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Wladimir I. Lenin 19170900 Die Verletzung des Demokratismus in den Massenorganisationen

Wladimir I. Lenin: Die Verletzung des Demokratismus in den Massenorganisationen

[Geschrieben in der ersten Septemberhälfte 1917 Zum ersten Mal veröffentlicht 1928 im „Leninski Sbornik", Nr. 7. Nach Sämtliche Werke, Wien-Berlin 1931, S. 162]

Es muss eine Resolution angenommen werden, die solche Methoden, wie die des Soldatendeputiertenrats (bei den Soldaten ein Vertreter auf 500, bei den Arbeitern ein Vertreter auf 1000) oder des Büros der Gewerkschaften (in den kleinen Verbänden ein Vertreter auf a Mitglieder, in den großen ein Vertreter auf ab Mitglieder) als eine Fälschung* brandmarkt, die Nikolaus II. würdig wäre.

Was sind wir für Demokraten, wenn wir diese Fälschung dulden?

Was ist denn an Nikolaus II. auszusetzen, der den Bauern und den Gutsbesitzern ebenfalls eine ungleiche Vertretung gab?

Wenn wir solche Dinge dulden, prostituieren wir den Demokratismus.

Wir müssen eine Resolution annehmen, das gleiche Wahlrecht fordern (zu den Räten wie zu den Gewerkschaftskongressen), die kleinste Abweichung von der Gleichheit als Fälschung (eben mit diesem Wort), als Methode Nikolaus II. brandmarken. Diese volkstümlich geschriebene Resolution des ZK-Plenums als Flugblatt in die Arbeitermasse bringen.

Man kann sich nicht „Demokrat" nennen und eine Fälschung des Demokratismus dulden. Wenn wir es dulden, sind wir keine Demokraten, sondern prinzipienlose Menschen!!

* Ein Vertreter überall und immer von der gleichen Zahl der Wähler – das ist das Abc des Demokratismus. Alles andere ist Fälschung.

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