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Rosa Luxemburg 19121028 Diskussionsbeitrag in der Sitzung des Internationalen Sozialistischen Büros

Rosa Luxemburg: Diskussionsbeitrag in der Sitzung des

Internationalen Sozialistischen Büros1

28. Oktober 1912, nach einem Zeitungsbericht

[Leipziger Volkszeitung, Nr. 253 vom 30. Oktober 1912. Nach Gesammelte Schriften, Band 3, 1973, S. 177]

Das Manifest des Büros sollte Erwägungen über die eventuelle Haltung der Diplomatie, wie sie Jaurès angestellt hat und die immer auf sehr schwer berechenbaren Momenten und Mutmaßungen beruhen, nicht in den Vordergrund stellen. Dagegen sollte das Manifest in erster Linie die taktischen Notwendigkeiten beleuchten, die aus der jetzigen Lage für das Proletariat aller Länder hervorgehen. Das Manifest soll aussprechen, dass das einzige wirksame Mittel zur Verhinderung des Weltkrieges die proletarische Massenaktion ist. Diese Aktion soll in ihren Formen und in ihrer Intensität in demselben Masse gesteigert werden, wie die Kriegsgefahr selber akuter sein wird, um im Falle der höchsten Gefahr in eine entscheidende revolutionäre Massenaktion auszumünden. Der Text des Manifestes sollte die Einsicht deutlich durchblicken lassen, dass der jetzige Balkankrieg nur ein Glied in einer Kette von Tatsachen ist, die mit dem Wachstum des Imperialismus und der Tendenz zur kapitalistischen Expansion zusammenhängt und die eine neue Periode des Klassenkampfes eröffnet mit unübersehbaren Erfolgsmöglichkeiten, neuen Kampfesmitteln und neuen Pflichten für das Proletariat.

1 Redaktionelle Überschrift.

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