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Leo Trotzki 19171031 Mitteilung auf der Sitzung des Petrograder Sowjets über einen Straßenbahntarif für Soldaten

Leo Trotzki: Mitteilung auf der Sitzung des Petrograder Sowjets

über einen Straßenbahntarif für Soldaten

(18. Oktober)

[„Rabotschij Putj" Nr. 41, 20. Oktober/2. November 1917. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 2. Москва-Ленинград, 1925]

Trotzki sagt, dass der Bürgermeister den Sowjet auffordert, bei der Durchsetzung der Entscheidung der Duma zu helfen, 5 Kopeken für die Benutzung der Straßenbahn bei den Genossen Soldaten einzutreiben. Der Bürgermeister beschwert sich, dass Soldaten häufig das Recht auf freie Fahrt missbrauchen, dass viele Fremde eine Soldatenuniform tragen und auch kostenlos fahren. Die Straßenbahn ist ständig überlastet, die Stadt leidet unter einem großen Defizit.

Genosse Trotzki, der seine persönliche Meinung zum Ausdruck bringt, hält es für notwendig, dass unter Wahrung des Rechts auf freie Fahrt eine gewisse Ordnung in diese Angelegenheit gebracht werde. Man könne z. B. Fahrtbüchlein einführen und sie über Regiments- und Kompaniekomitees an Soldaten weitergeben. Für Frontgenossen gebe es in der Soldatensektion vorrätige Büchlein.

Nach den Reden einer Reihe von Rednern, Arbeitern und Soldaten – die gegen die Einführung von Fahrpreisen für die Genossen Soldaten protestierten – beschließt der Sowjet:

Übertragung der Überprüfung der Frage an die Soldatensektion und das Exekutivkomitee. Das Präsidium wird angewiesen, – bis zur endgültigen Lösung des Problems – sofort an die Stadtregierung mit dem Vorschlag heranzutreten, die Einziehung der Fünfkopekenstücke von den Genossen Soldaten zu widerrufen und dies zur allgemeinen Information zu veröffentlichen. Bis zur Veröffentlichung der entsprechenden Ankündigung schlägt der Sowjet den Genossen Soldaten vor, den Fahrpreis zu zahlen.

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