Kapitel XIV

Kapitel XIV

Die großen Hilfsquellen der Kommune. Die großen Schwächen des Rats. Ernennung Cluserets. Dekret über die Geiseln. Das Zentralkomitee. Die Bank.

Nach sechzigtägigem Waffenstillstand nahm Paris allein den Kampf für Frankreich wieder auf. Nicht mehr um das Territorium allein kämpfte es jetzt, sondern um den Bestand der Nation selbst. Wenn es siegte, so war sein Sieg nicht unfruchtbar, wie auf dem Schlachtfeld, sondern neue Geschlechter sollten das soziale Gebäude von Grund aus umschaffen; wurde es besiegt, so starb alle Freiheit hin, die Bourgeoisie waffnete ihre Peitschenriemen mit Eisenzacken und eine Generation sank ins Grab.

Das gute, das brüderliche Paris zitterte nicht bei diesem Kampfe zwischen Franzosen. Die Idee schlägt ihre mächtigen Flügel um die Bataillone; sie marschieren mit erhobenem Haupt, mit glänzenden Augen und stolzem Mund. Wenn der Bourgeois sich zu kämpfen weigert und erklärt: „Ich habe Familie,“ so sagt der Arbeiter: „Ich kämpfe für meine Kinder.“

Zum dritten Mal seit dem 18. März herrschte eine Strömung in der Stadt. Die offiziellen Depeschen, die gemieteten Zeitungsschreiber, die in Versailles saßen, schilderten Paris als eine Hexenküche aller Spitzbuben Europas, sie erzählten von Diebstählen, Massenverhaftungen, endlosen Orgien, sie nannten selbst die Summen und die Namen. Nach ihren Angaben wagte sich keine anständige Frau mehr auf die Straße; anderthalb Millionen Menschen, die durch 20.000 Verbrecher bedrückt wurden, sandten die glühendsten Wünsche für Versailles zum Himmel. Aber der Reisende, der sich nach Paris wagte, fand die Straßen und Boulevards ruhig, und ganz im gewöhnlichen Zustand. Die Räuber hatten nichts geraubt als die Guillotine, welche vor der Mairie des 11. Arrondissements feierlich verbrannt wurde. Aus allen Vierteln erhob sich dieselbe Verwünschung gegen die Ermordung der Gefangenen, gegen die unwürdigen Auftritte in Versailles. Der Mangel an Zusammenhang in den Handlungen des Rates trat in den Hintergrund, man sah nur noch die Grausamkeit der Versailler. Wenn Einer voll Entrüstung über die Pariser ankam und nun diese Ruhe, diese Einigkeit aller Herzen, diese begeisterten Bataillone sah, wenn er hörte, wie die Verwundeten riefen: „Es lebe die Kommune!“ – dort unten der Mont Valérien den Tod speiend, hier die Menschen verbrüdert – der fühlte seine Augen feucht werden, ein Schauer durchrieselte ihn und auch ihn erfasste für einige Stunden die Krankheit der Pariser.

Es war ein Fieber des Glaubens, der blinden Hingabe und der Hoffnung, vor allem der Hoffnung, denn welche Rebellion war je so bewaffnet gewesen? Diesmal handelte sich’s nicht um eine Handvoll Verzweifelter, die hinter aufgerissenen Pflastersteinen standen und ihre Gewehre mit Metallstückchen und Steinen laden mussten. Die Kommune von 71, ganz anders ausgerüstet als die von 93, besitzt sechzigtausend tüchtige Kämpfer, zweimalhunderttausend Gewehre, zwölfhundert Kanonen, fünf Forts, eine durch die Alles beherschenden Punkte Montmartre, Belleville und das Panthéon gedeckte Umwallung, Munition auf Jahre und Milliarden, sobald sie nur will. Was fehlt ihr also zum Sieg? Ein wenig revolutionärer Instinkt. Und doch ist Keiner im Stadthaus, der sich nicht rühmte, solchen zu haben.

Die Sitzung vom 3., die während der Schlacht abgehalten wurde, lief stürmisch ab. Viele eiferten über den unsinnigen Ausfall. Lefrançais zog sich, empört, dass man ihn hintergangen, von der Kommission zurück, welche, zur Rechenschaft gezogen, die Schuld auf die Generale abwälzte. Für diese ergriffen ihre Freunde das Wort und verlangten, man solle Nachrichten abwarten. Aber die Nachrichten lauteten unglücklich; durfte man jetzt noch zaudern? Für solche Anmaßung der Gewalt gab es nur eine Buße. Flourens und Duval hatten sie freiwillig auf sich genommen, die Anderen hätten ihrem Beispiel folgen müssen. Dadurch wären die Toten gesühnt, und alle Torheiten kurz abgeschnitten worden; die Autorität der Kommune hätte die Widerspenstigen bezähmt.

Aber es gab keine Unbeugsamen im Stadthaus. Viele hatten zusammen unter dem Kaiserreich gekämpft und Verschwörungen angezettelt, sie hatten in denselben Gefängnissen geschmachtet und sahen die Revolution nur in ihren Freunden. Überdies, waren denn die Generale die einzig Schuldigen? So viele Bataillone konnten doch nicht die ganze Nacht in Bewegung sein, ohne dass der Rat davon erfuhr. Blind oder taub, war er darum nicht minder verantwortlich. Um gerecht zu sein, hätte er den zehnten Mann aus sich selbst erschießen lassen müssen. Dies fühlte er auch ohne Zweifel und wagte nicht, sich an den Generalen zu vergreifen.

Er hätte sie wenigstens absetzen können, aber er begnügte sich; sie in der Kommission zu ersetzen und teilte ihnen diese Bestimmung mit der größten Rücksicht mit. „Die Kommune wolle ihnen alle Freiheit in der Ausführung der militärischen Operationen lassen, sie sei ebenso weit entfernt sie zu kränken, als ihre Autorität zu schwächen.“ Und doch hatte ihre Nachlässigkeit, ihre Unfähigkeit so tödliche Folgen gehabt. Ihre Unwissenheit allein rettete sie vor dem Verdacht des Verrats; diese Nachsicht versprach Gutes für die Zukunft.

Diese Zukunft lag in Cluseret. Von den ersten Tagen an hatte derselbe das Zentralkomitee, die Ministerien um eine Generalschaft angebettelt, indem er Schlachtpläne gegen die Maires anbot. Das Komitee hatte nichts von ihm wissen wollen; nun klammerte er sich wieder an die Exekutivkommission, die ihn am 2. April, abends 7 Uhr zum Delegierten ernannte, mit dem Befehl, unverzüglich sein Amt anzutreten. In diesem Augenblick wurde eben für den unseligen Ausfall die Trommel gerührt. Cluseret hütete sich wohl, auf seinen Posten zu gehen, er ließ die Generale sich verrennen und kam am 3. auf den Rat, um ihren „Knabenstreich“ zu denunzieren. Diesen militärischen Brochürenschreiber, der kein anderes Unterpfand aufweisen konnte als seine gegen die Sozialisten von 48 erworbene Dekoration, diesen Prahlhans, der schon in drei Insurrektionen verduftet war, beauftragten die Sozialisten von 71, ihre Revolution zu verteidigen.

Nicht nur die Wahl war verwerflich, sondern schon der ganze Gedanke der Delegation war ein falscher. Der Rat hatte beschlossen, dass man sich in der Defensive halten wollte. Um die Linien zu bewachen, den Dienst zu regeln, die Bataillone zu verpflegen und zu verwalten, dafür war der beste Delegierte der gesunde Menschenverstand. Eine Kommission aus wenigen, aber tätigen und eifrigen Mitgliedern hätte alle diese Sicherheitsgarantien geboten.

Hätte man nur wenigstens gesagt, was für eine Defensive man im Sinne hatte! Die Verteidigung der Forts, der Redouten, der untergeordneten Positionen erforderte Tausende von Menschen, erfahrene Offiziere, einen Kampf mit der Schaufel ebenso wohl wie mit dem Gewehr. Die Nationalgarde konnte solche Soldaten nicht stellen, während sie dagegen hinter den Wällen unüberwindlich sein musste. Man brauchte nur die südlichen Forts in die Luft zu sprengen, den Montmartre, das Panthéon, die Buttes Chaumont zu befestigen, die Wälle gut zu bespicken, eine zweite und dritte Umwallung zu schaffen, um Paris für den Feind unzugänglich oder unhaltbar zu machen. Der Rat schrieb keines dieser beiden Systeme vor, sondern ließ die Delegierten planlos in beiden umhertappen und schließlich eins durch das andere aufheben.

Wenn er durch diese Delegation die Militärgewalt konzentrieren wollte, warum löste er das Zentralkomitee nicht auf? Es handelte, es sprach ja viel lauter und selbst viel besser, als der Rat, der dasselbe nicht im Stadthaus dulden wollte. Das Komitee hatte sich in der Rue de l’Entrepôt, hinter dem Zollgebäude, in der Nähe seiner Wiege installiert. Von dort aus erließ es am 5. eine schöne Proklamation: „Arbeiter, täuscht euch nicht darüber, der große Kampf hat begonnen. Das Parasitentum und die Arbeit, die Ausbeutung und die Produktion sind miteinander handgemein geworden. Wenn ihr es müde seid, in der Unwissenheit und im Elend hinzukriechen, wenn ihr wollt, dass eure Kinder Männer werden, die den Nutzen ihrer Arbeit genießen, nicht Tiere, die man für die Werkstatt und das Schlachtfeld herandressiert, wenn ihr nicht länger mitansehen wollt, dass eure Töchter, die ihr nicht nach Wunsch erziehen und überwachen könnt, der Geldaristokratie als Werkzeuge des Vergnügens dienen, wenn ihr nach der Herrschaft der Gerechtigkeit strebt, dann, Arbeiter, seid verständig, erhebt euch!“

Das Komitee erklärte zwar in einem zweiten Plakat, es erhebe keinen Anspruch auf irgend welche politische Gewalt, aber die Gewalt fällt ja in Revolutionszeiten von selbst denen zu, die sie festsetzen. Der Rat hatte in einer Zeit von acht Tagen die Kommune nicht zu erklären gewusst, und sein ganzes Rüstzeug bestand in zwei in den Wind geschleuderten Dekreten. Das Zentralkomitee dagegen erklärte den Charakter dieses Kampfes, der ein sozialer geworden, aufs deutlichste, es wies hinter diesem Streit um die Munizipalfreiheiten die verzehrende Sphinx, die Frage vom Proletariat, nach.

Der Rat konnte sich die Lehre zu Nutzen machen, das Manifest, wenn nötig, beurkunden und dann, mit den Protestationen des Komitees bewaffnet, dasselbe zur Auflösung zwingen und unter seine Mitglieder die verschiedenen Ämter verteilen. Dies war um so leichter, als das Komitee, das seit den Wahlen sehr geschwächt war, nur noch durch vier oder fünf Mitglieder und seinen beredten Stimmführer Moreau lebte. Aber der Rat begnügte sich, in der Sitzung vom 5. ein wenig zu protestieren und ließ nach seiner Gewohnheit Alles gehen.

Schon trieb er von einer Schwäche auf die andere zu. Und doch, wenn er sich je energisch glaubte, so war es damals. Die Barbarei der Versailler, die Ermordung Flourens’, Duvals und der Gefangenen hatten die Ruhigsten in Flammen gesetzt. Sie waren ja noch drei Tage zuvor hier gewesen, diese tapferen Kameraden, die auch Freunde, Brüder waren. Ihr leerer Platz schien um Rache zu schreien. Gut denn, wenn die Versailler diesen Krieg als Wilde führten, so wollte man Aug’ um Auge, Zahn um Zahn fordern. Überdies hieß es, wenn der Rat nicht handle, so werde das Volk sich vielleicht, und weit schrecklicher rächen. Es wurde dekretiert, dass Jeder des Einverständnisses mit Versailles Bezichtigte binnen 48 Stunden gerichtet, und, wenn schuldig befunden, als Geisel zurückbehalten werden sollte. Die Hinrichtung eines Verteidigers der Kommune durch die Versailler sollte die der Geiseln zur Folge haben und zwar laut dem Dekret in dreifacher, laut der Proklamation in gleicher oder doppelter Zahl.

Diese verschiedenen Lesarten bewiesen, welche Unruhe in den Köpfen spukte. Nur der Rat glaubte, er habe Versailles erschreckt. Die Bourgeoiszeitungen schrien Zeter und Herr Thiers, der ohne Dekrete erschießen ließ, denunzierte die Grausamkeit der Kommune. Diese Leute lachten sich im Grund alle ins Fäustchen. Alle hervorragenderen Reaktionäre hatten sich schon lang geflüchtet und in Paris war nur der Abhub zurückgeblieben, sowie einige Vereinzelte, die Versailles im Notfall zu opfern bereit war.A Die Mitglieder des Rats hatten in ihrer kindlichen Aufwallung die rechten Geiseln, die ihnen doch in die Augen stechen mussten, übersehen: die Bank, die Registratur und die Domänen, die Steuer- und Depositenkasse. Von hier aus hätte man den Lebensnerv der Bourgeoisie in der Hand gehalten, und man hätte über ihre Gewandtheit und ihre Kanonen lachen können. Ohne einen Mann auszusetzen, brauchte die Kommune nur die Hand zu drehen und Versailles zu sagen: „Vergleiche dich mit uns oder stirb!“

Die furchtsamen Erwählten vom 26. März waren nicht für das Wagen. Das Zentralkomitee hatte einen großen Fehler gemacht, indem es die Versailler Armee entwischen ließ; der Rat verstand es, einen noch hundertmal größeren zu begehen. Alle Insurgenten, die es ernst meinten, machten damit den Anfang, dass sie den Nerv des Feindes, die Kasse an sich nahmen, der Rat der Kommune war der Einzige, der sich dessen weigerte. Er schaffte das Kultusbudget ab, das sich zu Versailles befand und verharrte in Verzückung vor dem Budget der Bourgeoisie, das er in der Hand hielt.

Dieses Schauspiel wäre von der höchsten Komik, wenn man überhaupt über eine Nachlässigkeit lachen könnte, welche so viel Blut gekostet hat. Seit dem 19. März lebten die Regenten der Bank wie zum Tod Verurteilte, denn jeden Morgen erwarteten sie die Exekution ihrer Kasse. Sie nach Versailles zu schaffen, war gar nicht denkbar; dazu hätte man sechzig bis achtzig Wagen und ein Armeekorps gebraucht. Am 23. hatte der Gouverneur Rouland seinen Platz aufgegeben und war entflohen. Der Untergouverneur de Ploeuc trat an seine Stelle. Schon bei der ersten Begegnung mit den Delegierten vom Stadthaus hatte er ihre Ängstlichkeit durchschaut; er wehrte sich, gab scheinbar nach und ließ sein Geld Talerweise fließen. Das Ärgste war, dass er den Parisern ihr eigenes Geld streitig machte, einen verfallenen Sold von 9 Millionen 400.000 Fcs., welche bei der Bank niedergelegt waren. Dieses Manöver trieb er bis zum 28. März; die Bank, die man zu Versailles beinahe leer glaubte, enthielt: 77 Millionen bar, 166 Millionen in BankbilletsB, 899 Millionen in Staatspapieren, 120 Millionen in Belehnungen, 11 Millionen in Barren, 7 Millionen in deponierten Juwelen, 900 Millionen in deponierten Scheinen, zusammen 2 Milliarden 180 Millionen. Achtundert Millionen in Bankbillets warteten nur auf das Faksimile des Kassierers, welches mit Leichtigkeit herzustellen war. Die Kommune hatte somit drei Milliarden in der Hand, davon war eine Milliarde flüssig – genug um alle Generale, Offiziere und Beamte von Versailles zu bestechen – als Geiseln hatte sie 90.000 Deponenten und die 3 Milliarden im Umlauf, deren Pfand sich in der Rue de la Vrillière befand.

Am 29. März stellte sich Vater Beslay vor dem Heiligtum ein. De Ploeuc hatte seine 430 Beamten auf die Beine gebracht und mit ungeladenen Flinten bewaffnet. Beslay, der mitten durch diese Zurüstungen eingeführt ward, bat den Gouverneur demütigst, er möge geruhen, die Soldforderungen zu bewilligen. De Ploeuc antwortete von oben herab, sprach von Widerstand.

Wenn aber,“ sagte Beslay, „die Kommune, um Blutvergießen zu vermeiden, einen Gouverneur ernennen würde!“ — „Einen Gouverneur! Niemals,“ entgegnete Ploeuc, der seinen Mann durchschaute, „aber einen Delegierten, und wenn Sie dieser Delegierte wären, dann könnten wir uns verständigen.“ Hier ging er in Pathos über: „Herr Beslay, stehen Sie mir bei, dieses hier zu retten: es ist der Reichtum Ihres Landes, es ist das Vermögen Frankreichs.“

Beslay eilte ganz ergriffen auf die Exekutivkommission, und sagte seine Lektion um so besser her, als er sich auf das Verständnis für das Finanzwesen etwas zugutetat. „Die Bank ist das Vermögen des Landes, ohne sie gibt es keine Industrie, keinen Handel mehr, wenn Sie dieselbe vergewaltigen, so sind alle ihre Papiere wertlos.“C Diese Albernheiten machten im Stadthaus die Runde. Die Proudhonianer im Rat vergaßen, dass ihr Meister die Unterdrückung der Bank an die Spitze seines revolutionären Programms gestellt hat und unterstützten Vater Beslay. Die Festung des Kapitals zählte in Versailles keine eifrigeren Verteidiger als im Stadthaus. Hätte man noch gesagt: „So besetzen wir wenigstens die Bank.“ Aber nicht einmal dazu konnte sich die Exekutivkommission aufraffen, sondern sie begnügte sich, Beslay abzuordnen. De Ploeuc empfing den Biedermann mit offenen Armen, brachte ihn im nächstgelegenen Kabinett unter, wies ihm sogar sein Nachtquartier auf der Bank an, behielt ihn als Geisel und atmete wieder auf.

So zeigte sich die Versammlung im Stadthaus schon in der ersten Woche schwach gegen die Urheber des Ausfalls, schwach gegen das Zentralkomitee, schwach gegen die Bank, leichtsinnig in ihren Dekreten, in der Wahl ihres Delegierten des Kriegswesens, ohne Feldzugsplan, ohne Programm, ohne Übersicht und drosch leeres Stroh. Die Radikalen, welche im Rat geblieben waren, merkten bald, worauf man zusteuerte, und da es ihnen nicht um das Märtyrertum zu tun war, nahmen sie ihre Entlassung.

O Revolution, du wartest nicht auf die gelegene Stunde. Blind und verhängnisvoll wie die Lawine, brichst du jählings, hinterrücks über uns herein. Der wahre Volksstreiter nimmt den Kampf da auf, wo ihn der Zufall hingestellt hat. Fehler, Schwächen, kompromittierende Genossen vermögen nicht ihn abzustoßen. Wenn schon die Niederlage gewiss ist, so kämpft er noch weiter, denn sein Sieg ruht in der Zukunft.

A Herr Barthélemy St. Hilaire, der Sekretär des Herrn Thiers, gab Barral von Montaut, der ihm die Möglichkeit einer Niedermetzelung in den Gefängnissen vorstellte, zur Antwort: „Die Geiseln! Die Geiseln! Wir können ja nichts machen! Was sollten wir tun! Um so schlimmer für sie!“ Untersuchung über den 18. März. Bd. 2, S. 271.

B Herr Beslay sagt in seinem Buch, betitelt Meine Erinnerungen. „Der Kassenbestand belief sich auf vierzig und etliche Millionen.“ Die „etlichen“ waren 203 Millionen. Man legte dem Braven falsche Etatberichte vor, die er gierig verschlang. S. seine Aussage und den Anhang. Untersuchung über den 18. März, s. 3. errata, S. 438. Herr de Ploeuc hat die wirklichen Ziffern angegeben.

C Dies ist der einzige Grund, den er je angeben konnte, selbst in seinem Buch, das er von der Schweiz aus schrieb, wo ihn Herr de Ploeuc selbst nach der Katastrophe niedersetzte. Außer Sicherung seines Lebens erlangte Herr Beslay noch die Verfügung, dass keine Verfolgung gegen ihn angestrengt werden solle.

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