1 Am 4. Januar 1919 wurde der Berliner Polizeipräsident Emil Eichhorn, der dem linken Flügel der USPD angehörte, vom preußischen Ministerium des Innern für abgesetzt erklärt. Damit wollte die Konterrevolution das Polizeipräsidium in die Hand bekommen. Zugleich sollten die revolutionären Arbeiter und Soldaten Berlins zu vorzeitigen, unvorbereiteten bewaffneten Kämpfen provoziert werden, um sie noch vor den Wahlen zur Nationalversammlung niederschlagen zu können.

Die revolutionären Obleute, der Zentralvorstand der USPD Groß-Berlins und die Zentrale der KPD forderten gemeinsam die werktätigen Massen zu Demonstrationen am 5. Januar für die Wiedereinsetzung Eichhorns auf. Am Nachmittag des 5. Januar zogen Hunderttausende Arbeiter und Soldaten mit den Forderungen: Entwaffnung der Konterrevolution, Bewaffnung des Proletariats, Bildung einer Roten Garde, Sturz der Ebert-Regierung, durch die Straßen Berlins zum Polizeipräsidium. Unter dem Eindruck der gewaltigen Demonstration beschlossen die revolutionären Obleute, der Zentralvorstand der USPD Groß-Berlins und die Vertreter der KPD, für den 6. Januar zum Kampf für den Sturz der Regierung Ebert-Scheidemann und zur Eroberung der „Macht des revolutionären Proletariats" aufzurufen. Zur Leitung des Kampfes bildete sich ein Revolutionsausschuss von 33 Mitgliedern. Am 6. Januar setzte der Generalstreik des Berliner Proletariats ein.

Georg Ledebour, der am 11. Januar 1919 wegen „Landfriedensbruchs und Rädelsführerschaft zum Aufruhr" verhaftet wurde, hat sich vor Gericht ausdrücklich zu der von Karl Liebknecht für ihn geleisteten Unterschrift bekannt. Er führte aus, „es handelte sich damals um einen politischen Akt, für den ich die volle Verantwortung übernehme und aufrechterhalte".