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Leo Trotzki 19171008 Resolution des Petrograder Sowjets zum gegenwärtigen Moment

Leo Trotzki: Resolution des Petrograder Sowjets zum gegenwärtigen Moment

(25. September)

[„Rabotschij Putj“ Nr. 21, 10. Oktober (27. September) 1917. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 1. Москва-Ленинград, 1924]

Der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten erklärt:

Nach dem Erlebnis des Kornilowismus, bei dem sich zeigte, dass das ganze Zensusrussland eine konterrevolutionäre Haltung einnimmt, bedeutet jeder Koalitionsversuch nichts weiter als eine völlige Kapitulation der Demokratie vor den Kornilowisten.

Der Ausdruck dieser Kapitulation ist die Zusammensetzung des sich bildenden Kabinetts, in dem dem Handel und den Industriellen, den unversöhnlichen Feinde der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndemokratien, die entscheidenden Plätze zugewiesen werden.

Die sogenannten demokratischen Minister, die niemandem verantwortlich sind und für nichts verantwortlich sind, sind nicht in der Lage, den volksfeindlichen Charakter der neuen Regierung zu brechen oder zu mildern, die in die Geschichte der Revolution eingehen wird, als die Regierung des Bürgerkrieges.

Der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten erklärt:

Wir, die Arbeiter und die Garnison von Petrograd, werden der Regierung der bürgerlichen Allmacht und der konterrevolutionären Gewalt keinerlei Unterstützung geben. Wir sprechen unsere feste Überzeugung aus, dass die Nachricht von der neuen Regierung eine Antwort von der ganzen revolutionären Demokratie erhalten wird: „Zurücktreten“. Und gestützt auf diese einstimmige Stimme der echten Demokratie wird der Allrussische Kongress der Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten eine wirklich revolutionäre Regierung schaffen.

Gleichzeitig fordert der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten die Proletarier- und Soldatenorganisationen auf, hart daran zu arbeiten, ihre Reihen um ihre Sowjets zu schließen und dabei irgendwelche Teilaktionen zu unterlassen.

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