Wladimir I. Lenin: Beschluss über die Bildung der Arbeiter- und Bauernregierung

[„Rabotschij i Soldat" Nr. 10, 9. November (27. Oktober) 1917. Nach Sämtliche Werke, Band 22, Zürich 1934, S. 24 f.]

Der Allrussische Kongress der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte beschließt:

Zur Verwaltung des Landes wird bis zur Einberufung der Konstituante eine Provisorische Arbeiter- und Bauernregierung gebildet, die den Namen Rat der Volkskommissare führt¹. Die Leitung der einzelnen Zweige des staatlichen Lebens wird Kommissionen übertragen, deren Zusammensetzung die Durchführung des vom Kongress verkündeten Programms ermöglichen muss, in engster Zusammenarbeit mit den Massenorganisationen der Arbeiter, Arbeiterinnen, Matrosen, Soldaten, Bauern und Angestellten. Die Regierungsgewalt wird von dem Kollegium der Vorsitzenden dieser Kommissionen ausgeübt, d. h. von dem Rat der Volkskommissare.

Die Kontrolle über die Tätigkeit der Volkskommissare sowie das Recht der Absetzung der Volkskommissare steht dem Allrussischen Kongress der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte und seinem Zentralexekutivkomitee zu.

Im jetzigen Augenblick wird der Rat der Volkskommissare aus folgenden Personen gebildet:

Vorsitzender des Rates der Volkskommissare – Wladimir Uljanow (Lenin);

Volkskommissar für Inneres – A. I. Rykow;

Für Landwirtschaft – W. P. Miljutin;

Für Arbeit – A. G. Schljapnikow;

Für Heer und Flotte – ein Komitee in folgender Zusammensetzung: W. A. Owsejenko (Antonow), N. W. Krylenko und P. I. Dybenko ;

Für Industrie und Handel – W. P. Nogin;

Für Volksbildung – A. W. Lunatscharski;

Für Finanzen – I. I. Skworzow (Stepanow);

Für Auswärtiges – L. D. Bronstein (Trotzki);

Für Justiz – G. I. Oppokow (Lomow);

Für Ernährungswesen – I.. A. Theodorowitsch;

Für Post und Telegraph – N. P. Awilow (Glebow);

Vorsitzender des Kommissariats für nationale Angelegenheiten – J. W. Dschugaschwili (Stalin).

Der Posten des Volkskommissars für das Eisenbahnwesen bleibt zunächst unbesetzt.