XII-XIV

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Einstweilen war mit der Gründung des stehenden Heeres die Mark noch kein eigentlicher Militärstaat geworden. Der Ertrag der „Heeresgefälle", Kontribution und Akzise, reichte höchstens hin, im Frieden etwa 7000 Mann zu unterhalten; wollte der Kurfürst für den Krieg die doppelte Anzahl aufbringen – zuletzt hat er es auf etwa 30.000 Mann gebracht –, so bedurfte er der Subsidien fremder Mächte. Brandenburg war nach dem Ausdruck der damaligen Zeit erst eine „Auxiliarmacht", und es liegt auf der Hand, wie sehr der Kurfürst Friedrich Wilhelm dadurch in seiner auswärtigen Politik behindert wurde, dass ihre Voraussetzung immer zahlungsfähige Bundesgenossen waren.

Er hat sich durch jähe Umschläge in dieser Politik zu helfen gesucht, und schon zu seinen Lebzeiten war es eine gemeine Rede im Reiche, dass er am Wechselfieber litte. Und wer anders der Ansicht huldigt, dass die Fürsten die Geschichte machen, wird sich der Schlussfolgerung kaum entziehen können, dass für diesen Fürsten Treu und Glauben gänzlich unbekannte Begriffe gewesen seien. Wer dagegen einsieht, dass die Geschichte die Fürsten macht, wird es eher anerkennen, dass der Kurfürst, so sehr er sich der Staatsräson seiner Zeit fügen musste, doch eigentlich nie zu einem roi mercenaire geworden ist, um einen Ausdruck seines Urenkels Friedrich zu gebrauchen, zu einem feilen Mietskönig, der seine Truppen an fremde Interessen verschacherte. Er hat in den vierzig Jahren, um die er den Westfälischen Frieden überlebt hat, trotz aller Kreuz- und Quersprünge unablässig das gleiche Ziel verfolgt: die Erwerbung der Odermündungen und Stettins, als der „Tür zum Reich", um eine Seemacht nach dem niederländischen Muster zu schaffen.

Gleich in dem ersten Kriege, in den er verwickelt wurde, kaum dass die Anfänge eines stehenden Heeres geschaffen waren, in dem Polnisch-Schwedischen Kriege von 1655 bis 1660, handelte es sich um die Herrschaft über die Ostsee. Polen verlangte als Lehnsherr über Ostpreußen die Gefolgschaft des Kurfürsten, während Schweden denselben Anspruch unter der Drohung erhob, sich sonst Ostpreußens zu bemächtigen. Der Kurfürst schlug sich je nach den besseren Aussichten, die sich ihm boten, bald auf diese, bald auf jene Seite, und im Kampfe gegen Schweden hatte er 1659 bereits das schwedische Pommern bis auf Stettin und Stralsund erobert, als ihm der Einspruch Frankreichs, das in Schweden noch immer die Vormauer seiner Interessen im nordöstlichen Europa sah, die schon halb erfasste Beute aus der Hand schlug. Im Frieden von Oliva musste der Kurfürst 1660 auf seine pommerschen Eroberungen verzichten, dagegen wurde ihm die Souveränität über Ostpreußen verbürgt, die er sich bei seinen verschiedenen Frontwechseln zwischen Polen und Schweden erhandelt hatte.

Es war immerhin ein wertvoller Erwerb, aber auch der einzige, der dem Kurfürsten in seinen Kriegszügen beschieden gewesen ist. Wenn es das Verhängnis jeder „Auxiliarmacht" war, bei ihrer Kriegführung an Subsidien gebunden zu sein, so war es nicht minder ihr Verhängnis, bei Friedensschlüssen als ein überflüssiges Möbel beiseite geschoben zu werden. Sie konnte so wenig auf die Feinde rechnen, die sie geschädigt hatte, wie auf die Freunde, die sie bezahlt hatten. In der empfindlichsten Weise machte der Kurfürst diese Erfahrung, als Ludwig XIV. 1672 seine Eroberungskriege zunächst gegen die Niederlande unternahm. In diesen Krieg war der Kurfürst durch seine niederrheinischen Besitzungen verwickelt, und er hatte lange geschwankt, auf welcher Seite die größeren Profite einzuheimsen sein würden; schließlich entschied für ihn, dass die „Kommerzien" mit den Niederlanden lebten und stürben und dass, wenn sie gefallen wären, Ludwig XIV. eine Übermacht erhalten müsste, die ihm gestatten würde, deutsche Fürsten in die Bastille zuwerfen wie die französischen Grandseigneurs. Der Kurfürst schloss also ein Bündnis mit den Niederlanden, die ihm die Hälfte der Werbegelder und des Truppensoldes zu ersetzen versprachen. Auch der Kaiser unterstützte die Niederlande, freilich mehr, um zwischen den Parteien zu lavieren und die Neutralität des Reiches zu schützen, als um wirklich zu kämpfen.

Indessen zunächst brach die Macht der Niederlande unter dem ersten Ansturm Ludwigs zusammen, und der Kurfürst erkannte, dass er die schlechtere Partie erwählt hatte, zumal da die kaiserlichen Truppen, mit denen er gemeinsam kämpfen sollte, jede energische Kriegführung versagten. So schloss der Kurfürst mit den Franzosen 1673 den Separatfrieden von Vossem; sie verbürgten ihm für den künftigen Frieden die Nachzahlung der Subsidiengelder, die er noch von den Niederlanden zu fordern hatte, und erfrischten ihn zunächst selbst durch eine Zahlung von 800.000 Livre aus ihrer Tasche.

Aber das französische Übergewicht wurde so stark, und die Übergriffe Ludwigs in das Reichsgebiet wurden so dreist, dass sich eine große Koalition gegen ihn bildete: der Kaiser und fast alle deutschen Fürsten im Bündnis mit Spanien und den Niederlanden. Im Mai 1674 wurde der Reichskrieg an Frankreich erklärt, und einige Wochen später schloss auch der Kurfürst mit dem Kaiser ab. Er stellte 20.000 Mann, deren Bezahlung bis zur Hälfte des Bedarfs Spanien und die Niederlande übernahmen. Der Kurfürst erhielt sogar den Oberbefehl über das verbündete Heer, war aber abhängig von einem gemeinsamen Kriegsrat und behindert durch die Eifersucht der österreichischen Generale; genug, er verlor den Feldzug im Elsass und wurde im Januar 1675 bei Türkheim von Turenne geschlagen.

Zugleich erhielt er die Nachricht, dass die von Frankreich aufgehetzten Schweden in die Mark gefallen seien. Er meinte unverzagt: Das kann ihnen Pommern kosten, gönnte seinen Truppen zunächst erfrischende Winterquartiere in Franken, sicherte sich durch neue Bündnisse mit dem Kaiser, mit den Niederlanden, mit Dänemark und brach dann im Mai 1675 mit seinen 15.000 Mann in Eilmärschen nach Norden auf. Durch das siegreiche Treffen bei Fehrbellin fegte er die Mark von den Feinden rein, worauf in Regensburg der Reichskrieg gegen die Schweden beschlossen wurde. Im nächsten Jahre eroberte der Kurfürst das schwedische Pommern bis auf die Odermündungen; nur Stettin und Stralsund widerstanden noch. Aber im Dezember 1677 fiel Stettin nach einer Belagerung von vier Monaten und im Oktober des nächsten Jahres auch Stralsund, das seit Wallensteins Tagen als unbezwinglich galt. Dann versuchten es die Schweden im Winter von 1678 auf 1679 noch mit einem Einfall in Ostpreußen, aber auch von hier vertrieb sie der Kurfürst in einer wilden Jagd.

Es waren in ihrer Art großartige Erfolge, zumal da Schweden neben Frankreich noch immer als die erste Militärmacht der Zeit galt. Jedoch inzwischen hatten die Niederlande und Spanien schon im Jahre 1676 einen Separatfrieden mit Frankreich geschlossen. Alsbald begannen auch Kaiser und Reich zu wanken; in Wien meinte der leitende Minister, es liege nicht im Interesse des Kaisers, dass an der Ostsee ein neuer König der Vandalen erstehe, und zur Zeit, wo der Kurfürst das aufgelöste Schwedenheer durch eine Eiswüste jagte, schlossen Kaiser und Reich, im Februar 1679, ihren Frieden mit Frankreich und Schweden. Der Kurfürst stand völlig allein, und zähneknirschend musste er sich dem Befehl Ludwigs XIV. fügen, alle seine Eroberungen an Schweden zurückzugeben. Es geschah im Frieden von St-Germain, am 29. Juni 1679. Nur eine kleine Grenzberichtigung erlangte der Kurfürst, und es war weniger eine Genugtuung als der Gipfel der Demütigung, dass der französische Selbstherrscher den Kurfürsten mit einer Handsalbe von 300.000 Talern darüber tröstete, dass die Niederlande und Spanien im Zahlen der vertragsmäßigen Subsidiengelder überaus saumselig gewesen waren.

Die grausame Enttäuschung rief in dem Kurfürsten eine ähnliche Reaktion hervor wie einst in seinem Vorfahren Joachim I. die Erkenntnis, dass er gegen die überlegene Macht Kaiser Karls V. nicht aufkommen könne. Friedrich Wilhelm warf sich in würdelosester Weise zu den Füßen Ludwigs XIV. Wenn die Treitschke und Genossen diesen Kurfürsten als nationalen Helden gefeiert haben, so darf man sich durch diesen Unsinn nicht verleiten lassen, in das entgegengesetzte Extrem zu verfallen und ihn einen nationalen Verräter schelten; eine nationale Politik im modernen Sinne des Wortes war für die damaligen deutschen Fürsten überhaupt kein Begriff. Darin war keiner besser oder schlechter als der andere, und für eine innerhalb fünf Jahren von 100.000 auf 500.000 Livre steigende Jahrespension hätte sich jeder zum gehorsamen Vasallen des „Sonnenkönigs" gemacht. Gerade aber wenn man die Beziehungen des Kurfürsten zum Pariser Hofe nur unter dem Gesichtspunkt einer unbedenklichen Hauspolitik betrachtet, tritt ihr überaus demütigender Charakter hervor. Der Kurfürst verpflichtete sich, bei der nächsten Kaiserwahl für den französischen König oder einen von diesem empfohlenen Kandidaten zu stimmen, sowie zur Waffenhilfe auf jeden Fall, unter Verzicht auf jede selbständige Prüfung des einzelnen Falles; nur Subsidien für den Kriegsfall hatte er, zuletzt im Betrag von einer halben Million Taler jährlich, außer seiner Jahrespension zu beanspruchen.

Was Ludwig XIV. mit diesem Bündnis bezweckte, lag vor aller Welt Augen; es diente ihm zum Schutze der „Reunionen", womit er nach dem Frieden von Nymwegen begann, um dem Deutschen Reich ein Stück seines Gebiets nach dem anderen, so die Stadt Straßburg, unter den nichtigsten Reichsvorwänden zu entreißen. Das Gelingen dieser Raubpolitik hat der Kurfürst in wirksamer Weise gefördert, sich selbst aber – außer einer Jahrespension und den Bestechungsgeldern für seine Generalität und seine Räte – durch die trügerische Aussicht verführen lassen, der französische König werde ihm doch noch zum Erwerb des schwedischen Pommern verhelfen. Für dies Gaukelspiel hatte Ludwig XIV. in dem Grafen Rebenac, seinem Gesandten in Berlin, einen trefflichen Komödianten gefunden. Als aber die „Reunionen" im Jahre 1684 von Kaiser und Reich anerkannt worden waren, hieß es: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Dem Kurfürsten wurde trocken erklärt: Er habe nie auf Frankreichs Hilfe zur Erwerbung Pommerns zu rechnen. Er machte jetzt die letzte Schwenkung seines Lebens und kehrte zum Kaiser zurück. Diese Richtung ist, ein halbes Jahrhundert hindurch, auch für seine beiden Nachfolger maßgebend geblieben. Ehe man mit der französischen Vormacht Kirschen essen konnte, musste sich noch manche Voraussetzung erfüllen.

Einen kleinen Schabernack spielte der Kurfürst seinem französischen Gönner aber noch im Augenblick des Scheidens. Als Ludwig XIV. im Jahre 1685 das Edikt von Nantes aufhob, lud der Kurfürst durch das Edikt von Potsdam die französischen Protestanten, die um ihres Glaubens willen ihr Vaterland verlassen wollten, in seine Staaten ein, indem er ihnen wichtige wirtschaftliche Vorteile, Unterstützung aus Staatsmitteln, Privilegien zur Anlegung von Manufakturen usw. zusicherte. Wie hieraus schon hervorgeht, war der Kurfürst dabei mehr von ökonomischen als von religiösen Beweggründen geleitet; er hatte schon früher, um den Handel zu beleben, den Juden, die hundert Jahre früher aus der Mark vertrieben worden waren, die Wiedereinwanderung gestattet.

Es kamen im Laufe der nächsten Jahre etwa 20.000 französische Flüchtlinge; von Kleve bis Königsberg entstand fast in jeder Stadt eine französische Kolonie. Die Einwanderung hat einen großen Einfluss auf das geistige Leben und namentlich auf die industrielle Entwicklung gehabt, nicht jedoch ist sie von politischer oder sozialer Bedeutung gewesen. Wie einst die deutschen Städte, die mit ihrem entwickelten Gemeinderecht, ihrer Schöffenjustiz, ihrem demokratischen Gemeinwesen nach Polen verpflanzt wurden, wo noch feudales Hofrecht herrschte, die Erfahrung machen mussten, dass sie außerhalb aller sozialen Zusammenhänge niemandem helfen und niemandem schaden konnten, so erwiesen sich auch die Freiheiten und Rechte, die den französischen Emigranten verliehen wurden, als wertlos für die politische und soziale Entwicklung der Städte.

Die Städte führten unter der Herrschaft dieses Kurfürsten das elende Dasein fort, in das sie durch den Dreißigjährigen Krieg geworfen worden waren, und ebenso die Bauern; die langjährigen Kriege vernichteten schon im Keime jeden Ansatz zu nachhaltiger Erholung. Namentlich der Einfall der Schweden im Jahre 1671 erneuerte alle Gräuel des großen Krieges. Dagegen erholte sich der Adel, dem der Kurfürst strenge hielt2, wozu er sich im Landtagsabschied von 1653 verpflichtet hatte und in Bauern-, Gesinde-, Hirten- und Schäferordnungen von neuem verpflichtete; blieb der Adel ja auch von dem furchtbaren Steuerdruck verschont, unter dem Bauern und Städte ächzten.

Nur mit den ostpreußischen Ständen hatte der Kurfürst noch einen harten Tanz zu bestehen, als ihm 1660 der Frieden von Oliva die Souveränität über das ehemalige Ordensgebiet verbürgt hatte. Der Adel war hier insofern schlechter gestellt als in der Mark, als er unter der Herrschaft des Deutschen Ordens steuerpflichtig geworden war, aber unter der polnischen Herrschaft hatte er sich eine große Unabhängigkeit errungen und kämpfte gemeinsam mit den Städten gegen den neuen Landesherrn. Er hatte das verbriefte Recht auf seiner Seite, und der Kurfürst musste mit bewaffneter Hand gegen Königsberg einschreiten. Doch kam es nicht zu wirklichem Blutvergießen, da es den Truppen gelang, den Führer des städtischen Widerstandes, den Schöppenmeister Hieronymus Rothe, rechtzeitig zu verhaften. Durch einen Machtspruch des Kurfürsten wurde er, ohne rechtliches Urteil, in der Festung Peitz eingetürmt, wo dieser Vorkämpfer des „alten guten Rechts" sechzehn Jahre bis an seinen Tod saß, ohne die Bitte um Gnade auszusprechen, die ihm, wie er wusste, die Freiheit wiedergegeben hätte. Ärger war noch die Gewalttat, womit der Oberst Kalckstein, ein Führer des adligen Widerstandes, in Warschau heimlich aufgehoben, der Folter unterworfen und hingerichtet wurde. Auch er bestieg heiteren Mutes das Schafott. Die ostpreußischen Stände aber haben bald genug ihre Märtyrer vergessen; zumal der Adel lernte aus dem Vorbild seiner kurmärkischen Klassengenossen, sich in die neue Zeit schicken.

Nicht jedoch wurde der Kurfürst im Herzogtum Kleve und der Grafschaft Mark mit den Ständen so leicht fertig. Die soziale Struktur war in seinen niederrheinischen Besitzungen eine wesentlich andere als in seinen ostelbischen Provinzen, und dagegen ist auch mit Kanonen nichts zu machen. Die Hörigkeit bestand in Kleve-Mark entweder gar nicht oder doch in ungleich milderen Formen als in Brandenburg; wo sie bestand, zinste der Bauer dem Grundherrn, aber eine obrigkeitliche Gewalt des Gutsherrn über den Bauer war unbekannt. Alle Versuche, das ostelbische System an die Ufer des Rheins zu verpflanzen, erwiesen sich als erfolglos. Es kam bald dahin, dass die Hohenzollern die wertvollsten Teile ihrer Besitzungen als lästige Anhängsel betrachteten.

Von einer Begründung des „brandenburgisch-preußischen Gesamtstaats" durch den Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu sprechen, ist eine Übertreibung der preußischen Historiker, der auch Herr Hintze noch huldigt. Vom Staate konnte noch keine Rede sein, sondern von einer Anzahl mehr oder weniger zerstreuter Landesteile, die einen kostspieligen Hof und höchstens noch ein kostspieliges Heer gemeinsam hatten. Aber dies Heer war auch lange noch nicht aus dem Kondottierewesen heraus; die Generale und Obersten verhandelten mit dem Kurfürsten über die Aufstellung ihrer Regimenter wie Macht zu Macht, so dass der Kurfürst schwer mit ihrer Unbotmäßigkeit zu ringen hatte, zumal da sie sich die Ernennung der Regimentsoffiziere vorbehielten. War ja doch im Grunde der Kurfürst selbst nur erst ein großer Kondottiere; es fragte sich, ob seine Nachfolger das Ziel erreichen konnten, nach dem er vergebens gestrebt hatte, aus einer „Auxiliarmacht" eine wirkliche Macht zu werden.

XIII

Zunächst sank sein Sohn, der Kurfürst Friedrich III. und spätere König Friedrich I. (1688-1713), in der Tat zu einem roi mercenaire herab.

Nur in den ersten neun Jahren seiner Regierung bemühte sich sein leitender Minister Danckelmann, sein früherer Erzieher, die Überlieferungen des Kurfürsten Friedrich Wilhelm fortzuführen, in dessen Diensten er emporgekommen war wie viele andere Bürgerliche, wie Meinders und Fuchs, von denen jener die französische, dieser die österreichische Partei im Geheimen Rat führte. Es ist früher darauf hingewiesen worden, wie gern sich der märkische Adel die Hilfe der bürgerlichen Intelligenz gefallen ließ; aber nur unter der unumstößlichen Bedingung, dass sie sich beschied, seine gehorsame Dienerin zu sein, und darin versah es Danckelmann. Er kehrte den gebieterischen Herrn gegen den Adel heraus, und so wurde er durch einen Machtspruch desselben Kurfürsten, der ihm die größten Verpflichtungen schuldete, und ohne dass ihm das geringste Versehen nachgewiesen werden konnte, unter Konfiszierung aller seiner Güter in die Festung Peitz geworfen. Seine Freiheit erhielt er erst unter dem Nachfolger, seine Güter aber niemals wieder. Um die Lektion desto eindringlicher zu machen, ließ der Adel die sechs Brüder Danckelmanns, die keine unangemessenen Ansprüche erhoben, unbehelligt in ihren zum Teil hohen Staatsämtern.

Sein Nachfolger wurde Kolbe v. Wartenberg, ein pfälzischer Edelmann, der als adliger „Butenländer" die Eifersucht des märkischen Adels zu schonen wusste und niemals den Titel eines Ministers erhalten hat, ja nicht einmal Mitglied des Geheimen Rats geworden ist. Ein überaus geschmeidiger Höfling, beherrschte er als Oberkammerherr den eitlen und schwachen Fürsten vollständig im Interesse einer adligen Misswirtschaft, die dem Lande ungeheure Summen kostete. Einen besonders heftigen Aderlass verursachte die Erwerbung der Königskrone, der Danckelmann als eine eitle Spielerei widerraten hatte, Kolbe v. Wartenberg aber mit eigennütziger Liebedienerei betrieb. Sie stützte sich auf das souveräne Herzogtum Preußen und bedurfte eigentlich der kaiserlichen Zustimmung nicht. Aber um ihr höheren Glanz zu geben, warb der Kurfürst um die Genehmigung des Kaisers und ließ sie sich auch etwas kosten, indem er sein Heer für den langwierigen Krieg um die spanische Erbfolge an den Kaiser vermietete.

Zwölf Jahre lang haben die brandenburgischen Truppen als Mietsvölker unter habsburgischen Fahnen gefochten, in den Niederlanden, in Süddeutschland, in Ungarn, in Oberitalien, ja bis in den Kirchenstaat und das Königreich Neapel. Um die Interessen des eigenen Landes handelte es sich dabei gar nicht, oder sie spielten in sehr entfernter Weise mit, während sie aufs tiefste verwickelt waren in die Kämpfe um die Ostsee, die gleichzeitig entbrannten. Aber freilich lag der Knüppel beim Hunde. Subsidien waren wohl von den Niederlanden und von Spanien, aber nicht von Polen, Schweden oder Russland zu erwarten, und ohne Subsidien konnte das Heer nicht unterhalten und noch viel weniger die höfische Verschwendung fortgesetzt werden; nicht weniger als 14 Millionen Taler hat das Ausland an diese Regierung gezahlt.

Inzwischen brach die innere Misswirtschaft schon ein paar Jahre vor dem Tode des nunmehrigen Königs zusammen. Eine Pest, die 1709 in Ostpreußen entstand und bis 1711 dauerte, gab den ersten Anstoß, die heillose Fäulnis der Verwaltung aufzudecken, von der ein Bericht des Sanitätskollegiums an den König sagte, dass sie die pestilenzialische Seuche erzeuge und nähre. Die Regierung stand hilflos der verheerenden Epidemie gegenüber, die zu einer völligen Auflösung aller gesellschaftlichen Bande führte und erst einschlief, als sie ein Drittel der ostpreußischen Bevölkerung dahingerafft hatte. Dazu kamen grobe Unterschlagungen öffentlicher Gelder, die sich mit den krampfhaftesten Anstrengungen nicht mehr vertuschen ließen, ans Tageslicht und überhaupt eine Verwirrung der Finanzen, die sehr bald zum völligen Bankrott führen musste. Endlich arbeitete der junge Thronfolger, der mit wachsendem Ingrimm die Verwüstung seines Erbes durch das adlige Hofgeschmeiß ansah, gegen Wartenberg und dessen Helfershelfer so lange, bis der König sie entließ, Wartenberg selbst mit einer Jahrespension von 24.000 Talern.

Eine gründliche Änderung der Dinge war von diesem unglaublich schwachen Fürsten freilich nicht mehr zu erwarten; erst sein Nachfolger hat sie geschaffen.

XIV

Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) kam als noch junger Mann von 24 Jahren zur Regierung, in deren neuntem Jahre er sich rühmte, ein „rechtes Meisterstück" geschaffen zu haben, indem er die unsagbar verfahrenen „Affären" in eine gute Ordnung gebracht habe.

An derselben Stelle, einem politischen Testament für seinen Nachfolger, brach er völlig mit der Überlieferung, die brandenburgischen Truppen an fremde Mächte zu vermieten. Ein preußischer König dürfe nur marschieren lassen, um Land und Leute zu gewinnen; auf alle Lockungen auswärtiger Mächte müsse es nur die Antwort geben: Point de pays, point de Prussien3. Der König konnte so sprechen, denn er hatte es dazu. Im Laufe seiner Regierung steigerte er die Jahreseinnahmen seiner Länder auf 7 Millionen Taler, mit denen er ein Heer von 80.000 Mann unterhalten konnte, in vierfacher Höhe dessen, was nach der damals herrschenden Ansicht ein Land im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl tragen konnte. Unter den europäischen Heeren stand das preußische nunmehr an vierter Stelle; ziffermäßig waren ihm nur noch das französische, das österreichische und das russische Heer überlegen.

Der Mitwelt galt dieser König als ein halb lächerlicher, halb grausamer Tyrann, und nicht anders schildert ihn seine eigene Tochter, die Markgräfin von Bayreuth, in ihren Denkwürdigkeiten. Im Urteil der Nachwelt erscheint der König viel günstiger; sein Sohn und Nachfolger, den er aufs ärgste misshandelt hatte, hat ihn als Regenten gepriesen; Carlyle hat ihm überschwänglich gehuldigt, und auch Herr Hintze feiert ihn als Begründer des preußischen Beamten- und Militärstaats. Auf dieser Seite liegt jedoch die weitaus größere Übertreibung; der König glich, nach dem betreffenden Wort des sonst sehr ehrerbietigen Historikers Stenzel, einem „asiatischen Despoten" mehr als billig. Aber seine Rohheit und sein gänzlicher Mangel an Bildung schützten ihn vor allen höfischen Lastern, und in seiner barbarischen Weise verstand er doch recht gut, dass, um sich als „Herr despotique zu soutenieren", pünktliche Buchführung und genaues Exerzieren geeigneter seien als der Pomp und Prunk seines Vaters.

Von früh an verriet er zwei Eigenschaften, die bis zum letzten Atemzug sein Tun und Lassen bestimmt haben: einen unbändigen Geiz, der schon seiner gebildeten Mutter, der Freundin Leibnizens, den schmerzlichen Seufzer entlockte: „Mein Gott, geizig in einem so zarten Alter! Andere Laster kann man verringern, dieses wächst", und dazu eine närrische Soldatenliebhaberei von so stark pathologischem Charakter, dass sie den Pfennigfuchser zu der unsinnigsten Verschwendung verlockte, nicht etwa um tüchtige, sondern um nur möglichst lange Soldaten zu bekommen. Um dieser Schrulle willen zertrat er jedes Gebot der Menschlichkeit und der Vernunft.

Er hasste den Adel, der ihm sein Erbe verwahrlost und verwüstet hatte, doch ist es eine patriotische Legende, dass er dem Junkertum den Fuß in den Nacken gesetzt habe. So weit reichte wohl sein Wille, aber sicherlich nicht seine Macht. An kräftigen Worten ließ er es freilich nicht fehlen. „Die Leute wollen mir forciren, sie sollen nach meiner Pfeiffe tanzen, oder der Deuffel hohle mir, ich lasse hangen und braten wie der Zahr und traktire sie wie Rebellen"; „ich will sengen und brennen und als Tirang mit ihnen verfahren"; „ich stabilire die Souveränität und setze die Krone fest wie Rocher de Bronce und lasse den Herren Junkern den Wind vom Landtage". Genug, den „Junkers ihre Offocität zu ruiniren" hat sich der König nach Kräften bemüht.

Aber das Maß seiner Erfolge stand im umgekehrten Verhältnis zu der Kraft seiner Rede. Bei dem bekanntesten dieser Worte, dem „Stabiliren der Souveränität", handelte es sich gar nicht einmal um einen Streit zwischen Adel und Krone, sondern um einen Streit zwischen dem großen und dem kleinen Adel in Ostpreußen um die Verteilung der Steuerlast zwischen beiden, wobei der König für den kleinen Adel eintrat. Wenn in Ostpreußen die Steuerpflicht des Adels von alters her bestand, so hat der König nicht entfernt daran gedacht, sie in den übrigen Provinzen einzuführen.

Nur einen ganz unbedeutenden Beitrag zu den Lasten des Landes hat er, mit Ach und Krach und unter mörderischem Zetergeschrei des Opfers, dem Adel aufzuerlegen vermocht, die sogenannten Lehnpferdegelder, die jährlich die erschütternd hohe Summe von 60.000 Talern eintrugen. Sie sollten eine rechtliche Ablösung des Vasallendienstes gegen eine jährliche Abgabe sein, die sich in der Mark Brandenburg auf 40, in Ostpreußen auf 10 Taler für jedes im Kriegsfall zu stellende Ritterpferd belief. Da aber der Vasallendienst längst verfallen war, so sträubten sich die Junker, ihn abzulösen, obgleich die meisten Rittergüter nicht einmal ein ganzes, sondern nur ein halbes Pferd, ja selbst nur einen Fuß oder einen halben oder einen viertel Fuß auf den jährlichen Kanon zu zahlen hatten. Am heftigsten und längsten sträubte sich der Adel der Altmark und Magdeburgs; er ging mit seinen Beschwerden bis an den Reichshofrat in Wien und ließ sich die paar Taler nur durch militärische Exekution abknöpfen. Noch in seinem politischen Testament gedenkt der König grollend dieser „ungehorsamen Leute", unter denen die Schulenburg, Alvensleben und Bismarck die schlimmsten seien, und seinen Behörden befahl er, diesen „renitirenden Edelleuten allerhand Schikane" zu machen.

War aus dem Adel selbst nichts herauszuschlagen, so duldete der Adel auch keine Erhöhung der Kontribution, die seinen Anteil an der Ausbeutung der Bauern schmälern musste. War sie doch ohnehin so hoch – im Durchschnitt aller Provinzen gegen 40 Prozent dessen, was der Bauer für seinen eigenen Bedarf und für den Verkauf erntete –, dass einige Jahrzehnte später der Präsident der Oberrechenkammer in einer zum Unterricht des Thronfolgers bestimmten Denkschrift ausführte, es sei eigentlich nicht zu verstehen, wie sich die Bauern durchschlügen. Blieb also nur die Akzise als Mittel, um die Staatseinnahmen wesentlich zu erhöhen, und die Städte mussten ein neues Blatt in ihrer Leidensgeschichte aufschlagen. Sie hörten überhaupt auf, Städte zu sein, und wurden ein Mittelding von Domänen und Garnisonen.

Der Steuerrat, den schon der Kurfürst Friedrich Wilhelm zur Verwaltung der Akzise über je eine Anzahl von Städten eingesetzt hatte, gewöhnlich ein alter Quartier- oder Wachtmeister, hatte sich zum richtigen Tyrannen von Mottenburg entwickelt. König Friedrich hat ihn in etwas späterer Zeit ergötzlich genug geschildert: „Er ist impertinent gegen den Bürger; er spielt den Minister; er traktiret alle Sachen en bagatelle; wenn er von einer Stadt zur anderen reiset, hat er einen Train bei sich, dass man ihn vor einen Feldmarschall ansehen sollte", usw. Diesen Leuten vertraute nun der König Friedrich Wilhelm die ganze städtische Verwaltung an, zu dem alle anderen Rücksichten zurückdrängenden Endzweck, nicht nur die an den Toren und auf den Pachthöfen erhobene Akzise möglichst zu steigern, sondern auch für die königlichen Kassen einen Überschuss aus den rein städtischen Einkünften zu gewinnen, sei es selbst auf Kosten dringender Kulturaufgaben.

Preußische Historiker haben diese „städtische Reform" dadurch zu rechtfertigen gesucht, dass die städtischen Verwaltungen ganz verrottet gewesen seien, dass in ihnen eigennützige Spießbürgercliquen geherrscht hätten und was dessen mehr ist. Das ist an sich gewiss nicht unrichtig; wie hätte es in diesen seit Jahrhunderten misshandelten Gemeinwesen anders sein können? Aber es war eine Kur nach dem Muster des Doktors Eisenbart, die kommunale Selbständigkeit einfach totzuschlagen; die invaliden Unteroffiziere und Regimentspauker, mit denen nun die städtischen Beamtenstellen besetzt wurden, waren auch alles andere eher als Musterknaben der Verwaltung.

Neben dem Steuerrat hatten die Städte aber noch einen Tyrannen auf dem Halse: nämlich den Garnisonchef. Wiederum um die Akzise zu heben, legte der König alle Truppen in die Städte; „wenn die Armee marschirt, nimmt die Akzise um ein Drittel ab", pflegte er zu sagen. Kein Bürger war vor den ärgsten Schimpfreden und Schlägen sicher, wenn er irgendwie das Missfallen des Garnisonchefs oder auch nur der sonstigen Offiziere erregte; in jeder Stadt konnte man dasselbe Schauspiel beobachten wie in Berlin oder Potsdam, wo alles von den Straßen flüchtete, was den König mit seinem dicken Bambusrohr schon von fern einherschreiten sah. Wenn er dennoch einen Unglücklichen ergriff, prügelte er ihn um so derber durch, mit der landesväterlichen Mahnung: Ihr sollt mich nicht fürchten, sondern lieben.

Eine andere Maßregel, die Erträge der Akzise zu steigern, war scheinbar den Städten günstig, indem sie das platte Land ihrem Marktzwang unterwarf. Der König ordnete an, dass auf dem Lande nur die für den landwirtschaftlichen Betrieb und für jede Hauswirtschaft unentbehrlichen Handwerker geduldet werden sollten: Schmiede, Stellmacher, Zimmerer, Leineweber, Schneider und Spinner. Allein hier nahm der Adel seine gründliche Revanche für die Lehnpferdegelder, indem er für sich völlige Gewerbe- und Handelsfreiheit beanspruchte. Der jahrhundertelange Streit um das adlige Bierbrauen und Branntweinbrennen entschied sich jetzt zugunsten des Adels und – soweit er der größte Grundbesitzer des Landes war – auch des Königs; die Domänenämter und Rittergüter durften nach Herzenslust brauen und brennen, so dass für den Verkauf städtischen Bieres und Branntweins auf dem Lande so gut wie gar kein Raum übrigblieb.

Indem es dem König gelang, die Einkünfte auf 7 Millionen Taler jährlich zu steigern, sorgte er allerdings für eine pünktliche Buchführung. „Eure Finanzen müsst Ihr selber und allein traktiren", riet er seinem Nachfolger, und seinem Freunde, dem alten Dessauer, schrieb er: „Auf dieser Welt ist nichts als Mühe und Arbeit, und wo man nicht selber die Nase in allen Dreck steckt, so gehen die Sachen nicht, wie sie gehen sollen." Arbeitsam war der König in hohem Grade und kümmerte sich um alle möglichen Kleinigkeiten; selbst seinem Koch rechnete er die Kosten jeder Mahlzeit nach.

Für die Verwaltung der Landesfinanzen begründete er das Generaldirektorium, das sowohl die Domänen- wie die Kriegsgefälle zu verwalten hatte und nach den Provinzen in fünf Departements zerfiel, deren jedem ein Minister vorstand. Unter dem Generaldirektorium standen in den einzelnen Bezirken die Kriegs- und Domänenkammern, die heutigen Bezirksregierungen, denen dann wieder in den Städten die Steuerräte und auf dem platten Lande die Landräte untergeordnet waren, die freilich viel mehr Beamte des Adels als des Königs waren. Neben dem Generaldirektorium gab es an obersten Behörden noch das Kabinettministerium für auswärtige Angelegenheiten, das mit drei oder vier Ministern besetzt war, und ein ebenfalls mehrköpfiges Ministerium für Justiz und geistliche Angelegenheiten.

Worin die besondere Genialität dieser Behördenorganisation bestanden haben soll, ist schwer einzusehen. Ihr Schwerpunkt lag durchaus in dem Generaldirektorium, und dessen einziger Zweck war, möglichst viel Geld für die Unterhaltung des Heeres aufzubringen. Es ist richtig, dass der König sich in seinen Beamten auch ein Gegengewicht gegen den Adel zu schaffen suchte; er bevorzugte bei ihrer Auswahl das bürgerliche Element, namentlich Domänenpächter und Kaufleute. Unter den fünf Ministern des Generaldirektoriums waren drei bürgerliche; auch die auswärtigen Angelegenheiten wurden von Bürgerlichen, wie Ilgen und Thulemeyer, erledigt, und die Hauptkraft der Justiz war der ebenfalls bürgerliche Cocceji. Aber der König pflanzte dem „Beamtenstaat" selbst den Krebsschaden ein, indem er die Ämter käuflich machte, zugunsten der Rekrutenkasse, die ihm „lange Kerle" für seine Potsdamer Garde zu werben bestimmt war. Derselbe König nämlich, der täglich mit seinem Koch um jedes Bund Petersilie feilschte, verschwendete Millionen über Millionen für dies Riesenspielzeug.

Wenn jedoch der König dem Adel auf dem Gebiet der Finanzen immerhin gewisse kleine Erfolge abrang, so half sich der Adel um so gründlicher, indem er sich des Heeres bemächtigte, dessen Unterhaltung und Vermehrung der Zweck dieser ganzen Finanzwirtschaft war.

1 Durch ein Versehen gelangten die Kapitel XV bis XVII (S. 782-790) vor den Kapiteln XII bis XIV (S. 840-850) in der „Neuen Zeit" zum Abdruck.

2 Muss richtig heißen: Dem der Kurfürst Stange hielt.

Ausführlicher zum Landtagsrezess siehe Mehring: Die Lessing-Legende, Bd. 9 der „Gesammelten Schriften", S. 98/99.

3 Point de pays, point de Prussien (franz.) – wörtlich: kein Land, kein Preuße. Gebraucht für: ohne Annexion(saussichten) wird von Preußen nicht Krieg geführt.

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