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Wladimir I. Lenin 19170427 Banken und Minister

Wladimir I. Lenin: Banken und Minister

[„Prawda" Nr. 32, 27. (14.) April 1917. Nach Sämtliche Werke, Band 20.1, Wien-Berlin 1928, S. 212]

Der frühere Außenminister und jetzige Vizepräsident des zentralen Kriegsindustriekomitees, N. N. Pokrowski, ist Mitglied des Aufsichtsrates der Russischen Bank für Auswärtigen Handel geworden. Aufsichtsratsmitglied der Bank wird auch der frühere Vorsitzende des Ministerrats, Graf W. N. Kokowzew.

Mit dieser Mitteilung haben uns die gestrigen Abendzeitungen erfreut.

Heute Minister – morgen Bankier; heute Bankier – morgen Minister. Für den „Krieg bis zu Ende" – heute wie morgen.

So steht es nicht nur in Russland, sondern überall, wo das Kapital herrscht. Am Krieg bereichert sich ein Häuflein von Bankiers, das die ganze Welt in Händen hält.

Vielleicht wird man uns sagen: aber Pokrowski und Kokowzew waren doch Minister unter dem alten Regime, jetzt aber leben wir in einem erneuerten Russland.

Wir wollen darauf mit einer Frage antworten:

Und an wie viel Banken sind die jetzigen Minister Gutschkow, Tereschtschenko, Konowalow beteiligt (als Direktoren, Aktionäre, als tatsächliche Besitzer)?

Die Genossen Bankangestellten (die sich, nebenbei gesagt, schnellstens in ihrem eigenen Verband organisieren müssen) werden gut tun, wenn sie hierzu Material sammeln und es in der Arbeiterpresse veröffentlichen.

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