Leo Trotzki‎ > ‎1922‎ > ‎

Leo Trotzki 19220302 Thesen zum Referat über den Kommunismus in Frankreich

Leo Trotzki: Thesen zum Referat über den Kommunismus in Frankreich

[Nach Internationale Presse-Korrespondenz, 2. Sonderbeilage (1. April 1922), S. 13-16]

[Genosse Trotzki hatte zu seinem Referat über den Kommunismus in Frankreich Thesen ausgearbeitet. Die Einleitung zu diesen Thesen, in der die Frage der Einheitsfront im allgemeinen behandelt wird, haben wir in unserer Nr. 29 als Leitartikel veröffentlicht. Hier bringen wir den sich auf die französische Bewegung beziehenden Teil. Die Redaktion {der Internationalen Pressekorrespondenz}.]

Die Gruppierungen in der französischen Arbeiterbewegung.

Wenn wir die Frage der Einheitsfront in Frankreich, entsprechend der ganzen Politik der KI behandeln wollen, so müssen wir vor allem über folgenden Punkt klar werden. Wie ist die Lage in Frankreich? Sind die französischen Kommunisten unter dem Gesichtspunkt der praktischen Handlungen eine bedeutungslose Minderheit oder die erdrückende Mehrheit der organisierten Arbeiter, oder ein Mittelding zwischen diesen zwei Polen? Das letzte würde bedeuten: sie sind so stark, dass ihre Teilnahme an der Massenbewegung von großer Bedeutung ist; sie sind aber nicht stark genug, um die unbestrittene Leitung zu haben.

Zweifellos ist gerade diese dritte Möglichkeit in Frankreich der Fall.

Die Kommunisten besitzen ein erdrückendes Übergewicht über die Reformisten auf dem Parteigebiet. Die kommunistische Organisation, die kommunistische Presse ist unvergleichlich zahlreicher, stärker, reichhaltiger und lebendiger als die Organisation und die Presse der sogenannten Sozialisten.

Dieses erdrückende Übergewicht sichert der KP Frankreichs noch bei weitem nicht die vollständige und unbestrittene Leitung des französischen Proletariats, da die antipolitischen und parteifeindlichen Tendenzen und Vorurteile in diesem noch sehr stark sind. Diese Tendenzen und Vorurteile sind vorwiegend in den Gewerkschaften verkörpert.

Die Tatsache, dass die Gewerkschaften lange die Hülle oder die Maske der eigenartigen antiparlamentarischen politischen Partei der Syndikalisten waren, ist der eigentümlichste Zug der französischen Arbeiterbewegung. Die revolutionären Syndikaten, mögen sie sich noch so scharf von der Politik und vom Parteigedanken absondern, können trotzdem nicht leugnen, dass sie selbst eine politische Partei sind, die darauf ausgeht, die Arbeitergewerkschaften in ihre Hände zu bekommen. Diese Partei hat ihre positiven revolutionären proletarischen Tendenzen, aber auch höchst negative Züge, den Mangel eines wirklich abgeschlossenen Programms und einer ausgeprägten Organisation. Die gewerkschaftlichen Organisationen sind nicht syndikalistische Organisationen. Die Syndikalisten sind in nicht scharf umrissenen; verschwommenen politischen Zelten in den Gewerkschaften organisiert.

Die Frage wird durch den Umstand kompliziert, dass die Syndikalisten, wie auch alle übrigen politischen Gruppierungen der Arbeiterklasse, sich nach dem Kriege in zwei Teile gespalten haben: in den reformistischen Teil, der die bürgerliche Gesellschaft unterstützt, und dadurch gezwungen ist, Hand in Hand mit den parlamentarischen Reformisten zu arbeiten und in den revolutionären Teil, der, nach den Mitteln sucht, diese Gesellschaft umzustürzen. Der revolutionäre Teil, durch seine besten Elemente vertreten, wird dadurch in die Richtung zum Kommunismus gestoßen.

Eben das Bestreben, die Einheit der Front zu wahren, hat nicht bloß den Kommunisten, sondern auch den revolutionären Syndikalisten die vollkommen richtige Taktik des Kampfes um die Einheit der gewerkschaftlichen Organisationen des französischen Proletariats diktiert. Jouhaux, Merrheim und Konsorten dagegen haben den Weg der Spaltung gewählt, da sie gefühlt haben, dass sie Schiffbruch erleiden werden. Sie fühlten, sie werden den Wettkampf mit dem revolutionären Flügel in Aktionen, im Kampfe, im Angesicht der Arbeiterklasse nicht bestehen können. Der ungeheuer wichtige Kampf, der gegenwärtig in der gesamten gewerkschaftlichen Bewegung Frankreichs tobt, der Kampf zwischen den Reformisten und Revolutionären ist für uns gleichzeitig der Kampf um die Einheit der gewerkschaftlichen Organisation und der Gewerkschaftsfront.

Die gewerkschaftliche Bewegung und die Einheitsfront.

Gerade die französischen Kommunisten befinden sich in einer ausnahmsweise günstigen Lage in der Frage der Einheitsfont. Dem Kommunismus ist es in Frankreich gelungen, die Mehrheit der alten sozialistischen Partei im Rahmen der politischen Organisation zu erobern. Auf diese Weise sind die Opportunisten, abgesehen schon von ihren sonstigen allgemein bekannten politischen Mängeln, noch zu Spaltern, „Dissidenten" geworden. Unsere französische Partei hat diese Tatsache ausgenutzt, indem es ihr gelungen ist, der sozialreformistischen Organisation den Namen der „Dissidenten" (Spalter) anzuheften. Sie hat hiermit den von den Reformisten begangenen Bruch der Einheit der Aktion und der Einheit der Organisation; in den Vordergrund gerückt.

Auf dem gewerkschaftlichen Gebiete soll der revolutionäre Flügel der Gewerkschaften, vor allem aber sollen die Kommunisten über die ganze Bedeutung des Gegensatzes zwischen Moskau und Amsterdam klar werden und die Gegner darüber aufklären. Ist doch dieser Gegensatz nicht bloß der Unterschied der Schattierungen in der Arbeiterbewegung, sondern der Widerschein des tiefsten Gegensatzes zwischen Bourgeoisie und Proletariat, Richtigerweise hat der revolutionäre Flügel, d. h, vor allem die klassenbewussten kommunistischen Elemente, niemals die ihm mit Unrecht zugeschriebene Taktik des Austritts aus den Gewerkschaften beziehungsweise der Spaltung der Gewerkschaften propagiert. Diese Losung ist charakteristisch für die sektiererischen Gruppierungen der Lokalisten, der KAPD, einiger anarchistischer Gruppierungen in Frankreich, der sogenannten „Libertaire", die niemals Einfluss auf die breiten Arbeitermassen hatten, die weder hoffen noch beabsichtigen, zu diesem Einfluss zu gelangen, die sich auf kleine eigene Kirchen mit streng abgezirkelten Parochien beschränken. Die wirklich revolutionären Elemente des französischen Syndikalismus haben instinktiv gefühlt: die Eroberung der französischen Arbeiterklasse auf dem gewerkschaftlichen Gebiete ist nur möglich, wenn der revolutionäre Standpunkt und die revolutionären Methoden dem reformistischen Standpunkte und den reformistischen Methoden in Massenaktionen entgegengestellt wird, und gleichzeitig die Einheit dieser Massenaktionen mit aller Behutsamkeit gewahrt wird.

Das vom revolutionären Flügel angenommene Zellensystem in den Gewerkschaften war die zweckmäßigste Form des Kampfes um den geistigen Einfluss und um die Einheitsfront, ohne die Zerstörung der Einheit der Organisation.

Ähnlich den Reformisten in der Sozialistischen Partei wurden die Reformisten in der gewerkschaftlichen Bewegung zu Initiatoren der Spaltung. Die Erfahrungen der Sozialistischen Partei lehrten sie, dass die Zeit für den Kommunismus arbeitet, und dass man dem Kommunismus günstigen Einfluss der Erfahrung und der Zeit nur durch die Forcierung der Spaltung entgegenwirken kann. Wir sehen, dass die regierende Clique der CGT durch eine Reihe von Maßregeln versucht, den linken Flügel zu desorganisieren, ihm die ihm nach den Gewerkschaftsstatuten zustehenden Rechte zu entziehen und endlich, ihn – allen Statuten und Regeln entgegen – auf dem Wege der direkten Ausschlüsse aus den Gewerkschaften zu verdrängen

Andererseits sehen wir, wie der revolutionäre Flügel sein Recht auf dem Boden der demokratischen Normen der Arbeiterorganisationen verteidigt, wie er der von oben propagierten Spaltung durch den Appell an die Massen im Namen der Einheit der gewerkschaftlichen Organisationen kraftvoll entgegenarbeitet.

Jeder klassenbewusste französische Arbeiter soll wissen, dass die Kommunisten nicht versuchten, die Partei zu spalten, als sie ein Sechstel bzw. ein Drittel der Sozialistischen Partei bildeten, da sie vollkommen überzeugt waren, dass sie in der nächsten Zeit die Mehrheit der Partei für sich gewinnen werden. Die Reformisten spalteten sich aber von der Partei ab, sobald sie bloß ein Drittel hinter sich hatten, da sie nicht die geringste Hoffnung hatten, die Mehrheit der proletarischen Avantgarde von Neuem für sich zu gewinnen.

Jeder klassenbewusste französische Arbeiter soll wissen, dass die revolutionären Elemente, als sie vor dem Problem der gewerkschaftlichen Bewegung standen, diese, obgleich sie damals nur eine verschwindende Minderheit bildeten, im Sinne der Arbeit in den allgemeinen Organisationen gelöst haben. Sie haben es getan, weil sie gewusst haben, dass die Erfahrungen des Kampfes unter den Bedingungen einer revolutionären Epoche die Mehrheit der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter von der Richtigkeit des revolutionären Programms schnell überzeugen werden. Als aber die Reformisten das Wachsen des revolutionären Flügels in den Gewerkschaften sahen, griffen sie sofort zur Ausschluss- und Spaltungsmethode, da sie keine Hoffnung hatten, den revolutionären Flügel auf eine andere Weise zu besiegen.

Daraus folgen ungeheuer wichtige Sätze:

Erstens wird man über die ganze Tiefe der Gegensätze klar, die, wie gesagt, der Widerschein des Gegensatzes zwischen Bourgeoisie und Proletariat sind.

Zweitens entlarvt sich vollkommen der heuchlerische „Demokratismus" der Gegner der Diktatur. Diese Demokraten sind mit demokratischen Methoden nicht nur im Rahmen des Staates, sondern sogar auch im Rahmen der Arbeiterorganisationen nicht einverstanden, sobald diese für sie nicht mehr günstig sind. Entweder spalten sie sich von der Organisation ab, wie die Dissidenten in der Partei, oder schließen die anderen aus, wie die Clique Jouhaux-Dumoulin. Es wäre wahnsinnig zu denken, dass die Bourgeoisie jemals einverstanden sein wird, ihren Kampf mit dem Proletariat auf dem Boden der Demokratie bis zum Ende auszutragen, sind doch sogar ihre Agenten in den politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterorganisationen, nicht bereit, die Fragen der Arbeiterbewegung auf dem Boden der von ihnen freiwillig akzeptierten Normen der Arbeiterdemokratie zu entscheiden.

Der Kampf um die Einheit der gewerkschaftlichen Organisation und der gewerkschaftlichen Aktion wird auch in der Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben der Kommunistischen Partei sein. Dieser Kampf ist aufzufassen nicht nur im Sinne der ständigen Bestrebung, eine immer größere Anzahl von Arbeitern um das Kommunistische Programm und die kommunistische Taktik zu sammeln. Die Kommunistische Partei wird auch in diesem Kampfe bestrebt sein, bei jeder passenden Gelegenheit, auf dem Wege der Verwirklichung des obigen Zieles, sei es unmittelbar, sei es durch die Kommunisten in den Gewerkschaften, die Hemmungen der Arbeiterbewegung, die die Folgen der Spaltung sind, auf das Minimum zu reduzieren.

Sollte die Spaltung der CGT trotz aller unserer Bemühungen zur Wiederherstellung der Einheit definitiv werden, so würde dies nicht bedeuten, dass die CGT-Unitaire (die Einheits-CGT) ohne Rücksicht auf die Existenz der reformistischen CGT arbeiten wird. Es ist dabei nicht entscheidend, ob die CGT Unitaire in der nächsten Zeit die Hälfte oder mehr als die Hälfte der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter zusammenfassen wird. Eine solche Politik würde die gemeinsamen proletarischen Kampfaktionen sehr erschweren oder auch unmöglich machen. Eine solche Politik würde es der reformistischen CGT leicht machen, im Interesse der Bourgeoisie die Rolle der bürgerlichen Liga (La Ligue civique) den Streiks, Manifestationen usw. gegenüber zu spielen. Sie würde der reformistischen CGT auch den Anschein des Rechtes zur Erklärung geben, dass die revolutionäre CGTU unzweckmäßige Aktionen provoziert und infolgedessen für diese die volle Verantwortung tragen muss. Selbstverständlich wird die revolutionäre CGT im Falle der Notwendigkeit irgendeiner Kampagne sich offen an die reformistische CGT mit konkreten Vorschlägen zu gemeinsamen Aktionen wenden, vorausgesetzt natürlich, dass dies mit Rücksicht auf die Umstände möglich sein wird. Die revolutionäre CGT wird durch die öffentliche Meinung der Arbeiterklasse einen Druck auf die reformistische CGT ausüben und jeden ihrer falschen und schwankenden Schritte von der Arbeiterklasse entlarven.

Die Methoden des Kampfes um die Einheitsfront werden also ihre ganze Bedeutung sogar im Falle der definitiven Spaltung der gewerkschaftlichen Organisation behalten.

Man kann also feststellen, dass die Taktik der Einheitsfront auf dem wichtigsten Gebiete der Arbeiterbewegung, in den Gewerkschaften, nur die noch konsequentere, noch entschlossenere, noch energischere Anwendung der Methoden, deren wir uns bisher im Kampfe gegen Jouhaux und Konsorten bedient haben, erfordert.

Der politische Kampf und die Einheitsfront.

Die Parteiverhältnisse unterscheiden sich bedeutend von denen auf dem gewerkschaftlichen Gebiete dadurch, dass das Übergewicht der Kommunistischen Partei über die sozialistische in organisatorischer Beziehung und auf dem Pressegebiete erdrückend ist. Man könnte infolgedessen annehmen, dass die Kommunistische Partei allein imstande ist, die politische Einheitsfront zu sichern, und dass sie deshalb keinen zureichenden Grund hat, sich an die Organisationen der Dissidenten mit irgendwelchen Vorschlägen der konkreten Aktionen zu wenden. Eine solche Stellung der Frage, die streng sachlich und vollkommen zulässig ist, die auf der Einschätzung des Kräfteverhältnisses und nicht auf dem Wortradikalismus beruht, muss sachlich geprüft werden.

Wenn man berücksichtigt, dass die Kommunistische Partei 130.000 Mitglieder und die Sozialistische bloß 30.000 hat, so sieht man die ungeheuren Erfolge des kommunistischen Gedankens in Frankreichs. Wenn wir aber das Verhältnis dieser Zahlen zur Zahlenstärke der gesamten Arbeiterklasse, das Vorhandensein der reformistischen Gewerkschaften und der antikommunistischen Tendenzen in den revolutionären Gewerkschaften berücksichtigen, so sehen wir, dass die Frage der Hegemonie der kommunistischen Parteien der Arbeiterbewegung ein sehr schwieriges Problem ist, das bei weitem nicht durch unser zahlenmäßiges Übergewichte über die Dissidenten gelöst wird. Diese letzten können unter gewissen Bedingungen ein viel bedeutenderer konterrevolutionärer Faktor innerhalb der Arbeiterklasse sein, als man erwarten dürfte, wenn man nur die Schwäche ihrer Organisation die geringe Auflage und geistige Armut ihres Organs „Populaire" in Betracht zieht.

Um die Lage zu beurteilen, muss man sich klare Rechenschaft über den Entwicklungsgang der Parteien geben. Die Verwandlung der Mehrheit der alten sozialistischen Partei in eine kommunistische war die Folge der durch den Krieg in allen Ländern Europas erzeugten Unzufriedenheit und der Aufruhrwelle. Das Beispiel der russischen Revolution und die Losungen der Dritten Internationale zeigten den Ausweg. Die Bourgeoisie aber behauptete sich in den Jahren 1919 und 1920. Mit Hilfe aller möglichen Mittel stellte sie auf der Nachkriegsgrundlage einen gewissen Gleichgewichtszustand her, der wohl durch unüberbrückbare Widersprüche unterhöhlt wird, den die mächtige Katastrophe erwartet, der aber bis heute eine relative Stabilität aufgewiesen hat und noch in der nächsten Periode aufweisen wird. Die russische Revolution konnte nur langsam durch außerordentliche Anspannung aller Kräfte ihre sozialistischen Aufgaben verwirklichen, da sie die größten Schwierigkeiten und Hindernisse überwinden musste, die der Weltimperialismus aufgerichtet und verursacht hat. Infolgedessen kam nach der ersten Flut der noch nicht ausgeprägten unkritischen revolutionären Stimmungen die unvermeidliche Ebbe. Nur der entschlossenste, kühnste und jüngste Teil der Weltarbeiterklasse blieb der Kommunistischen Fahne treu.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass jene breiten proletarischen Schichten, die in ihren Hoffnungen auf die unmittelbar bevorstehende Revolution, auf die nahen radikalen Veränderungen usw. enttäuscht wurden, ganz zu ihrer früheren Vorkriegsstellung zurückgekehrt sind. Nein! Ihre Unzufriedenheit ist tiefer als jemals überhaupt. Ihr Hass gegen die Ausbeuter ist noch schärfer geworden. Aber gleichzeitig sind sie politisch desorientiert. Sie sehen keine Kampfmethoden und sind deshalb abwartend passiv. Es iss möglich, dass sie sehr stark nach dieser oder jener Seite, je nach den Umständen schwanken werden.

Dieses große Reservoir an passiven und desorientierten Arbeitern kann in gewissen Situationen von den Reformisten ausgiebig gegen uns benutzt werden.

Der Glaube an die revolutionäre Sache, Aktivität und Ergebenheit sind notwendig, um die KP zu unterstützen. Es genügt vollkommen, desorientiert und passiv zu sein, um die Dissidenten zu unterstützen. Deshalb ist es vollkommen natürlich, dass die Anzahl der in der Kommunistischen Partei organisierten Arbeiter einen Prozentsatz des revolutionären, aktiven Teiles der Arbeiterklasse ausmacht, der bedeutend höher ist als derjenige, den die Anzahl der Mitglieder der Partei der Dissidenten vom passiven, desorientierten Teile ausmacht.

Dasselbe gilt auch für die Presse. Die indifferenten Elemente lesen wenig. Die Armut des „Populaire" an Inhalt, seine geringe Auflage entspricht der Stimmung eines bestimmten Teiles der Arbeiterklasse. Die Tatsache der vollkommenen Beherrschung der Arbeiter durch die Berufsintelligenz in der Partei der Dissidenten widerspricht nicht unserer Diagnose und Prognose. Die passiven, teils enttäuschten, teils desorientierten Arbeitermassen sind doch eben besonders in Frankreich die Ernährer der politischen aus Advokaten und Journalisten, aus reformistischen Zauberern und parlamentarischen Scharlatanen bestehenden Cliquen.

Wenn wir die Parteiorganisation als aktive Armee und die nicht organisierten Arbeitermassen als Reserven betrachten, so sehen wir, dass unter gewissen Umständen, angenommen, das unsere aktive Armee 3-4 mal stärker als die der Dissidenten ist, die Reserven sich auf uns und die Sozialreformisten in einem für uns weniger günstigen Verhältnisse verteilen werden.

Der Gedanke des „Linken Blockes" liegt in der französischen politischen Atmosphäre. Nach der neuen Periode des Poincaréismus, der ein Versuch der Bourgeoisie ist, dem Volke das aufgewärmte Siegesillusionengericht zu präsentieren, wird es höchstwahrscheinlich zu einer pazifistischen Reaktion der breiten Kreise der bürgerlichen Gesellschaft, d. h. vor allem des Kleinbürgertums kommen. Die Hoffnung auf den allgemeinen Frieden, auf ein Abkommen mit Sowjetrussland, auf Rohstoffbezug aus diesem Lande unter vorteilhaften Bedingungen, auf russische Schuldenzahlungen, auf die Verminderung der Last des Militarismus usw., mit einem Worte, das illusorische Programm des demokratischen Pazifismus kann für eine bestimmte Periode das Programm des „Linken Blockes" werden, der den „Nationalen Block" ablösen wird.

Vom Standpunkte der Entwicklung der Revolution in Frankreich wird dieser Regimewechsel ein Schritt nach vorwärts sein, vorausgesetzt, dass das Proletariat bloß minimal von den Illusionen des kleinbürgerlichen Pazifismus ergriffen wird.

Die Reformisten-Dissidenten sind die Agenten des „Linken Blockes" innerhalb der Arbeiterklasse. Je weniger die Arbeiterklasse als Ganzes vom Gedanken und von der Praxis der einheitlichen Arbeiterfront gegen die Bourgeoisie ergriffen sein wird, desto größer wird ihr Erfolg sein. Die durch den Krieg und den langsamen Entwicklungsgang desorientierten Arbeiterschichten werden sich vielleicht für den „Linken Block" als das kleinere Übel entschließen, in der Ansicht, dass sie jedenfalls nichts dabei verlieren, und da sie gegenwärtig keinen anderen Ausweg sehen.

Die entschlossene, ausharrende Propagierung des Gedankens des Blockes aller Teile der Arbeiterklasse gegen die gesamte Bourgeoisie ist eines der besten Mittel, die Stimmung und den Gedanken des „Linken Blockes", d. h. des Blockes der Arbeiter mit einem Teile der Bourgeoisie gegen den anderen Teil der Bourgeoisie, zu bekämpfen.

Den Dissidenten gegenüber bedeutet dies, dass wir nicht zulassen können, dass diese straflos eine ausweichend-abwartende Stellung in den Fragen der Arbeiterbewegung einnehmen, den Schutz der bourgeoisen Unterdrücker der Arbeiterklasse genießen und dabei platonische Sympathieerklärungen mit der Arbeiterschaft abgeben. Mit anderen Worten: Wir können und wir sollen bei allen passenden Gelegenheiten den Dissidenten eine bestimmte Art der Unterstützung der Streikenden, der Ausgesperrten, der Arbeitslosen, der Kriegsinvaliden usw. vorschlagen, im Angesicht der Massen ihre Antworten auf unsere genauen Anfragen feststellen und auf diese Weise diese vor den politisch indifferenten oder halb indifferenten Arbeitermassen, auf die sie sich in bestimmten Situationen zu stützen hoffen entlarven.

Eine solche Taktik ist sehr wichtig, da die Dissidenten zweifellos eng mit der reformistischen CGT verbunden sind. Sind doch diese beiden die zwei Abteilungen der bürgerlichen Agentur in der Arbeiterbewegung. Wir greifen diese zweieinige Agentur gleichzeitig auf dem gewerkschaftlichen und auf dem politischen Gebiete an und wenden dabei dieselben politischen Methoden an.

Die zwingende, in agitatorischer Beziehung vollkommen überzeugende Logik unseres Verhaltens lautet: „Ihr Reformisten in der Gewerkschaftsbewegung und in der politischen Partei habt die Gewerkschaft und die Partei im Namen der Ideen und der Methoden, die wir als irrtümliche und verbrecherische betrachten, gespalten. Wir verlangen von Euch, dass Ihr wenigstens in den einzelnen, unaufschiebbaren, konkreten Aufgaben des Kampfes der Arbeiterklasse keine Knüppel zwischen die Beine werft und die Einheit der Aktionen möglich macht. In diesem konkreten Falle schlagen wir Euch dieses Kampfprogramm vor."

Auch auf dem parlamentarischen und Gemeindegebiet können man diese Methode nicht ohne Erfolg anwenden. Wir sagen den Massen: „Die Dissidenten haben die Arbeitermassen gespalten da sie die Revolution nicht wollen. Es wäre Wahnsinn, zu hoffen, dass sie die proletarische Revolution unterstützen werden. Wir waren aber bereit, mit ihnen bestimmte praktische Abkommen im Parlament und außerhalb des Parlamentes abzuschließen, wenn sie in den Fällen, wo es nötig ist, zwischen gewissen Interessen der Bourgeoisie und bestimmten Forderungen des Proletariats zu wählen, bereit sein würden, diese letzten in der Tat zu unterstützen. Die Dissidenten können zu solchen Aktionen nur dann ruhig sein, wenn sie auf ihre Verbindung mit den bourgeoisen Parteien, d.h. mit dem Linken Block verzichten."

Wären die Dissidenten fähig, diese Bedingungen anzunehmen, so würde ihre Anhängerschaft in der Arbeiterschaft in der Kommunistischen Partei aufgehen. Eben deshalb werden die Dissidenten diese Bedingungen nicht annehmen. Mit anderen Worten: vor die klar und deutlich formulierte Frage, ob sie den Block mit der Bourgeoisie oder den Block mit der Arbeiterklasse unter konkreten und genauen Bedingungen des Massenkampfes vorziehen, werden sie gezwungen sein, zu erklären, dass sie den Block mit der Bourgeoisie vorziehen." Eine solche Antwort wird für sie ungünstige Folgen auf die proletarische Reserve, auf die sie rechnen, ausüben.

Die internen Aufgaben der Kommunistischen Partei.

Die besprochene Politik setzt selbstverständlich vollkommene organisatorische Unabhängigkeit, geistige Klarheit und revolutionäre Festigkeit der Kommunistischen Partei selbst voraus.

So zum Beispiel kann man nicht mit vollem Erfolg die Politik betreiben, die darauf berechnet ist, den Gedanken des „Linken Blockes" der Arbeiterklasse verhasst und verächtlich zu machen, wenn Anhänger dieses Gedankens, die dieses Tagesprogramm der Bourgeoisie offen zu verteidigen wagen, in den Reihen unserer eigenen Partei stehen. Es ist die selbstverständliche Pflicht der Kommunistischen Partei, diejenigen, die für den Gedanken des „Linken Blockes" auftreten, erbarmungslos und bedingungslos aus der Partei mit Schmach und Schande auszuschließen. Dieser Ausschluss wird unsere Politik von den zweideutigen und unklaren Elementen reinigen, wird die vorgeschrittenen Arbeiter auf die ganze .Wichtigkeit der Frage des „Linken Blockes" aufmerksam machen und zeigen, dass die Kommunistische Partei mit heiligem Ernst gegen Handlungen vorgeht, die die revolutionäre Einheit der Aktionen des Proletariats gegen die Bourgeoisie gefährden.

Diejenigen, die den Gedanken der Einheitsfront zur Agitation zugunsten der Vereinigung mit Reformisten und Dissidenten benutzen wollen, müssen erbarmungslos aus unserer Partei hinausgeworfen werden, da sie Agenten der Dissidenten in unsern Reihen sind und die Arbeiter über die Ursachen der Spaltung und darüber, wer die wirklichen Schuldtragenden sind, betrügen. Anstatt die Frage über die Möglichkeit dieser oder jener praktisch koordinierten Aktionen mit Dissidenten, trotz ihrem kleinbürgerlichen und im Grunde konterrevolutionären Charakter, richtig aufzustellen, verlangen sie von unserer eigenen Partei den Verzicht auf ihr kommunistisches Programm und ihre revolutionären Methoden. Die erbarmungslose, schmachvolle Vertreibung dieser Elemente wird am besten zeigen, dass die Taktik der einheitlichen Arbeiterfront nichts Gemeinsames mit der Kapitulation, beziehungsweise mit der Versöhnung mit den Reformisten hat. Die Taktik der Einheitsfront verlangt von der Partei vollständige Manövrierfreiheit, Biegsamkeit und Entschlossenheit. Dies alles ist nur unter der Bedingung möglich, dass die Partei in jedem gegebenen Moment klar und deutlich erklärt, was sie will, was sie bezweckt, und autoritativ im Angesichte der Massen ihre eigenen Schritte und Vorschläge kommentiert.

Daraus entspringt die vollkommene Unzulässigkeit der Erscheinung, dass einzelne Parlamentsmitglieder auf ihre eigene Verantwortung und Gefahr politische Organe herausgeben, in denen sie ihre Losungen, Handlungsmethoden, Vorschläge von Losungen und Handlungsmethoden der Partei entgegenstellen.

Unter dem Schutze der Kommunistischen Partei, infolgedessen gerade in den Massen, denen der kommunistische Schutz imponiert, d. h. in Arbeitermassen, verbreiten sie Tag für Tag die uns feindlichen Gedanken oder propagieren Skeptizismus und Unklarheit, die noch schädlicher als die uns offen feindliche Ideologie sind.

Solche Organe samt ihren Herausgebern sollen einmal für immer außerhalb der Partei gestellt werden. Das ganze Arbeiterfrankreich soll dies aus den Artikeln erfahren, die erbarmungslos die kleinbürgerlichen Schmuggler unter kommunistischer Fahne enthüllen.

Daraus entspringt auch die vollkommene Unzulässigkeit der Tatsache, dass Artikel, die die Grundprinzipien des Kommunismus bestreiten oder verneinen, gleich diese verteidigenden Artikeln in den leitenden Parteiorganen erscheinen.

Die weitere Aufrechterhaltung der bisherigen Zustände in der Parteipresse ist vollkommen unzulässig. Es ist vollkommen unzulässig, dass die lesende Arbeitermasse Artikel, die versuchen die Partei auf die weinerlich-pazifistische Stellung zurückzubringen, und die den Arbeitern den sie schwächenden Hass gegen die revolutionäre Gewalt im Angesicht der triumphierenden Gewalt der Bourgeoisie propagieren, als Leitartikel in den leitenden kommunistischen Organen vorgesetzt bekommt. Unter dem Anschein der Bekämpfung des Militarismus werden auf diese Weise die Gedanken der Revolution und des Aufstandes bekämpft.

Wenn die Vorurteile des kommunistischen Pazifismus in der Kommunistischen Partei nach den Kriegserfahrungen und nach allen späteren Ereignissen, besonders in Russland und in Deutschland, noch immer lebendig sind, und wenn die Partei es als nützlich betrachtet, zwecks endgültiger Liquidierung dieser Vorurteile eine Diskussion über diese Frage zu eröffnen, so dürfen die Pazifisten mit ihren Vorurteilen jedenfalls nicht als eine gleichberechtigte Anschauung auftreten. Die autoritative Stimme der Partei, ihr Zentralkomitee, soll sie streng verurteilen. Nachdem das Zentralkomitee die Diskussion als beendigt erklären wird, sollen alle Versuche der Verbreitung der schwächenden tolstoianischen Gedanken und übrigen pazifistischen Arten zweifellos den Parteiausschluss zur Folge haben.

Man könnte übrigens sagen, dass es gefährlich ist, die Partei in eine Lage zu bringen, in der sie sich eng mit den Reformisten und Nationalisten berühren würde, solange die Arbeit der Reinigung der Partei von den Vorurteilen der Vergangenheit und zu ihrer internen Festigung noch nicht beendet ist. Dieser Standpunkt wäre aber falsch. Man kann selbstverständlich nicht leugnen, dass der Übergang von der breiten Propagandaarbeit zur unmittelbaren Teilnahme an der Massenbewegung neue Schwierigkeiten, und infolgedessen auch neue Gefahren für die Kommunistische Partei in sich birgt. Es wäre aber vollkommen falsch, zu denken, dass die Partei sich zu allen Prüfungen ohne eine solche direkte Teilnahme am Kampfe, ohne direkte Berührung mit Feinden und Gegnern, vorbereiten kann. Im Gegenteil, nur auf diesem Wege kann die wirkliche, nicht bloß scheinbare innere Reinigung und Festigung der Partei erfolgen. Es ist leicht möglich, dass diese oder jene Elemente der Partei- beziehungsweise Gewerkschaftsbürokratie größere Verwandtschaft mit den Reformisten, von denen sie sich zufällig getrennt haben, als mit uns entdecken werden. Der Verlust dieser Mitläufer wird kein Minus, sondern ein Plus sein. Er wird hundertfach ersetzt durch den Anschluss von Arbeitern und Arbeiterinnen an uns, die heute noch den Reformisten folgen. Auf diese Weise wird die Partei homogener, entschlossener und proletarischer werden.

Die Aufgaben der Partei in der gewerkschaftlichen Bewegung

Das Erreichen der vollkommenen Klarheit in Gewerkschaftsfragen ist die bei weitem wichtigste Aufgabe der Kommunistischen Partei Frankreichs.

Die Legende vom Plan der organisatorischen Unterwerfung der Gewerkschaften unter die Partei, die von den Reformisten verbreitet wird, muss selbstverständlich bedingungslos verneint und entlarvt werden. Die Gewerkschaften umfassen die Arbeiter verschiedener politischer Schattierungen und Parteilose, Atheisten und Gläubige; die Partei dagegen vereinigt politisch Gleichgesinnte auf dem Boden eines bestimmten Programms. Die Partei hat keine Mittel, beziehungsweise keine Organe, die Gewerkschaften von außen sich zu unterwerfen. Sie kann sie auch nicht haben.

Die Partei kann den Einfluss auf das Gewerkschaftsleben nur auf die Weise erobern, dass ihre Mitglieder in diesen Gewerkschaften arbeiten und den Parteistandpunkt in diesen durchführen. Ihr Einfluss auf die Gewerkschaften hängt selbstverständlich von der Zahl dieser Mitglieder ab. Besonders aber hängt er vom Grade der Richtigkeit, Konsequenz und Zweckmäßigkeit der Anwendung der Parteiprinzipien auf die gewerkschaftlichen Fragen ab.

Die Partei hat das Recht und die Pflicht, das Erlangen des entscheidenden Einflusses in den Gewerkschaften auf diesem Wege sich zur Aufgabe zu machen. Sie kann dies Ziel nur unter der Bedingung erreichen, dass die Arbeit der Kommunisten in den Gewerkschaften voll und ganz mit den Parteiprinzipien übereinstimmen und unter der ständigen Kontrolle der Partei verlaufen wird.

Es ist deshalb notwendig, dass alle Kommunisten endlich das reformistische Vorurteil, in der Partei bloß die politische, parlamentarische Organisation des Proletariats zu sehen, überwinden.

Die Kommunistische Partei ist die Organisation der proletarischen Avantgarde zwecks geistiger Befruchtung der Arbeiterbewegung und ihrer Leitung auf allen ihren Gebieten, in erster Linie auf dem gewerkschaftlichen Gebiete. Wohl sind die Gewerkschaften vollkommen autonome Organisationen, der Partei nicht unterworfen. Die Kommunisten aber in den Gewerkschaften können keine Autonomie für sich in ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit beanspruchen, sondern müssen das Programm und die Taktik ihrer Partei durchführen. Das Verhalten derjenigen Kommunisten, die nicht nur nicht in den Gewerkschaften um den Einfluss der Partei kämpfen, sondern sogar diesem Kampfe im Namen des von ihnen vollkommen falsch angewandten „Autonomieprinzipes" entgegenarbeiten, muss aufs Strengste verurteilt werden. Diese Genossen verhelfen auf diese Weise einzelnen Personen, Gruppen und Cliquen in den Gewerkschaften zu entscheidendem Einfluss, die dann durch kein bestimmtes Programm, durch keine Parteiorganisation gebunden, die Unbestimmtheit der Ideen, Gruppierungen und Verhältnisse benützen, um den Organisationsapparat in ihren Händen zu behalten und um die Unabhängigkeit ihrer Clique von der wirklichen Kontrolle der Arbeiteravantgarde zu sichern.

Wohl soll die Partei in ihrer Tätigkeit in den Gewerkschaften die größte Aufmerksamkeit und Vorsichtigkeit den parteilosen Massen und ihren gewissenhaften und ehrlichen Vertretern gegenüber anwenden. Wohl soll die Partei sich systematisch und taktisch an die besten syndikalistischen Elemente, sogar an revolutionäre Anarchisten, die fähig sind, zu lernen, auf dem Boden der gemeinsamen Arbeit annähern. Andererseits kann aber die Partei die angeblichen Kommunisten, die sich ihrer Mitgliederstellung nur zu desto sicherer Durchführung des parteiverneinenden Einflusses in den Gewerkschaften bedienen, nicht länger in ihrer Mitte dulden.

Die Partei soll die Unfähigkeit des revolutionären Syndikalismus, die Grundaufgaben des Proletariats zu lösen, ständig und systematisch in ihrer Presse, durch ihre Propagandisten und durch ihre Mitglieder in den Gewerkschaften kritisieren. Die Partei soll unermüdlich und energisch die schwachen theoretischen und praktischen Seiten des Syndikalismus kritisieren und gleichzeitig seinen besten Elementen zeigen, dass der Eintritt der revolutionären Syndikalisten in die Kommunistische Partei, ihre Teilnahme an der Ausarbeitung aller Grundfragen der Bewegung, an der Erfahrungsverwertung, an der Feststellung neuer Aufgaben, an der Reinigung der Kommunistischen Partei selbst, und an der Verstärkung der Verbindung zwischen dieser und den Arbeitermassen, der einzig richtige Weg zur Herstellung des revolutionären Einflusses auf die Gewerkschaften und die gesamte Arbeiterbewegung ist.

Es ist notwendig, die Mitgliederzählung in der Kommunistischen Partei Frankreichs durchzuführen, um ihre soziale Lage (Arbeiter, Angestellter, Bauer, Intellektueller usw.), ihr Verhältnis zur gewerkschaftlichen Bewegung (gewerkschaftlich organisiert oder nicht) festzustellen, und festzustellen, ob der Betreffende an den kommunistischen Versammlungen, an den Versammlungen der revolutionären Syndikalisten teilnimmt, die Parteibeschlüsse in der gewerkschaftlichen Frage auf diesen durchführt usw., um endlich sein Verhältnis zur Parteipresse (welche Parteiausgaben er liest usw.) festzustellen.

Man muss die Zählung in einer Weise durchführen, dass es möglich ist, ihre Hauptergebnisse noch vor dem Vierten Internationalen Kongress zu bearbeiten.

Kommentare