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Wladimir I. Lenin 19181124 Rede am „Tag des Roten Offiziers"

Wladimir I. Lenin: Rede am „Tag des Roten Offiziers"

24. November 1918. Kurzer Zeitungsbericht

[„Iswestija" Nr. 258 (522). 25. November 1918. Nach Sämtliche Werke, Band 23, Moskau 1940, S. 380]

Ich begrüße euch im Namen der Volkskommissare, sagt Lenin. Wenn ich an die Aufgaben unserer Armee und unserer roten Offiziere denke, fällt mir ein Zwischenfall ein, dessen Augenzeuge ich vor nicht allzu langer Zeit in einem Wagen der Finnischen Eisenbahn war.

Ich sah, dass die Mitreisenden einer Greisin zuhörten und dabei über etwas lächelten, und bat, mir deren Worte zu übersetzen. Die Finnin verglich die früheren Soldaten mit den revolutionären Soldaten und sagte, dass die ersteren die Interessen der Bourgeoisie und der Gutsbesitzer verteidigten, die letzteren aber die der Armut. „Früher musste der Arme für jedes ohne Erlaubnis genommene Scheit Holz grausam büßen, jetzt aber", sagte die Greisin, „wenn du im Walde einem Soldaten begegnest, dann hilft er dir noch das Holzbündel tragen." „Jetzt",, sagte sie, „braucht man den Mann mit einem Gewehr nicht mehr zu fürchten."

Ich glaube, fährt Lenin fort, dass sich schwerlich eine bessere Auszeichnung für die Rote Armee vorstellen lässt.

Weiter führt Lenin aus, dass der alte Kommandobestand sich vorwiegend aus verwöhnten und verdorbenen Kapitalistensöhnchen zusammensetzte, die mit dem einfachen Soldaten nichts gemein hatten. Deshalb müssen wir jetzt beim Aufbau der neuen Armee die Kommandeure nur aus dem Volke nehmen. Nur die roten Offiziere werden unter den Soldaten Autorität besitzen und werden imstande sein, den Sozialismus in unserer Armee zu festigen. Eine solche Armee wird unbesiegbar sein.

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