem geworden.
X.
Die russische Sozialdemokratie betrachtet sich als einen
Truppenteil der Weltarmee des Proletariats, als einen Teil der
internationalen Sozialdemokratie.
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Seite
10. Nil5.
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XI.
Sie verfolgt dasselbe Endziel, das die Sozialdemokraten aller
anderen Länder anstreben.
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Seite
11. „Dasselbe Endziel6".
Wozu die Wiederholung? Ist eine Verwechslung möglich?
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Sie
enthüllt vor den Arbeitern den unversöhnlichen Gegensatz
zwischen ihren Interessen und den Interessen der Kapitalisten,
macht ihnen die geschichtliche Bedeutung, den Charakter und die
Bedingungen der sozialen Revolution klar, die das Proletariat zu
vollbringen hat, und organisiert ihre Kräfte für den
unaufhörlichen Kampf gegen ihre Ausbeuter.
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Seite
11. „Dasselbe Endziel" – und sofort daneben die Aufgabe
der sozialdemokratischen Partei: 1. vor
(?)
den
Arbeitern den unversöhnlichen Gegensatz zwischen ihren Interessen
und den Interessen der Kapitalisten enthüllen. 2. Ihnen die
Bedeutung, den Charakter und die Bedingungen der sozialen
Revolution (+
die Notwendigkeit der Revolution?) klarmachen.
Bei
den Deutschen ist das stärker gesagt: weisen naturnotwendiges
Ziel7.
3. Ihre Kräfte für den unaufhörlichen Kampf gegen
ihre
Ausbeuter
(NB + gegen die Regierung?) organisieren +?
den Kampf des Proletariats leiten.
1
ist in 2 enthalten. 1 ist zu eng. Es wäre notwendig, α
das
Endziel aufzuzeigen, β
eine
Organisation der Revolutionäre zu schaffen, die den Kampf des
Proletariats leitet.
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XII.
Ihre nächsten Ziele erfahren jedoch dadurch eine wesentliche
Änderung, dass die bei uns zahlreich vorhandenen Überreste der
vorkapitalistischen, auf Leibeigenschaft
beruhenden
Gesellschaftsordnung als furchtbarer Druck auf der gesamten
werktätigen Bevölkerung lasten und das stärkste aller
Hindernisse sind, die dem Fortschritt der russischen
Arbeiterbewegung hemmend im Wege stehen.
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Seite
12. „Die Überreste der auf Leibeigenschaft beruhenden Ordnung …
lasten als furchtbarer Druck auf der gesamten werktätigen
Bevölkerung" (+ halten die Entwicklung der Produktivkräfte
auf; + verschlechtern die Lebensbedingungen; + halten das Volk in
Unwissenheit und Bedrücktheit) – das stärkste Hindernis (= die
Überreste)? (Was sind diese Überreste? Der Absolutismus + alles
andere? Das ist weiter
unten
gesagt.)
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Die
russischen Sozialdemokraten müssen erst noch um solche
Rechtseinrichtungen kämpfen, wie sie, als natürliche rechtliche
Ergänzung zu den kapitalistischen Produktionsverhältnissen, in
den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern bereits bestehen
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12–13.
Müssen erst noch um solche (?) Rechtseinrichtungen kämpfen, wie
sie in den fortgeschrittenen Ländern bereits
bestehen
(?). (Das muss klarer gesagt werden. Es ist nicht
gemeinverständlich.)
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und
die notwendig sind für die volle Entfaltung des Klassenkampfes
der Lohnarbeit gegen das Kapital.
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Seite
13. Der Lohnarbeit–? der Arbeiter, des Kampfes der
Arbeiterklasse gegen die Kapitalistenklasse um ihre vollständige
Befreiung.
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Da
aber der zaristische Absolutismus, der bedeutendste und für die
weitere Entwicklung der Gesellschaft schädlichste Überrest der
alten Leibeigenschaftsordnung, ganz unvereinbar ist mit diesen
Rechtseinrichtungen, und da er, schon seinem Wesen nach, unbedingt
der schlimmste und gefährlichste Feind der Befreiungsbewegung der
Proletarier sein muss,
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Seite
13. Der Absolutismus ist unvereinbar mit diesen
Rechtseinrichtungen (mit der vollständigen Freiheit??).
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so
stellen sich die russischen Sozialdemokraten den Sturz der
Monarchie als ihre nächste politische Aufgabe.
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Seite
14. Da der Absolutismus unvereinbar ist – Sturz der Monarchie
(das passt nicht zusammen).
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