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Leo Trotzki 19310715 Neuer Zickzack und neue Gefahren

Leo Trotzki: Neuer Zickzack und neue Gefahren

[Nach Permanente Revolution, 1. Jahrgang Nr. 2 (August 1931), S. 5-8]

Stalins Rede auf der Wirtschaftlerkonferenz vom 23. Juni ist von außerordentlichem Interesse. Nicht deshalb, weil es in ihr irgendwelche tiefe Verallgemeinerungen gäbe, breite Perspektiven, präzise Schlussfolgerungen, klare praktische Anweisungen. Nichts dergleichen. Wie immer kurzatmige Gedanken, bewusst zweideutige Formulierungen, um es so oder anders drehen zu können, Abwälzung der Schuld auf die Ausübenden, völliges Auseinanderklaffen von Schlussfolgerungen und Voraussetzungen – von all diesen Eigenschaften und Merkmalen bürokratischen Bankrotts ist Stalins Rede bis ins Innerste durchsetzt. Doch zwischen dem verworrenen Gewebe der Rede drängen Tatsachen hervor, die sich nicht länger verschweigen lassen. Diese Tatsachen verleihen der Rede ihren eigentlichen politischen Sinn. Befreit man ihn von seiner Hülle, so ergibt sich folgendes: «Die linke Opposition hat auch diesmal Recht behalten. Alle ihre Warnungen haben sich bewahrheitet. Wir Bürokraten aber mit unserem wüsten Geschmähe und unseren Repressalien gegen die Opposition erwiesen uns als Dummköpfe.» Stalin hat diese Gedanken selbstverständlich mit anderen Worten ausgedrückt. Er fuhr natürlich fort auf den Trotzkismus mit ehernen Banalitäten einzuschlagen. Doch nicht Stalins Bürokratenlogik interessiert uns, sondern die Dialektik des Wirtschaftsprozesses, die mächtiger ist als die mächtigste Bürokratenbeschränktheit.

Der Fünfjahresplan in vier Jahren

Wir erfahren aus der Rede, dass die Erfüllung des industriellen Planes ein «buntes Bild» darstellt. Es gibt Zweige, die in fünf Monaten eine Steigerung um 40% gegenüber der entsprechenden Periode des Vorjahres ergeben, Zweige, die um 20-30% wuchsen, endlich Zweige mit bloß 6-10% und weniger Zuwachs. So beiläufig erwähnt Stalin, in die letzte Kategorie gehöre die Kohlenindustrie und die Rohmetallurgie, das heißt die eigentliche Basis der Industrialisierung. Welches ist die Wechselbeziehung zwischen den verschiedenen Teilen der Wirtschaft? Darüber keine Antwort. Indes hängt von der Beantwortung dieser Frage das Geschick des Fünfjahresplanes ab. Bei falscher Berechnung der Teile kann ein Hausbau beim dritten oder vierten Stockwerk einstürzen. Bei falscher Planierung oder, was noch wichtiger, bei falscher Regulierung des Planes im Verlaufe seiner Durchführung kann die Krise erst am eigentlichen Ende des Fünfjahresplanes zur Entfaltung kommen und unüberwindliche Schwierigkeiten für die Ausnützung und Entwicklung seiner unzweifelhaften Erfolge schaffen. Stalin aber verdeckt die Tatsache, dass die Schwerindustrie anstelle von 30-40% lediglich 6% «und weniger» Zuwachs zeigt, mit der nichtssagenden abgeschmackten Phrase: «Das Bild ist bunt».

Der gleichen Rede entnehmen wir, dass «in einer Reihe von Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen man seit langem schon (!) aufgehört hat zu rechnen, zu kalkulieren, belegte Bilanzen über Einnahmen und Ausgaben zusammenzustellen». Liest man diese Zeilen, so traut man seinen Augen nicht: Wie denn? Worin besteht dann wohl eigentlich die Leitung der Industrie, wenn ihre Wirksamkeit nicht in immer präziserer Weise gemessen und überprüft wird? Wir hören weiter, dass «das Wirtschaftsregime … die Rationalisierung der Produktion seit langem schon (!) außer Mode gekommen ist». Ja verhöhnt denn der Redner die eigenen Worte? Klingt das nicht wie eine ungeheuerliche Verleumdung der Sowjetwirtschaft und vor allem wie eine unbarmherzige Anklage an die Adresse der obersten Leitung? «Es ist Tatsache», setzt Stalin.fort, «dass in letzter Zeit der Kostenaufwand einer ganzen Reihe von Unternehmen zu steigen begonnen hat». Wir wissen, was bei Stalin solche Wörtchen, wie «irgendwo», «in einer ganzen Reihe von Unternehmen» bedeuten. Das besagt, dass der Redner sich vor den Tatsachen fürchtet, sie vertuscht und herabmindert

Unter den Worten «in einer ganzen Reihe von Unternehmen» verbirgt sich die Schwerindustrie: mit 6% statt 40% Steigerung jagt sie gleichzeitig den Kostenaufwand in die Höhe und untergräbt so die Möglichkeit ihres weiteren Wachstums. Als Zugabe zeigt sich dabei, dass die Kalkulation beiseite geschleudert und die Rationalisierung außer Mode gekommen ist. Drängt sich nicht der besorgniserregende Schluss auf, dass die wirkliche Lage noch düsterer aussieht als sie der Redner schildert?

Wie konnte es denn dazu kommen? Warum und wie wurden Rechnungslegung und Voranschlag beiseite geschleudert? Stalin schweigt dazu. Seit wann führt man die Mauern des Wirtschaftsplanes nicht nach dem Richtlot, sondern nach dem Auge auf? Mit der ihm eigenen Genauigkeit antwortet Stalin: «Seit langem schon.» Haben denn die Führer nicht aufgepasst? Stalin schweigt. Wir antworten für ihn. Die Kalkulation, die auch vorher nicht ideal gewesen war, denn der Sowjetstaat hatte erst begonnen, Voranschläge in gesamtstaatlichem Ausmaße aufzustellen, wurde vollkommen beiseite geschleudert von jener Zeit an, wo die bürokratische Führung anstelle marxistischer Analyse der Wirtschaft und geschmeidiger Regulierung nacktes administratives Anpeitschen gesetzt hatte. Die Wachstumskoeffizienten sind zu einer Frage bürokratischen Prestiges geworden. Was soll da Kalkulation? Ein Heros wurde jener Direktor und Trustvorsitzende, der den Plan «einholte und überholte», dabei das Budget plünderte und unter die benachbarten Wirtschaftszweige Minen in Form schlechter Produktionsqualität legte. Der Wirtschaftler hingegen, der sich bemühte, alle Elemente der Betriebsführung richtig in Einklang zu bringen, aber die allerheiligsten bürokratischen Rekorde nicht erjagte, geriet auf Schritt und Tritt in die Kategorie der Strafbaren. Jetzt hören wir von Stalin, dass in der Industrie eine «papierene ununterbrochene Arbeitswoche», «papierene Erfolge», eine «papierene», das heißt lügenhafte Rechnungslegung herrscht. Hat nicht die Opposition in jeder Nummer ihres Bulletins davor gewarnt, dass der nackte administrative Druck unter seine Befehle viel eher die Rechnungslegung, als die Produktion selbst zwängen könne: die Verwaltungsziffern sind geschmeidiger als Stahl und Kohle. Haben wir nicht dutzende Mal geschrieben, dass Stalin je weiter desto mehr den Fünfjahresplan mit abgeblendeten Lichtern lenkt? Das hat man natürlich eine konterrevolutionäre Verleumdung genannt. Alle Hohlköpfe, alle Schlauberger schrien über den «Defätismus» der Linksopposition. Aber was bedeutet denn der Satz: «Man hat seit langem schon aufgehört zu rechnen, zu kalkulieren» anderes, als dass die Apparatleute die Lichter abgeblendet haben? Wenn seit langem, warum hat der Obermechaniker so lange geschwiegen? Wir schreiben doch schon seit zwei Jahren von abgeblendeten Lichtern. Es fragt sich: kann man krasser, kategorischer über den eigenen Bankrott schreiben? Ist es nicht klar, dass die Umstellung des Fünfjahresplanes auf vier Jahre ein Akt leichtsinnigsten Abenteurertums war?

Die Hauptfolgerung ist vollkommen genau im Plattformentwurf der Internationalen Opposition dargelegt: «Die administrative Jagd nach «maximalen» Tempos muss Platz machen der Ausarbeitung optimaler (vorteilhaftester) Tempos, die nicht eine zur Schau getragene Erfüllung des heutigen Befehls garantieren, sondern beständiges Anwachsen der Wirtschaft auf den Grundlagen des dynamischen Gleichgewichtes, bei richtiger Verteilung der inneren Mittel und breiter planmäßiger Ausnutzung des Weltmarktes.»

Die Frage der Arbeitskraft.

Stalin berichtet, zum ersten Male mit solcher Deutlichkeit, der Durchführung des Planes stelle sich der Mangel nicht nur an qualifizierten Arbeitern, sondern an lebendiger Arbeitskraft überhaupt entgegen. Diese Tatsache mag einem auf den ersten Blick unwahrscheinlich dünken. Das russische Dorf schloss seit jeher ungeheure offene und verborgene Überbevölkerungsreserven in sich, die überdies alljährlich auf Hunderttausende von Seelen anwuchsen. Die Zunahme der Kolchosen und die Mechanisierung der Bauernwirtschaft hätten natürlich die Zahl der Dorfauswanderer vergrößern müssen. Die Gefahr bewegte sich, so schien es, auf der Linie einer gigantischen Reservearmee der Arbeit. Doch nein, es zeigt sich, dass der Zustrom von Bauern in die Stadt vollkommen ausgesetzt hat. Vielleicht etwa, weil der Gegensatz zwischen Stadt und Land verschwunden ist? Sind wir doch mit dem dritten Jahre des Fünfjahresplanes in den «Sozialismus eingetreten». Aber nein, in Stalins letzter Rede hören wir nichts von der Verwirklichung des Sozialismus. Der Redner war weit bescheidener geworden und beschränkte sich mit einem hohlen Hinweis auf die Verbesserung der Lage der Bauernarmut. Die Tatsache selbst gedenken wir nicht zu bestreiten. Allein, zur Erklärung der Unterbrechung des Zustroms aus dem Dorfe in die Stadt ist sie vollständig unzureichend. Oder haben sich etwa die Lebensbedingungen von mehr als hundert Millionen Bauern so radikal verändert, dass die Stadt für sie ihre Anziehungskraft verlor? Dies konnte man nur unter der Voraussetzung einräumen, dass zugleich die Lage der städtischen Arbeiter sich in dieser Zeit nicht geändert, sondern auf dem gleichen Fleck geblieben oder sogar sich verschlechtert habe. Stalin führt uns hart an diesen Schluss heran, ohne ihn jedoch beim Namen zu nennen. Den Kernpunkt in seiner Rede nimmt die Tatsache ein, dass die Industrie durch die Fluktuation der Arbeitskraft untergraben werde, durch deren «allgemeine» Bewegung von Betrieb zu Betrieb. In der Zeit, da der Zustrom aus dem Dorfe in die Stadt vollkommen ausgesetzt hat, ist die Fluktuation innerhalb der Industrie und zum Teil auch aus der Industrie heraus ungeheuerlich angewachsen. Stalin berichtet uns, dass in der Mehrzahl der Betriebe der Arbeiterbestand «im Laufe eines halben oder sogar eines viertel Jahres mindestens um 30-40% wechselt». Diese Ziffer, die, ginge sie nicht von Stalin aus, einem unwahrscheinlich dünkte, sieht besonders bedrohlich aus, wenn man jenen administrativen Kampf in Betracht zieht, den die Gewerkschaftsbürokratie gemeinsam mit der Partei und den Sowjets gegen die Fluktuation während des letzten Jahres geführt hat. Ein Sprichwort sagt: Wem es wohl geht, der bleibt bei seinem Herde. Das Wachsen der Fluktuation bedeutet, dass unter den im dritten Jahre des Fünfjahresplanes herausgebildeten Bedingungen den Massen nicht wohl ist.

Den Hauptgrund für die Fluktuation erblickt die Bürokratie in einem falschen Arbeitslohnsystem, in dessen unregelmäßiger Nivellierung. Wie man auch dieses Problem lösen mag – wir werden weiter unten darauf zurückkommen –, an und für sich erschöpft es in keiner Weise das Problem der Fluktuation. Wenn im Laufe eines halben und sogar eines viertel Jahres die Arbeiter eines Unternehmens sich «zumindest um 30-40% erneuern, bedeutet dies, dass im Zustande des ewigen Umsiedelns sich nicht nur die qualifizierten Spitzen, sondern die gesamte Arbeitermasse überhaupt befindet. Nach Stalins Worten setzt der Arbeiter sich das Ziel «ein wenig zu schaffen und dann auf und davonzugehen, in irgendeiner anderen Stelle sein Glück zu suchen». Hier, eben in diesem gutmütigen, im Wesen aber tragischen Satz tritt Stalin, ohne es zu merken, an den Hauptmangel des Fünfjahresplanes heran: die grobe Verletzung des ökonomischen Gleichgewichtes zum Schaden der Arbeiter. Man eröffnet gewaltige Elektrostationen, Betriebe, schleudert Maschinen, Traktoren heraus, kollektiviert das Dorf, die Proletarier aber, die die Hauptsache dieses ganzen gigantischen Prozesses bilden sollten, nomadisieren in dieser Zeit von Stelle zu Stelle auf der Suche nach dem «Glück». Nein, der Zufluss der Arbeitskraft aus dem Dorfe in die Stadt hat nicht ausgesetzt, weil die Bauernschaft irgendeinen idealen Wohlstand erlangt hätte, sondern weil die Lage der Arbeiter – man muss es ehrlich, klar, offen sagen – sich in der letzten Periode außerordentlich verschlechterte.

Der Plattformentwurf der Internationalen Opposition erklärt: «Das Lebensniveau der Arbeiter und ihre Rolle im Staate ist das höchste Kriterium der sozialistischen Erfolge.» Ginge die Stalinsche Bürokratie unter diesem Gesichtswinkel an die Aufgabe der Planierung und lebendigen Wirtschaftsregulierung heran, würde sie nicht jedes mal grausame Versager erfahren, nicht eine Politik verschwenderischer Zickzacks führen müssen und nicht vor dem Angesicht politischer Gefahren stehen.

Die Plattform der Russischen Opposition warnte vor fünf Jahren: «Die Menschewiki, die Agenten der Bourgeoisie unter der Arbeiterschaft verweisen schadenfroh auf die materiellen Widerwärtigkeiten unserer Arbeiter, in dem Bestreben, das Proletariat dem Sowjetstaate gegenüberzustellen und die Arbeiter zur Annahme der bürgerlich-menschewistischen Losung: «Zurück zum Kapitalismus» zu bewegen. Der selbstzufriedene Beamte, der in der auf des Messers Schneide gestellten Frage der Opposition nach der materiellen Lage der Arbeiter «Menschewismus» sieht, erweist damit dem Menschewismus selbst den besten Dienst, indem er die Arbeiter offenkundig unter dessen gelbes Banner treibt.»

Man darf sich nicht täuschen: das physische Nomadisieren der Arbeiter kann zum Vorboten politischen Nomadisierens werden.

Sozialistischer Enthusiasmus und Akkordarbeit

Stalins neues Programm läuft zu neun Zehnteln auf die Aufrichtung des Akkordarbeitslohnes heraus. Alles übrige hat einstweilen äußerst unbestimmten Charakter und dient teils lediglich zur Maskierung der neuen Rechtswendung. Die Wendung selbst setzt Stalin, wie sich's geziemt, in Abhängigkeit von einer «neuen Epoche» und «neuen Aufgaben,» die «neue Methoden» erscheinen. Doch das ist eine schon gar zu plumpe Augenauswischerei. In einer ganzen Reihe von Fragen der Weltarbeiterbewegung hat sich erwiesen, dass «die Wendungen der Stalinschen Bürokratie absolut nicht den Veränderungen der Weltlage entspringen, im Gegenteil, diesen Veränderungen zuwiderlaufen und sich aus den vorangegangenen Fehlern der Bürokratie selbst ergeben. Das Gleiche sehen wir auch diesmal. Man hat uns erklärt, die Sowjetunion sei mit dem dritten Jahre des Fünfjahresplanes in den Sozialismus eingetreten. Ist dies wahr, so ergibt sich daraus unzweifelhaft eine Tendenz zu allmählicher Nivellierung des Arbeitslohnes. Diese Tendenz musste durch sozialistischen Wettbewerb und Stoßtruppen noch mehr gerechtfertigt und gefördert werden. So unsinnig dies auch klingen mag, aber doch gerade uns, die linke Opposition, hat die Stalinbürokratie des Unglaubens in Bezug auf den sozialistischen Enthusiasmus der russischen Arbeiter angeklagt. Aus der Kraft der Trägheit heraus und zum Zwecke der Erberhaltung des gestrigen Tages wiederholt Stalin auch jetzt die hohlen Formeln der bürokratischen Illusionen. «Vergesst nicht», sagt er, «dass die überwältigende Mehrheit der Arbeiter diese Forderungen der Sowjetregierung (in Bezug auf Disziplin, angespannte Arbeit, Wettbewerb, Stoßtruppen) mit größtem Schwung aufgenommen hat und sie heroisch durchführt». Doch, wenn all dies wahr ist, wenn wir in den Sozialismus eingetreten sind, wenn die «überwiegende Mehrheit» (man beachte: die überwiegende Mehrheit!) ihre Aufgaben «mit größtem Schwung» und sogar «heroisch» erfüllt, so fragt es sich: warum streift die nämliche «überwältigende Mehrheit» von Betrieb zu Betrieb auf der Suche nach «Glück»? Und warum ist man gezwungen gerade jetzt, nach all den errungenen Erfolgen, zur Akkordarbeit überzugehen, die doch immerhin eine der bösartigsten Methoden kapitalistischer Antreibung der Arbeitskraft ist?

«Das Prinzip der Linksopposition: Aussprechen, was ist», erklärt unser Plattformentwurf. Die proletarische Revolution braucht nicht die bürokratische Margarine des Idealismus. Wir brauchen die Wahrheit. Gewiss, die Feinde werden sich in Schadenfreude ergehen über die düsteren Seiten dieser Wahrheit. Gewiss, sie werden nach einzelnen Seiten unserer Kritik haschen, sowie sie jetzt nach den einzelnen Stellen der Stalinschen Selbstenthüllungen haschen. Wenn die Feinde Stückchen der Wahrheit nutzen, um sie zu einem System von Lügen zu vereinen, ist das nicht schrecklich. Wenn aber die Arbeiter die Wahrheit nicht kennen, und nicht wissen, wo sie zu suchen haben, kann dies schicksalsschwere Folgen haben.

Heroischer Enthusiasmus kann die Massen im Laufe verhältnismäßig kurzer historischer Perioden erfassen. Eine kleinere Minderheit vermag den Enthusiasmus im Laufe einer ganzen historischen Epoche zu bewahren: darauf beruht die Idee der revolutionären Partei als Auslese der besten Elemente der Klasse. Der sozialistische Aufbau ist eine Aufgabe von Jahrzehnten. Ihre Lösung kann nur durch systematische Steigerung des materiellen und kulturellen Niveaus der Massen gesichert werden. Das ist die Hauptbedingung, viel wichtiger, als der vergängliche Erfolg von Dnjeprostroj, Turksib, Kusbass usw. Denn bei Verfall der physischen und moralischen Energie des Proletariats können sich alle die gigantischen Unternehmungen als nicht zu Ende geführt erweisen.

Stalin bewirtet seine Hörer mit nackten Hinweisen auf Marx und Lenin, die da sagten, der differenzierte, nicht ausgeglichene Arbeitslohn sei unvermeidlich beim Übergang zum Sozialismus. Morgen wird Stalin Marx und Lenin zitieren und beweisen, dass beim Übergang zum Sozialismus der kleine Warenerzeuger-Bauer unvermeidlich aus seiner Mitte den Kulaken aussondert. Diese allgemeinen Wahrheiten sind unbestreitbar. Gerade wir haben an sie in den Zeiten des «Kopfschwindels», die leider bis jetzt noch ihr Ende nicht gefunden haben, erinnert. Doch gerade die Stalinbürokratie stellte im Gegensatz zu uns als praktische Aufgabe die Liquidierung des Kulaken, das heißt der Differenzierung der Bauernschaft im Rahmen des auf vier Jahre herabgesetzten Fünfjahresplanes auf. Die Stalinbürokratie behauptete doch, im Gegensatz zu uns, die wesentlichen Schwierigkeiten auf dem Wege zum Sozialismus seien überwunden, wir seien bereits in den Sozialismus eingetreten, die Verwirklichung des Fünfjahresplanes werde automatisch die Lage der Arbeiter verbessern, und man könne den Fünfjahresplan in vier Jahren «überholen». Woher denn und warum entstand so scharf die Frage der Akkordarbeit am Ende des dritten Jahres? Dies ist die Frage, der kein denkender Arbeiter sich verschließen kann.

Am 7. Juli brachte die «Prawda» folgende Zeilen aus dem Organ des Arbeitskommissariates: «Die Entwicklung der Technik und die erhöhte Rolle von Transport, Elektrifizierung usw. verengert das Gebiet der Arbeit, in der das Akkordsystem möglich ist.» Man würde meinen, wir hätten eine marxistische Wahrheit vor uns. Doch die «Prawda» nennt diese Wahrheit «trotzkistische» Behauptung. Dieser kuriose Konflikt zwischen dem Offiziosus vom Arbeitskommissariat und dem Offiziosus des Zentralkomitees erklärt sich damit, das Nr. 2 der «Fragen der Arbeit» vor Stalins Rede erschienen war, Nr. 155 der «Prawda» indes zwei Tage nach dieser Rede. Warum aber musste die «Prawda» auch in dieser Frage eine marxistische Wahrheit in «trotzkistisches» Ketzertum verwandeln? Deshalb, weil Stalins Wendung absolut nicht aus der Entwicklung des Sozialismus erwuchs, sondern aus dem scharfen Widerspruch zwischen dem falschen Kurs der Bürokratie und den Lebensbedürfnissen der Wirtschaft.

Der Akkordlohn widerspricht prinzipiell nicht den Bedingungen der sowjetistischen Übergangswirtschaft; es wäre unsinniges Doktrinärtum dagegen zu sprechen. Aber die scharfe Wendung auf die Seite des Akkordsystems und die außerordentliche Vertiefung seiner kapitalistischen Züge, jetzt, im Jahre 1931, am Ausgange des dritten Jahres des Fünfjahresplanes, nach ununterbrochenen Erfolgen, nachdem wir «in den Sozialismus eingetreten» sind, bedeutet einen außerordentlichen Schlag gegen die Arbeiter sowohl materiell als auch moralisch. Kein Wunder, dass die Zeitungsaale und -chamäleons sich von den elementaren marxistischen Positionen in der Lohnfrage lossagen müssen, um, wie auch immer, sei es nur für einen überzähligen Tag, den schweren Schlag gegen die Illusionen zu verdecken.

Dass die alten Lohnmethoden in jeder Beziehung schlecht waren, darüber bestehen für uns schon lange keine Zweifel. Man kann ein vernünftiges, lebendiges, progressives Arbeitslohnsystem nicht ausarbeiten ohne Teilnahme der Massen selbst. Die Gewerkschaftsbürokratie ist nicht um ein Haar besser als jede andere. Die Kollektivverträge und Tarifsätze werden in den Kanzleien zusammengestellt und den Arbeitern angehängt wie alle übrigen Beschlüsse des unfehlbaren Zentrums. Ohne Wiederbelebung der Arbeiterdemokratie ist eine richtige Lohnpolitik absolut undenkbar. «Die Kollektivverträge», sagt die Plattform der russischen Opposition, «müssen einer wirklichen und nicht einer scheinbaren Diskussion in den Arbeiterversammlungen unterzogen werden. Die Bewertung der Arbeit der Gewerkschaftsverbände hat zu erfolgen vor allem nach dem Grade ihrer Verteidigung der ökonomischen und kulturellen Interessen der Arbeiter bei den gegebenen wirtschaftlichen Möglichkeiten. Die Gewerkschaften müssen ihre Bestimmung nach den Prinzipien wirklicher Wählbarkeit, Stimmrechtes, Rechenschaftslegung, Verantwortlichkeit in allen Gruppen erfüllen. Dem Strafkodex muss ein Artikel einverleibt werden, der als schweres Staatsverbrechen jede direkte oder indirekte, offene oder versteckte Verfolgung des Arbeiters wegen Kritik, selbständiger Anträge, wegen Abstimmung, ahndet.» Wie geißelnd klingen jetzt diese Worte!

Aber dennoch ist die Schärfe der gegenwärtigen Wendung zur Akkordarbeit nicht durch die Unzulänglichkeit des Arbeitslohnsystems hervorgerufen, sondern durch einen tiefer liegenden Grund, nämlich den Mangel an materiellen Gütern zur Befriedigung der Bedürfnisse des Arbeiters. Die falsche Planungsmethode, die falsche Planregulierung im Prozess der Durchführung, das Fehlen wirklicher Kontrolle der Massen, das Fehlen der Partei, der Kampf um die nackte Planziffer im Namen des Prestiges, administrative Anpeitschung mit drei Knuten, Prahlwesen, Großtuerei, Ersticken der Kritik – all dies hat in seiner Gesamtheit zur falschen Verteilung der Kräfte und Mittel geführt und – bei außerordentlich raschem Anwachsen der Arbeiterzahl – zu einer unerträglichen Verengerung des Realfonds an Arbeitslohn. Das ist es. warum den Arbeitern nicht wohl ist. Das ist es, warum sie von Betrieb zu Betrieb schwärmen. Das Übermaß an Druck führte – bei völliger Verknöcherung der Gewerkschaften – zu einer anarchischen Reaktion, genannt Fluktuation. Stalin hat den Schleier von den fürchterlichen Ausmaßen dieser Reaktion hinweggezogen «Man findet wenig Betriebe,» sagt er, «wo der Arbeiterbestand im Laufe eines halben und sogar eines viertel Jahres nicht zumindest um 30-40% gewechselt hätte.» Solch entsetzliche Ausmaße hat also die Krankheit angenommen, die von der Bürokratie so lange nach innen getrieben worden war! Das Übergehen von Betrieb zu Betrieb, von Stadt zu Stadt bedeutet seinerseits eine massenhafte unproduktive Vergeudung von Arbeitskraft, und sonstigen Verlust an Arbeitskraft für den Übergang selbst, wie für den schmerzhaften Prozess der Anpassung an die neuen Bedingungen der Arbeit. Das ist der Hauptgrund für die niedrige Produktivität der Arbeit und den hohen Kostenaufwand. Doch die hauptsächlichste Gefahr der Fluktuation – des Suchens nach Glück! – besteht in der moralischen Abnutzung des Proletariats.

Die Vertiefung der Akkordarbeit löst an und für sich nichts. Sie kann nur eine Schicht besser gestellter Arbeiter aussondern. Das Bestreben, eine Betriebsaristokratie zu schaffen, entspricht, wie es besser nicht möglich ist, den Tendenzen und Griffen der Stalinschen Bürokratie. Auf dieser Ebene erweist sich die Akkordarbeit als rein politisches Mittel. In der Eigenschaft eines Allheilmittels beschließt sie die Evolution des Stalinismus Die Tradition des Bolschewismus ist die Tradition des Kampfes gegen die aristokratischen Kasten in der Arbeiterklasse. Auf dieser Grundlage wurde die Diktatur des Proletariats errichtet. Das Programm der Stalinschen Bürokratie führt sie unvermeidlich zur Notwendigkeit, sich auf eine immer privilegiertere Arbeiteraristokratie zu stützen. Hier verbirgt sich eine unmittelbare politische Gefahr für die Diktatur des Proletariats!

Im Wege individueller Offenbarung

Die neue Politik wird angekündigt wie die gestrige verkündet worden war: im Wege individueller Offenbarung. Wir erfahren von Stalin, dass man zur Fünftagewoche «allzu schnell, ohne Vorbereitung der entsprechenden Bedingungen» übergegangen war. Welche Resultate erhielt man? Stalin muss sie bezeichnen als «Fehlen des Verantwortungsgefühls für die Arbeit, fahrlässiges Verhalten dem Mechanismus gegenüber, massenhafte Beschädigung der Werkbänke und fehlenden Antrieb zur Hebung der Arbeitsproduktivität». Stalin verallgemeinert dies alles in einem Satz: «Niemand will für etwas die Verantwortung tragen». Ein mörderisches Bekenntnis. Besser: ein selbstmörderisches Bekenntnis. «Niemand will für etwas die Verantwortung tragen.» So pflegt es stets zu sein, wenn einer für alle die Verantwortung tragen will.

Die Fünftagewoche war zu rasch eingeführt worden. Wer aber hat sie eingeführt? Das Generalsekretariat. Hat man die ununterbrochene Woche unter den Arbeitermassen vor der Einführung diskutiert? Nicht die geringste Spur. Alles ist im Stillen vorbereitet worden. Die Massen begrüßten die ununterbrochene Woche «mit Entzücken», wie die Dienstrelationen meldeten. Geht denn jetzt die Sache anders vor sich? Haben doch noch bis zum gestrigen Lage all die Nöte, von denen Stalin nachträglich spricht, keinerlei Behandlung in der Presse gefunden. Wir haben schon mehr als einmal gesagt und geschrieben, dass bei der Stalinschen Bürokratie alles ausgezeichnet geht, noch fünf Minuten bevor es schlecht zu gehen beginnt. Während er die verderblichen Folgen der bürokratischen «Ununterbrochenen» aufzählt, berührt Stalin gleichsam nebenbei die schmerzhafteste und gefährlichste Frage. «Man kann nicht zweifeln,» sagt er, «dass unsere Wirtschaftler all das genügend gut verstehen. Doch sie schweigen. Warum? Offenbar, weil sie die Wahrheit fürchten. Aber seit wann haben die Bolschewiki die Wahrheit zu fürchten begonnen?» In diesen Worten erreicht der allgemein-bürokratische und der persönliche Stalinsche Zynismus seinen Höhepunkt. «Seit wann haben die Bolschewiki die Wahrheit zu fürchten begonnen?» Seit jener Zeit, da der stumpfe, geistlose, ideenlose Stalinsche Apparat die Fraktion der Bolschewiki-Leninisten erdrosselt hatte. Genau seit dieser Zeit! Die Wirtschaftler – nach Stalin – «fürchten die Wahrheit». Welch treubrüchige Formulierung! Nicht die Wahrheit fürchten sie, sondern für die Wahrheit zu leiden, denn Rakowski, Sosnowski, Muralow, Eltzin, Grünstein, Kasparowa, Kossior und mit ihnen Hunderte und Tausende der besten Bolschewiki – jene, die die Wahrheit nicht fürchten und für sie einzustehen wissen – füllen Stalins Kerker und Verbannungs- und Ausweisungsorte. Hier liegt der Parteiknoten des Problems!

Mit der Zertrümmerung der Linksopposition hat die Stalinbürokratie die Partei erdrosselt. Es gibt nicht mehr jene lebendige, feinfühlige, geschmeidige und elastische Organisation, die eins mit den Massen lebt, alles sieht, alles beobachtet, alles kritisiert, alles verallgemeinert, rechtzeitig die Gefahren erblickt und kollektiv neue Wege ausarbeitet. «Nachdem die zentristische Bürokratie die Partei erdrosselt hat, d. h. ohne Augen und Ohren geblieben ist,» sagt der Plattformentwurf der internationalen Linksopposition, «rückt sie tastend vor und bestimmt ihren Weg unter den unmittelbaren Stößen der Klassen, schwankend zwischen Opportunismus und Abenteurertum.» Noch mehr, innerhalb des Apparates selbst erreicht die Furcht des unteren Agenten vor dem oberen eine solche Spannung, wo niemand offen auf die Tatsachen zu blicken wagt und oben zu berichten, was er sah. Die unteren Glieder singen und beten den oberen Gliedern nach. Und die oberen Glieder nehmen dies Nachbeten und -singen für die Stimme des Lebens. Zur Ausarbeitung des Weges für die Durchführung der neuen Politik wird das Plenum der Zentralen Kontrollkommission zusammenberufen. Diesem Ereignis ist man eine ausnehmende Bedeutung zu verleihen besorgt, sintemalen nicht nur die Mitglieder des ZKK, sondern auch die Vertreter der Kreisorgane und einer Reihe unterer Organisationen diesmal zusammenkommen. Mit anderen Worten, die höheren Beamten ziehen die niederen Beamten zum Beistande heran. Die einen wie die anderen sind von oben ernannt. Die einen wie die anderen sind durch Rangordnung und gegenseitige Haftpflicht gebunden. Und dieses Beamtenkonzil wird als höchster Aus druck der Demokratie ausgegeben!

Würde denn die neue schroffe Wendung der Politik nicht die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages rechtfertigen? Doch eben darin besteht ja die Sache, dass das Regime der individuellen Offenbarung (jedes Mal mit Verspätung von einigen Jahren) sich mit dem Regime der Parteidemokratie, sogar mit der Existenz selbst der Partei nicht verträgt. Sollten also doch «die Bolschewiki die Wahrheit fürchten»? Der Name jenes Bolschewiken, der augenblicklich am meisten die Wahrheit, fürchtet, ist – Stalin. Sonst würde er bei der neuen jähen Wendung nicht den Kongress, d.h. die Partei fürchten.

Wir erhielten in den letzten Monaten eine Reihe von Briefen, die eine Auszahl von Gesprächen wiedergaben, insbesondere auch mit der Parteibürokratie von verschiedenem Grade der Verknöcherung. In ihrer Mehrheit sind das furchtbar erschrockene Menschen. Sie sehen und verstehen vieles, doch ihr Wille ist gebrochen. Ihre Philosophie ist die Philosophie der Anpassung. Am häufigsten erklären sie uns: «Ihr sprecht vom Parteiregime. Es ist unbedingt drückend. Das anerkennen alle. Aber offenbar geht es nicht anders. Ohne eine eiserne Hand werden wir die Schwierigkeiten nicht überwinden. Eure Kritik an den Fehlern Stalins ist im Allgemeinen richtig, und die Ereignisse werden sie letzten Endes bestätigen. Wir machen uns durchaus keine Illusionen in Bezug auf Stalin. Gewiss er wird nicht die Sterne vom Himmel herunterholen; intellektuell ist dies ein mittelmäßiger Mensch, theoretisch ungenügend vorbereitet, ohne breiten Horizont. Das fühlen wir nicht selten auf unserem eigenen Buckel. Doch er besitzt unersetzliche positive Eigenschaften: Härte, Widerstandsfähigkeit, Ausdauer. Überdies ist er mit dem Apparat verwachsen. Und was Sie auch sagen mögen, der Apparat ist jetzt alles.» So sprechen sehr viele der Bürokraten. Ihnen scheint, die Erdrosselung der Partei, so schmerzhaft sie auch sei, ist durch die Umstände gerechtfertigt und später … später kommt der Sozialismus und alles wird wieder zurechtgestutzt

Hier eben offenbart sich der grundlegende Fehler. Der Sozialismus ist kein fertiges System, das in vollendeter Gestalt einem einzelnen Kopfe entspringen kann, und sei es auch der genialste Kopf. Die Aufgaben der richtigen Verteilung der Produktionskräfte und -mittel können nur gelöst werden auf dem Wege beständiger Kritik, Überprüfung ideellen Kampfes der verschiedenen Gruppierungen innerhalb des Proletariats. Lehnen wir die formale Demokratie ab, die in der kapitalistischen Umkreisung die Übergabe der Schlüssel an den reichen und bis an die Zähne bewaffneten Feind bedeutete, so werden wir indes ohne Klassendemokratie nicht nur den Sozialismus nicht aufbauen, sondern auch die Diktatur des Proletariats nicht erhalten können. Die Stalinschen Zickzacks kommen teuer zu stehen und mit jedem Male immer teurer. Bloß Narren und Blinde vermögen zu glauben, man könne den Sozialismus von oben oktroyieren, auf bürokratischem Wege einführen. Lauter als je zuvor warnen wir die fortschrittlichen Arbeiter der SSSR und der ganzen Welt: Der neue Zickzack Stalins, unabhängig davon, wie er sich in der nächsten Zeit entwickeln wird, führt unabweislich zu neuen und noch schärferen Gegensätzen, schon in der kommenden Etappe. Man muss mit der Wiederbelebung der proletarischen Demokratie beginnen. Dies ist jetzt das entscheidende Glied der ganzen Kette. Man muss die Probleme der Wirtschaft in ihrem vollen Umfange der Partei und den Gewerkschaften zur Diskussion unterbreiten. Hierzu ist notwendig, dass die Bolschewiki aufhören, zu fürchten, die Wahrheit auszusprechen. Das kann man nur erreichen, wenn man von jenen die Ketten nimmt, die für das Recht, die Wahrheit zu sprechen, gekämpft haben und kämpfen. Man muss die linke Opposition (Bolschewiki-Leninisten) wieder in die Partei nehmen. Man muss die Diskussion über die Grundlage der Wirtschaft und Politik eröffnen. Man muss einen Parteitag auf der Basis der Parteidemokratie vorbereiten!

L. Trotzki.

Kadiköy, den 15. Juli 1931.

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