Leo Trotzki: Bericht in der Arbeitersektion des Petrograder Sowjets

über die Demokratische Beratung

(20. September)

[Iswestija Nr. 177, 21. September 1917. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 1. Москва-Ленинград, 1924]

Genosse Trotzki spricht über den Fortgang der Arbeit der Demokratischen Beratung. Seine Rede läuft kurz gesagt darauf hinaus, die Zusammensetzung der Demokratischen Beratung zu kritisieren und die negative Seite des Kurienprinzips zu erhellen, das die Grundlage der Konferenz ist, anstelle der nach Trotzkis Meinung einzig richtigen Ordnung zur Diskussion der politischen Fragen – nach Parteigruppierungen.

Vor allem spricht Genosse Trotzki bei der Behandlung der Taktik der Bolschewiki bei der Beratung und ihrer Haltung gegenüber der Konstruktion der Macht für die Übertragung der Macht an die Sowjets und weist darauf hin, dass nach der Ansicht der bolschewistischen Partei eine solche Lösung der Machtkrise nicht zur Notwendigkeit führt, ein neues Kabinett zu bilden. Die Macht befindet sich in den Händen des Allrussischen Sowjetkongresses der der Arbeiter- und Soldatendeputierten, der sofort einberufen werden muss, und die örtlichen Sowjets sind die Vollstrecker seines Willens vor Ort.

Genosse Trotzki betrachtet die Liquidierung des „Rats von Fünf" und die Aussonderung des Provisorischen Komitees durch die Demokratische Konferenz als eine ideale Auflösung der Lage vor der Einberufung des Allrussischen Kongresses.

Aber Genosse Trotzki glaubt, dass die Ausweichpolitik der Sozialrevolutionäre und der Menschewiki-Vaterlandsverteidiger immer noch zur Schaffung einer Koalition führen wird, deren Existenz im Voraus dem Untergang geweiht ist. Da das die Einberufung des Allrussischen Sowjetkongresses verzögern wird, ist es möglich und sogar unvermeidlich, dass sich die Beziehungen zwischen den Klassen bis hin zum Bürgerkrieg verschärfen.

Genosse Trotzki fordert die bevorstehende Sitzung der Arbeiter- und Soldatensektion des Petrograder Sowjets auf, sich für das Prinzip einer einheitlichen Macht auszusprechen, die ganz in den Händen der Sowjets konzentriert ist.