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Leo Trotzki 19220302 Der Stand der Arbeiterbewegung in Frankreich

Leo Trotzki: Der Stand der Arbeiterbewegung in Frankreich

[Nach der Broschüre Die Fragen der Arbeiterbewegung in Frankreich und die Kommunistische Internationale, Verlag der Kommunistischen Internationale, Auslieferungsstelle für Deutschland: Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley, Hamburg 1922, S. 19-31]

Genossen, die zum Studium der französischen Frage erwählte Kommission hat diese Woche hindurch gearbeitet und ist zu einem einstimmigen Beschluss gelangt. Der Umstand, dass diese Resolution sämtlichen Mitgliedern der Kommission angenommen wurde, ist von politischer Bedeutung, denn es handelte sich nicht um allgemeine Fragen, die als solche in Betracht gezogen wurden, sondern um die zurzeit in der französischen Partei stattfindende Krise und um das Auffinden von Mitteln, welche am besten geeignet wären, dieselben zu beseitigen.

Unsere Partei – ich spreche von allen kommunistischen Parteien – entwickelt sich in einer nicht allzu ruhigen Epoche, die auch nicht sehr eintönig ist. Über die Eintönigkeit hatten wir uns in dieser Epoche am wenigsten zu beklagen.

Die soziale Lage wird immer ernster; die nationale und internationale Lage und Konstellation sind plötzlichen Änderungen unterworfen. Die Partei empfindet die Notwendigkeit, sich den Forderungen dieser Bewegung anzupassen, dieser sprunghaften Entwicklungen in sozialer und politischer Hinsicht. Hier sind die Ursachen der Krise in der Kommunistischen Partei, und das ist der Grund, warum sie zu solch eingestandenermaßen großer und entscheidender Bedeutung gelangen konnte.

Wir haben das mehr als einmal bei uns in unserer russischen Partei gesehen. Eine Kommission dieser Konferenz erforscht augenblicklich die russische Frage, deren Krise, meiner Überzeugung nach, nicht tief geht, die aber immerhin ein Überbleibsel einer Krise unserer Partei ist, einer schon überwundenen Krise. Wir haben uns auf dem III. Kongress mit der Krise der deutschen Partei beschäftigt, und diese Konferenz sieht sich nun der Krise der französischen Partei gegenübergestellt.

Genossen, die französische Partei ist, gleich vielen anderen Parteien, einerseits entstanden aus einer mehr oder weniger begrenzten Gruppe von in einem besonderen Komitee vereinigten Partisanen der 3. Internationale, andererseits aus einer breiten Strömung innerhalb der alten Partei.

Der Kongress von Tours war eine Etappe, ein entscheidender Moment in der Entwicklung des französischen Kommunismus. Er brachte die Spaltung mit den Reformisten, mit den Patrioten. Formell tragen diese die Verantwortung für diese Spaltung, denn sie blieben in der Minderheit und haben die Partei verlassen. Aber selbstverständlich übernehmen wir die politische Verantwortung für diese Spaltung, denn es ist die Scheidung zwischen den Reformisten und der proletarischen Revolution, die ganz unvereinbare Tendenzen vertreten.

Aber es wäre selbst theoretisch falsch, anzunehmen, dass nach dieser Spaltung – diesem grundlegenden Ereignisse, welches die eigentliche Geburtsstunde der französischen Kommunistischen Partei bezeichnet – die kommunistische revolutionäre Partei Frankreichs in der Form, welche sie im Augenblick der Machtergreifung besitzen wird, schon in fertiger Gestalt von der Geschichte geschaffen worden ist,

Nein, es bleibt nach der Spaltung noch viel zu tun übrig, eine große Organisations-, Reinigungs-, Erziehungs- und Wahlarbeit.

Der Kongress von Tours bedeutete, dass das französische Proletariat im Prinzip und in der Organisation seinen Willen zur Revolution, zur Diktatur, zur Machtergreifung kundgibt. Aber es bleibt dem französischen Proletariat eine große historische Aufgabe und ein großes Problem, nämlich in dieser veränderlichen Lage ein dieser großen historischen Aufgabe gewachsenes Werkzeug zu schaffen. Und dieses Problem, diese Aufgabe, ein ideelles und organisatorisches Werkzeug zu schaffen, verwirklicht sich – zwar nicht auf ganz geradem und friedlichem Wege, sondern unter großen und kleinen Erschütterungen und Krisen.

Das lässt sich nicht vermeiden. Und die Krise an sich bedeutet noch nicht, dass die Partei als solche krank ist. Diese Krise beweist nur, dass die Partei lebt und sich entwickelt. Um zu erproben und zu beweisen, dass die Partei gesund ist, muss man sehen, ob sie die Fähigkeit besitzt, die Krise zu überstehen. Und wir alle in der Kommission sind der Überzeugung, dass ihr Wille und ihre Fähigkeit, einen neuen Schritt vorwärts zu tun, unbestreitbar sind.

Worin besteht diese Krise? Der Marseiller Kongress war eine zweite Etappe, eine sehr bedeutende Etappe der revolutionären Bewegung Frankreichs. Der Marseiller Kongress hat zwei Resolutionen von durchgreifender Bedeutung votiert: die Resolution über die Gewerkschaftsbewegung, über die Beziehungen zwischen der Partei und den Gewerkschaften, d. h. zwischen den Vorposten und der Arbeiterklasse Frankreichs. Die zweite Resolution betrifft die Agrarfrage, d. h. das Verhältnis zwischen der Partei und den Kleinbauern Frankreichs. Diese beiden Punkte, die Frage des Proletariats und die Frage des Kleinbauern, herrschen in dem Problem der französischen Revolution vor.

Der Marseiller Kongress hat sie im kommunistischen Sinne entschieden, in einem revolutionären Sinne, der uns die Möglichkeit gibt, auf der Grundlage sehr bestimmter Prinzipien vorzugehen. Und nichtsdestoweniger taucht in diesem selben Kongress eine Organisationskrise auf, und man debattiert sogar über die Frage, ob diese Krise ideeller oder persönlicher Natur sei.

Wir hatten in der Kommission sämtliche Fragen persönlicher Natur beseitigt, nicht, weil wir die persönlichen Fragen als unterhalb des Niveaus der Kommunistischen Partei stehend betrachten, denn wohl oder übel wird die Politik von Menschen gemacht, und Menschen sind doch wohl die Träger der Tendenzen, und Menschen haben manchmal einen schlimmen Charakter, und dann streitet man sich manchmal aufs Erbittertste, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt, und manchmal auch, wenn es deren keine gibt. Aber der Umstand, dass einige Vorfälle seit den Wahlen der Mitglieder des leitenden Komitees für die Partei politische Bedeutung gewannen, beweist, dass die Partei und ihr Bewusstsein in der Atmosphäre Gefahr witterten.

In gewöhnlichen, in friedlichen Zeiten bereiten sich die Krisen langsam vor, die Elemente der Krise häufen sich immer mehr und mehr an, und man hat genügend Muße, sich vom Charakter der Krise ein Bild zu machen, ihn zu bestimmen und zu analysieren.

In einer Zeit wie der unsrigen naht die Krise oft wie ein Dieb in der Nacht, unbemerkt. Man fühlt wohl anfangs, dass es irgend etwas geben wird; man fühlt ein gewisses Unbehagen, und danach kommt man in fortschreitendem Maße dazu, die Frage vom Standpunkte der Prinzipien aus zu bestimmen.

Genosse Soutif wird uns behilflich sein, durch einige seiner auf dem Marseiller Kongress gesprochenen Worte die Lage zu beleuchten. Laut dem Bericht der „Humanité" sagt er wie folgt:

Der Redner behauptet, dass sich seit Tours gewisse Tendenzen gebildet haben, die uns aber nicht zu beunruhigen brauchen, da sie die Lebendigkeit der Partei kundgeben. Übrigens bestehen diese Tendenzen in der Kommunistischen Internationale. Hier wie dort gibt es einen rechten Opportunismus und ein Zentrum."

Meiner Ansicht nach müsste man diese Behauptung des Gen. Soutif dahin berichtigen, dass die bloße Tatsache des Bestehens von Tendenzen als solche noch nicht die Lebensfähigkeit der Partei beweist; sowohl die Krise als auch die Existenz von Tendenzen beweisen noch nicht, dass die Partei lebt, dass sie sich entwickelt; doch kann sich die Lebensfähigkeit der Kommunistischen Partei darin zeigen, dass sie imstande ist, revolutionäre Tendenzen zu stützen und zu befestigen und opportunistische und extremistische Tendenzen (im bösen Sinne des Wortes), wie wir sie auch von Zeit zu Zeit in unserer Internationale bemerken, in Zaum zu halten.

Es liegt in der Natur der Sache, dass nach dem Kongress von Tours, als die endgültige Scheidung von den Reformisten vollzogen war, dass nach diesem entscheidenden Ereignisse die reformistischen Tendenzen und Nuancen keinen genügenden Spielraum für ihre Entwicklung innerhalb der französischen Kommunistischen Partei finden können. Aber im Schoße einer revolutionären Partei zeigt sich der Opportunismus immer zuerst als kleine Wolke, als kleiner Fleck; er tappt erst herum, ob er auf Widerstand trifft. Wenn er diesen Widerstand nicht findet, entwickelt er sich, wie ein Ölfleck, und kann zu einer ernstlich gefährlichen Krankheit werden, besonders in einer Zeit wie der unsrigen, wo, wie ich schon bemerkte, die Lage plötzlichem Wechsel unterworfen ist; er stellt uns vor immer neue Schwierigkeiten und fordert von uns als Partei die Fähigkeit, unsere Partei immer mit Leichtigkeit zu lenken, damit uns Hände und Füße nie durch unsere sogenannten Freunde gebunden werden, die im Grunde nur die Gegner unserer Tendenzen sind.

Wir konnten feststellen, dass diese Rechte in unserer französischen Kommunistischen Partei weder eine weitgehende noch eine ausgeprägte Tendenz darstellt, was ja aus ihrer Entwicklungsgeschichte und dem Kongress von Tours leicht erklärlich ist; es ist eine im Entstehen begriffene Tendenz oder, wenn man will, ein Wiederaufleben. Sie gibt sich in einigen Fragen kund, welche für die französische Partei von vitaler Bedeutung sind, besonders in der Frage des Militarismus. So greift man z. B. unseren Genossen Cachin an, weil er die Bewaffnung des Arbeitervolkes forderte. Man greift ihn an, indem man sagt: Nein, unser Standpunkt ist die Abrüstung, der völlige Pazifismus.

Ich habe hier einige Artikel und Debatten von Mitgliedern der französischen Kommunistischen Partei. Ich werde nicht zu viel zitieren, um Sie nicht zu ermüden, denn Zitate sind meistens recht langweilig; dennoch werde ich über eine Frage, und nur über diese, einige Zitate anführen, welche die eigentlichen Ursachen unserer tiefen Unruhe sind.

Hier ist z. B. ein Artikel, der in der „Internationale" veröffentlicht worden ist:

Ausgezeichnete Genossen wundern sich, dass eine gewisse Anzahl von uns dem alten Antimilitarismus von ehemals treu bleibt und gegen jedes Rüstungssystem absolute und unerbittliche Opposition macht."

Vorderhand verstehen wir nicht, um welchen Antimilitarismus es sich hier handelt, denn wenn wir Jaurès nehmen, so war er ja für die „neue Armee", er war für die Miliz, für die Volksbewaffnung. Außerdem stand dieser sein Standpunkt im Zusammenhang um seinen Ideen von der Volksmacht, doch hat er niemals den Standpunkt jenes unbestimmten, verwirrten und sentimentalen Pazifismus verteidigt, welcher in der Verneinung jeglicher Waffenbenutzung bestellt.

Denn es gibt nicht zwei Militarismen", fährt unser Autor fort, „es gibt nur einen."

So verabscheut ein Mitglied unserer Partei – ich meine den Genossen Raoul Verfeuil – den Militarismus, „welches auch die Färbung sei, die man ihm gibt, denn er verneint die Persönlichkeit." Genossen, ich bitte Sie, mir zu glauben, dass ich hier nicht als Verteidiger der Roten Armee spreche; wenn es sich nur darum handelte, diese oder den zurzeit bestehenden „russischen Militarismus" oder den „roten Militarismus" gegen die Artikel der „Internationale" in Paris zu verteidigen, – Artikel, die zwar hässlich, aber doch ungefährlich sind, so könnte man wohl behaupten, dass sie dem französischen Proletariat nicht viel schaden können, aber nur unter einer Voraussetzung: wenn das französische Proletariat die Revolution vollbracht, wenn es sie schon vollzogen und befestigt hätte.

Unglücklicherweise ist das nicht der Fall.

Es heißt ferner in demselben Artikel: „Die Anwendung gewisser Gewaltmaßregeln, welche die Umstände der gegebenen Lage rechtfertigen können, welche aber zu verwerfen die Lehren unserer Partei und die Moral völlig einig sind". Ja, Genossen, es gibt vielleicht ein Verfahren, das man uns aufzwingt, Gewaltmaßregeln, welche von der Moral ebenso wie von unserer Doktrin missbilligt werden.

Und dann noch ein entscheidendes Argument: Man wirft uns vor, dass wir, um Revolution zu machen, der Armee bedürfen. Die Revolution wäre noch viel leichter zu machen, wenn keine Armee bestünde. (Andauernde Heiterkeit.)

Dadurch ist der Gegner entwaffnet. Dieses Argument lähmt den Widerstand.

Jedoch ist das nicht die einzige Tatsache, Genossen. Über die selbe Frage finden wir in demselben Blatt unserer Partei einen Artikel unseres Genossen Victor Meric über den Militarismus. „Er wolle einige Argumente", schreibt er, „gegen den Militarismus anführen". Dann, nachdem er die Notwendigkeit der Revolution dargelegt hat, schreibt er: „Diese harten Notwendigkeiten festzustellen und zu bedauern ist eins."

Diese harten Notwendigkeiten festzustellen und zu bedauern, das heißt, dass man vielleicht Gewalt anwenden müsste … Aber er fügt hinzu: „Sie a priori zugeben, sie methodisch vorbereiten und sie wünschen, – das ist etwas anderes."

Das heißt die Frage richtig beleuchten.

Wir sagen und wiederholen, dass die einzige Möglichkeit der Befreiung des Proletariats in der Niederwerfung der Bourgeoisie liegt, darin liegt, derselben die Macht zu entreißen, sich derselben zu bemächtigen, indem man die Bourgeoisie entwaffnet und sich selbst bewaffnet.

Unzweifelhaft besteht die von der Partei zu entwickelnde Erziehung in dieser Vorbereitungsarbeit darin, dem Proletariat begreiflich zu machen, dass es die Bourgeoisie nur durch revolutionäre Gewalt besiegen könne.

Glauben denn unsere Genossen Meric und Verfeuil, dass das französische Proletariat eine Ausnahme von dieser revolutionären Gewaltanwendung gegen die Bourgeoisie bilde? Glauben sie etwa, dass das französische Proletariat zu sanguinisch gesinnt sei und dass man ihm die Zügel unserer Moral und der heiligen Doktrin anlegen müsse, die von uns Menschlichkeit gegen unsere Feinde fordern. Dennoch ist das Gegenteil der Fall. Tatsächlich geht durch die ganze Geschichte der dritten Republik nicht nur die physische Entwaffnung des Proletariats, sondern auch die moralische Entwaffnung. Die umgebende Atmosphäre, die öffentliche bürgerliche Meinung besteht darin oder stellt es sich zur Aufgabe, die Gedankenrichtung der Arbeiterklasse durch die Hypnose der Gleichheit – das ist der Deckmantel der rohen Gewalt der Bourgeoisie – zu fesseln.

Was sollen wir aber beginnen. Wir müssen es dem Proletariat beweisen, dass die Gleichheit nur die Maske ist, unter der sich die Gewalt der Bourgeoisie versteckt, und dass die Gewalt der Bourgeoisie nur durch die Gewalt – durch unsere Gewalt – bezwungen werden kann, dass wir Vorbereitungen treffen müssen, wenn wir den Sieg wünschen. Man muss die Mittel wollen, und die Mittel sind die revolutionäre Gewalt, Und da sagt man nun dem Proletariat: „Vielleicht kommst du in die traurige Lage, einmal Gewalt anwenden zu müssen; aber unsere heilige Doktrin und unsere heilige Moral verbieten dieselbe, darum kann man es nicht umgehen, Zwietracht zu säen und Unruhe zu stiften, indem man eine Moral dieser Art predigt. Als ich diese Artikel las, sah ich zufällig die Beschlüsse des Anarchistenkongresses, worin es wörtlich heißt: „Die Anarchisten wollen nicht die Macht, sie bleiben die Feinde jeglicher Diktatur, welcher Art sie auch sei, ob sie von rechts oder von links, von der Bourgeoisie oder vom Proletariat ausgehe; sie bleiben die Feinde des Militarismus, in welchem Gewande er sich auch zeige, – in den der Bourgeois oder dem des Proletariats." Das ist dieselbe Ideologie, ganz dieselbe.

Ich zitiere zwei so bekannte Genossen, wie Meric und Verfeuil es sind, und ihre Kritiken sind gegen die Beschlüsse des Jugendverbandes gerichtet, wenn ich sie recht verstehe. Wir haben auf dem dritten Kongress einem Vertreter der Jugendföderation etwas am Zeug geflickt, dennoch ist diese Resolution durchaus berechtigt. Sie bestätigt die Bekämpfung des Militarismus, aber sie schließt die Rüstung des Proletariats ein. Vor dem Erscheinen der Artikel der Genossen Meric und Verfeuil hatten wir ein Debattenprogramm, das unser Genosse Georges Pioch auf dem Kongress der Partei vortrug. Ich werde einige Zitate daraus anführen, welche mir von Bedeutung zu sein scheinen. Genosse Pioch sagte folgendes:

Die Völker bekämpften sich nicht nur im eigenen Interesse. Sie erklären sich den Krieg, und die entfesselten Leidenschaften bewirken dessen Dauer. Wenn sie diese Wahrheiten verkennen, werden sie eine Gesellschaft schaffen, aus der der Krieg nicht verbannt sein wird."

Somit ist der Krieg nicht ein Geschehnis des gesellschaftlichen Aufbaues, er ist ein psychologisches Phänomen, er entfesselt die Leidenschaften, und der Mensch muss so erzogen werden, dass die Gesellschaft, auch die kommunistische, keine Kriege erzeugen kann. „Statt den Krieg zu diskreditieren, beginnen Sie damit, den Frieden und den Pazifismus zu diskreditieren." Unser Kampf gegen den sentimentalen Pazifismus scheint dem Genossen Pioch ein Kampf gegen den Frieden und eine Verherrlichung des Krieges zu sein. Und ferner: „Der einzige wirklich tiefe und gewinnbringende Antimilitarismus wird der sein, welchen unsere Kindererziehung zeitigen wird."

Um zum Schluss zu kommen, und dieser Satz ist der fürchterlichste: „Was das Desertieren anbelangt, so kann der Redner weder dazu raten, noch davon abraten. Das ist Gewissenssache. Was die Zellenbildung in der Armee betrifft, so hält er sie für einen gefährlichen Sophismus."

Diese Rede wurde auf dem Kongress der Kommunistischen Partei gehalten.

Man sagt uns: „Der Krieg ist viel mehr ein psychologisches Phänomen; man muss die Kinder erziehen", die Wiegenkinder im Sinne des reinen und absoluten Antimilitarismus, des Pazifismus, der von euch, ihr roten Militaristen, verhöhnt worden ist, und so werden wir zu einer Gesellschaftsordnung ohne Krieg gelangen Doch für den Augenblick – vielleicht das Desertieren –, doch das ist eine persönliche Gewissensfrage, zu der ich weder raten noch von der ich abraten kann. Und dann die Zellenwirtschaft in der Armee. Was soll das bedeuten? Die Zellenwirtschaft, damit ist die Arbeit der Kommunisten als Kommunisten in der Armee gemeint. Und das wäre der gefährliche Sophismus.

Genossen, wir kennen den Genossen Pioch wohl, er ist ein vorzüglicher Dichter und Schriftsteller, den wir achten, das sage ich ganz aufrichtig. Aber ich spreche nicht von unserem Genossen Pioch, ich meine den Sekretär der Seine-Föderation. Die Seine-Föderation ist die bedeutendste Föderation der Partei. Wissend, dass die Ideen des Genossen Pioch außergewöhnlich und persönlich sind, frage ich mich: welchen Widerhall, welches Echo werden sie in den Hirnen unserer kommunistischen oder halb kommunistischen Arbeiterjugend finden, wenn man ihr sagt, dass der rote Militarismus, die Gewalt, der Aufstand, das Blutvergießen keine kommunistischen Prinzipien sind?

Was soll das heißen, Genossen? Und die Partei, wie steht es denn mit der Partei? Die Partei ist die Organisation des bewussten Hasses gegen die Bourgeoisie. Und ist der Hass ein kommunistisches Prinzip? Ich glaube eher, dass die Brüderlichkeit ein kommunistisches Prinzip ist, dennoch ist die Kommunistische Partei die Organisation des Hasses der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie. Und wenn man die Bourgeoisie mit Gefühlen bekämpfen will, welche nur auf dem Boden einer bourgeoislosen Gesellschaftsordnung gedeihen können, dann wird diese Gesellschaftsordnung niemals eintreten.

Also was ist die Partei? Die Partei, Genossen, ist eine Organisation, um andere Organisationen zu bekämpfen, und ist der Kampf gegen Menschen etwa ein kommunistisches Prinzip? Was ist denn eigentlich der Kommunismus, nicht der Kommunismus als Zukunftsideal, sondern der Kommunismus als lebender Organismus von heute, er ist, man möge mir den Ausdruck gestatten, eine Armee im Kampfe. Also ist der lebende Kommunismus kein pazifistisches Prinzip, sondern das direkte Gegenteil des Prinzips der Pazifisten.

Auffassungen, wie die soeben betrachteten, sind nur dazu geeignet, die äußerste völligste Verwirrung in den Köpfen der jungen Generation des französischen Proletariats zu stiften, und das wurde schon von allen Genossen der französischen Delegation anerkannt. Wir haben es besprochen und debattiert, und sind zu dem Schluss gelangt, dass die Bedeutung ähnlicher Kundgebungen innerhalb der Partei weder zu übertreiben, noch zu unterschätzen sei, dass die Partei davon unterrichtet sein müsse, um möglichen Gefahren, welche daraus entstehen konnten, vorzubeugen. Ich werde keine weiteren Zitate anführen, welche Ihnen fernere Aussichten solcher Tendenzen illustrieren könnten, ich will nur erwähnen, dass dieselben sich betreffs der verschiedensten Fragen kundgeben, so betreffs der syndikalistischen Frage, der Frage der Beziehungen zwischen der Partei und den Syndikaten, sowie auch betreffs der Disziplinarfrage der Partei. Unser Genosse Pioch meint sogar, dass das Wort „Disziplin", da es ein militärischer Ausdruck sei, für immer aus der kommunistischen Welt ausgemerzt werden müsste, doch sei das natürlich eine Frage der Ausdrucksweise. Aber es gibt noch eine andere Tendenz, welche gegen das Verhalten der Partei gerichtet ist, welches sich in der Tat auf dem demokratischen Zentralismus aufbaut, der durch die nationalen und internationalen Statuten fixiert wurde.

Somit hat die Kommission konstatiert, dass keine stark fühlbaren Differenzen zwischen der Majorität der Partei, in der Form, wie sie sich nach dem Marseiller Kongress gebildet hatte, und der Gruppe, die wir, um dem Kind einen Namen zu geben, die „Mehr nach links"-Tendenz nennen wollen, bestehen. Es gib keine tiefen Meinungsverschiedenheiten in der Einschätzung dieser reformistischen, pazifistischen und anderer derartiger Kundgebungen. Wenn es einige Meinungsverschiedenheiten gab, so waren das eher Schattierungen. Die einen sagten: „Man muss ihnen nicht zu viel Bedeutung beilegen", und die andern erwiderten: „Man darf sie nicht außer Acht lassen." Und die Kommission sagte, nicht um einen Kompromiss zu machen, sondern weil es Wahrheit ist und dem Interesse der Partei entspricht: „Die Bedeutung dieser Tendenzen ist weder zu überschätzen, noch zu unterschätzen, aber seid auf dem Posten und schränkt sie zur nötigen Zeit ein."

Es ist Ihnen bekannt, dass vier Genossen während der Marseiller Konferenz um ihre Entlassung als Mitglieder des leitenden Komitees der Partei ersucht hatten, und dass das der Ausgangspunkt der augenblicklichen Krise war, und dass gerade in dem Moment, wo diese Genossen, die zum Komitee der Dritten Internationale gehörten, um ihren Abschied ersuchten, die Elemente der Rechten regere Tätigkeit entfalteten, ja, dass sie sogar ein wenig die Offensive gegen die Grundprinzipien der Partei und gegen die Partei selbst ergriffen.

Unsere Kommission hat diese feste und formelle Erklärung der vier Genossen zu Protokoll genommen, da sie nicht nur den Wunsch dieser vier Genossen ausdrückt, die die Verantwortung dafür tragen, sondern da sich aus ihr eine moralische Verpflichtung im Namen des leitenden Komitees der Partei ergibt; sie erkennt vollkommen die hohe Bedeutung derselben an, da dieselbe die Basis ist, auf der die bedrohte Einigkeit der Partei neu aufgebaut werden muss. Diese Erklärung beginnt mit der Forderung, die „Volkszeitung" ohne Verschub auszuschließen, außerhalb der Partei zu setzen, d. h. den Tendenzen der Rechten eine sehr bestimmte Warnung zuteil werden zu lassen, den Genossen Henri Fabre auszuschließen.

Als einzelne Tatsache betrachtet, mag das selbstverständlich bedeutungslos erscheinen, aber diese Tatsache ist ein Moment im Lebenslauf der Partei, Somit sagt die Partei durch den Mund ihrer Delegation: „Ja, die Lage als Ganzes genommen, wie wir sie jetzt erblicken und analysieren, zwingt uns zum Ausschluss Henri Fabres. Das hat einen sehr bestimmten Sinn, das beweist dem französischen Proletariat und gibt ihm zu verstehen, dass die Partei nicht gestattet, mit den Fragen, welche Ursache der Spaltung waren, zu scherzen. Die Spaltung ist immer eine schmerzhafte Prozedur, was auch der Anlass zu ihr sei; man entschließt sich nicht leichten Herzens zu einer Spaltung in den Reihen des Proletariats, doch wenn man sich dazu entschließt, so hat man genügende Gründe; und eine Partei, welche diese Gründe bloßstellen lässt, welche Zweifel an der bestimmenden Wucht dieser Gründe aufkommen lässt, um mich so auszudrücken, eine derartige Partei hätte sich in den Augen der Arbeiterklasse bloßgestellt.

Unsere französische Partei erklärt sehr bestimmt, dass sie dem französischen Proletariat niemals dieses Schauspiel bieten werde – niemals. Die Tendenz, um die es sich handelt, ist noch sehr unbestimmt, aber in dem Maße, wie sie sich in diesem Blatt und durch diesen seinen Leiter herauskristallisiert, wird sie ohne den geringsten Verzug aus der Partei entfernt werden. Und dieser Umstand, welcher natürlich gleichzeitig die Bedeutung hat, dass kein Parteimitglied an diesem Blatt oder an ähnlichen Blättern arbeiten darf, begrenzt die Möglichkeiten eines Missverständnisses, eines Missverständnisses, welches gefahrvoll werden könnte, wenn es Gestalt annähme. Man gewann den Eindruck, als befände sich das Gros der Partei, welches sich der Rechten gegenüber duldsam zeigt, im Kampf mit einer Gruppe, die sich eine Schattierung mehr nach links glaubt oder ist. Das wäre ein Missverständnis, das enthielte eine Gefahr, das wäre das größte Unglück. Und da die Partei durch die Delegation seines leitenden Komitees, gestützt auf die Marseiller Konferenz, seinen Wunsch bestätigt, in keiner Weise derartige Situationen aufkommen zu lassen, so ist keine Möglichkeit und kein Grund vorhanden, innerhalb der Partei Fraktionen zu schaffen. Nicht eine weniger oder mehr nach links neigende Fraktion hat die Gefahr der Rechten zu bekämpfen, sondern die Partei selbst muss das tun. Und da die Partei selbst ihren Willen kundgibt und bestätigt, so bedarf es keiner Fraktionen. Und das Abschiedsgesuch der vier Genossen, welches auch die politischen Gründe sein mögen, die man demselben unterlegen mag, ist ein Anfang dazu, dass diese Genossen eine Fraktion innerhalb der Partei wollen könnten oder wollten. Und das kann die Kommunistische Internationale und die französische Kommunistische Partei selbst weder gestatten, noch zulassen. Aus diesem Grunde wurde einstimmig beschlossen, dass das leitende Komitee durch Vermittlung des Nationalen Rates die Möglichkeit finden müsse, die vier um den Abschied ersuchenden Genossen zurückzuhalten, und dass es das durch den Marseiller Kongress bestätigte Zusammenhalten der Partei wiederherstellen müsse.

Was die Gewerkschaftsfrage betrifft und die Beziehungen der Partei zu den Gewerkschaften, so hat, wie ich Ihnen schon sagte, der Marseiller Kongress eine Resolution gefasst, die von höchster Bedeutung ist. Es bleibt nur noch übrig, dieselbe zu verwirklichen. Das leitende Komitee hat damit schon begonnen und eine besondere Kommission für diese Arbeit geschaffen. Es bleibt nur noch übrig, der französischen Kommunistischen Partei zu diesem Unterfangen Glück zu wünschen und die Bedeutung dieser Arbeit zu betonen.

Die Kommission legt Ihnen einen Beschluss vor, der das Endergebnis ihrer Arbeit ist, und der, wie wir hoffen, unserer Kommunistischen Partei in Frankreich behilflich sein wird, die jetzige Krise in kürzester Frist zu überwinden. Hier ist der Text:

Resolution über die französische Frage.

(Angenommen am 4. 3. 1922.)

Nach dem Bericht des Genossen Trotzki in der französischen Frage nahm die Konferenz einstimmig folgende von dem Berichterstatter vorgeschlagene Resolution an:

Die von der französischen Kommunistischen Partei seit dem Kongress von Tours gemachten großen organisatorischen .Anstrengungen haben in ihren Reihen die besten Kräfte des Proletariats zurückgehalten und zur politischen Aktion angeregt. Der Marseiller Kongress bot der Partei Gelegenheit für eine ernste Tätigkeit in doktrinärer Hinsicht, aus welcher die revolutionäre Arbeiterbewegung sicherlich den größten Vorteil ziehen wird.

Mit den parlamentarischen und politischen Traditionen der alten Sozialistischen Partei, deren Kongresse nur Vorwände waren zu Rededuellen der Führer, brechend hat die Kommunistische Partei zum ersten Male in Frankreich die gesamten kämpfenden Arbeiter zu einem vorläufigen und vertieften Studium der die wesentlichen Fragen im Hinblick auf die Entwicklung der revolutionären französischen Arbeiterbewegung behandelnden Thesen aufgerufen. Die Organisationskrise in der französischen Partei, deren Unterschätzung wie auch Überschätzung gleich falsch wäre, bildet ein Entwicklungsmoment der französischen Kommunistischen Partei, ihrer inneren Reinigung, ihrer Neubildung und Konsolidierung auf wirklich kommunistischer Grundlage.

Die Spaltung von Tours zog die grundlegende Trennungslinie zwischen Reformismus und Kommunismus. Es ist jedoch eine nicht zu leugnende Tatsache, dass die aus dieser Spaltung hervorgegangene Kommunistische Partei in gewissen Teilen Überreste der reformistischen und parlamentarischen Vergangenheit bewahrt hat, die sie abstreifen und deren sie sich durch innere Anstrengungen und Anteil nähme am Kampfe der Massen entledigen kann.

Diese Überbleibsel aus der Vergangenheit äußern sich in gewissen Gruppen der Partei in folgender Weise. Erstens durch eine Tendenz, wiederum die Einheit mit den Reformisten herzustellen, zweitens durch die Neigung, einen Block zu bilden, mit dem radikalen Flügel der Bourgeoisie, drittens durch das Bestreben, den revolutionären Antimilitarismus durch den kleinbürgerlich-humanitären Pazifismus zu ersetzen, viertens durch die falsche Auslegung der Beziehungen zwischen Partei und Gewerkschaften, fünftens durch den Kampf gegen eine wirklich zentralisierte Parteileitung, sechstens durch Bestrebungen, die internationale Aktionsdisziplin durch eine platonische Föderation nationaler Parteien zu ersetzen.

Nach der Spaltung von Tours konnten sich diese Tendenzen weder voll auswirken, noch einen großen Einfluss auf die Partei gewinnen. Unter dem mächtigen Druck der öffentlichen bürgerlichen Meinung zeigen die opportunistisch gefärbten Elemente stets eine natürliche Zuneigung zueinander und bemühen sich, ihre Organe und Stützpunkte zu schaffen. Obgleich sie in dieser Beziehung wenig Erfolg haben, wäre es doch ein Irrtum, die aus ihrer Arbeit dem revolutionären Charakter und der Einheit der Partei erwachsenden Gefahren nicht ihrem Werte nach einzuschätzen. Auf keinen Fall dürfen die kommunistischen Organisationen die Arena abgeben für dieselben Ansichten, welche die wesentliche Ursache waren für die Trennung der Reformisten, der Abtrünnigen der Arbeiterklasse. Jeder Mangel an Klarheit in dieser Hinsicht würde unvermeidlich die revolutionäre Erziehungsarbeit in den Massen aufs nachhaltigste beeinträchtigen.

Die Plenarsitzung des Exekutivkomitees stellt fest, dass die Resolutionen des Marseiller Kongresses durchdrungen sind vom Geiste der Kommunistischen Internationale und äußerst wichtige Stützpunkte schaffen für die Aktivität der Partei unter den arbeitenden Massen in Stadt und Land.

Gleichzeitig nimmt die Vollsitzung der Exekutive mit Genugtuung die Erklärung der französischen Delegation zur Kenntnis, welche besagt, dass das „Journal du Peuple", das Organ, in dem sich die reformistischen und konfusionistischen Tendenzen konzentrieren und das eine Stellung einnimmt, welche dem Programm der Internationale, den Beschlüssen des Kongresses der französischen Kommunistischen Partei in Tours und in Marseille, sowie der revolutionären Unversöhnlichkeit des bewussten französischen Proletariats direkt entgegengesetzt ist, in kürzester Frist nicht mehr zur Partei gehören wird.

Die hervorragende Bedeutung des Marseiller Kongresses besteht in erster Linie darin, dass er der Partei die Hauptaufgabe einer systematischen und regelmäßigen Arbeit innerhalb der Gewerkschaften gemäß dem Geiste des Programms und der Taktik der Partei gestellt hat. Dies schließt in sich die endgültige Missbilligung der Tendenz jener Parteimitglieder, welche unter dem Vorwand für die übrigens vollkommen undiskutierbare Autonomie der Gewerkschaften zu kämpfen, in Wirklichkeit für die Autonomie ihrer eigenen Arbeit innerhalb der Gewerkschaften ohne irgendeine Kontrolle und ohne Leitung von Seiten der Partei kämpfen.

Die Vollsitzung nimmt ebenfalls Kenntnis von der Erklärung der französischen Delegation, welche besagt, dass das Ieitende Komitee der Partei alle notwendigen Maßnahmen treffen wird, um sämtliche Beschlüsse der Partei im Geiste kommunistischer Aktivität absolut geschlossen und diszipliniert unter der Kontrolle der leitenden Komitees der Partei durchzuführen.

Angesichts des Umstandes, dass die Statuten der Kommunistischen Internationale und ihrer Sektionen auf dem Prinzip des demokratischen Zentralismus fußen und die regelmäßige und normale Entwicklung jeder Kommunistischen Partei genügend gewährleisten, kann die Vollsitzung die Demission verschiedener auf dem Marseiller Kongress ins leitende Komitee gewählter Genossen nur als ungerechtfertigt ansehen, abgesehen von den hierbei in Frage kommenden politischen Beweggründen. Das Verlassen von durch die Partei anvertrauten Posten kann von den breiten Massen derselben als eine Unfähigkeitserklärung regelrechter gemeinsamer Arbeit der Vertreter verschiedener Schattierungen im Rahmen des demokratischen Zentralismus ausgelegt und vielleicht zum Anstoß zur Fraktionsbildung innerhalb der Partei werden.

Die Plenarsitzung des Exekutivkomitees drückt ihre feste Überzeugung aus, dass der Kampf gegen die oben angeführten antikommunistischen Tendenzen von der überwältigenden Mehrheit der Partei und den leitenden Institutionen der Partei insgesamt geführt werden wird.

In Anbetracht dessen, dass die Fraktionsbildung unvermeidlich zum größten Übel in der Entwicklung der Partei werden und der Autorität der letzteren unter dem Proletariat einen Stoß versetzen würde, nimmt die Plenarsitzung der Exekutive mit Genugtuung von der Erklärung der französischen Delegation Kenntnis, dass das Zentralkomitee bereit ist, die notwendigen organisatorischen Maßnahmen zu treffen, damit der Wille des Marseiller Kongresses unverändert und bis zum letzten ausgeführt wird und die Genossen, welche ihren Rücktritt eingereicht haben, wiederum an der Parteileitung teilnehmen, um dort eine regelmäßige und zusammengefasste Aufgabe zu erfüllen.

gez. Trotzki.

Das ist das Projekt unseres Beschlusses. Wir haben den Debatten unsere größte Aufmerksamkeit gewidmet und sind oft sogar hitzig geworden, da die von uns behandelten Fragen von größter Wichtigkeit sind. Doch waren die Debatten zwischen sämtlichen Mitgliedern der Kommission und der französischen Delegation von dem Wunsche durchdrungen, zur Einheit der Partei auf revolutionärer und kommunistischer Grundlage zu gelangen. Und ich glaube, Ihnen die einstimmig von der Kommission gefasste Resolution zur Annahme empfehlen zu können.

Falls Sie eine Änderung treffen wollten, so bliebe nur noch übrig, einen kleinen Satz unserem Projekt anzufügen:

Es lebe das französische Proletariat und seine Kommunistische Partei!"

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