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Karl Liebknecht 19141018 Erfundene Geschichte

Karl Liebknecht: Erfundene Geschichte1

Zuschrift an die „Freie Presse" (Oktober 1914)

[Freie Presse (Elberfeld-Barmen) Nr. 244 vom 19. Oktober 1914. Nach Gesammelte Reden und Schriften, Band 8, S. 155]

Sie haben Anfang dieses Monats eine Meldung des Amsterdamer „Telegraaf" wiedergegeben, wonach der belgische Abgeordnete Terwagne allerhand Einzelheiten über ein im September dieses Jahres in Brüssel erfolgtes Zusammentreffen zwischen meinem Freund Huysmans und mir erzählt haben soll, mit der Pointe, Huysmans habe mir die Hand verweigert.

Die ganze romantische Geschichte ist erfunden. Mein Zusammentreffen mit Huysmans und einer Anzahl anderer belgischer Parteifreunde trug im Gegenteil einen sehr herzlichen Charakter.

Ich bitte Sie, diese Zeilen gemäß Paragraph 11 des Pressgesetzes

veröffentlichen zu wollen.

Hochachtungsvoll

Karl Liebknecht

Rechtsanwalt

1 Die „Freie Presse" leitete Karl Liebknechts Zuschrift folgendermaßen ein: „Liebknecht im Auslande. Vor kurzem hatten wir den Bericht der ,Frankfurter Zeitung' über eine Auslandsreise des Genossen Liebknecht glossiert. Die ,Frankfurter Zeitung' muss sich nun selbst wie folgt berichtigen: ,Der Amsterdamer ,Telegraaf hatte nach dem belgischen sozialistischen Abgeordneten Terwagne berichtet, Dr. Karl Liebknecht habe in Brüssel Camille Huysmans die Hand mit dem Bemerken hingehalten, er habe zu jener Gruppe gehört, die gegen den Krieg gestimmt habe. Huysmans habe jedoch die Hand verweigert, weil Liebknecht nicht öffentlich protestiert habe.' Hierzu erhalten wir das folgende Schreiben."

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