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Leo Trotzki 19320315 An die Redaktion des „Internationalen Bulletins“

Leo Trotzki: An die Redaktion des „Internationalen Bulletins“

[nach Internationales Bulletin der Kommunistischen Linksopposition, No. 15, Ende März 1932, S. 18]

Werte Genossen!

In der Notiz über Ch. G. Rakowski in No. 14 des Bulletins ist eine Ungenauigkeit hineingeraten, die ich durch diese Zeilen richtigstellen will. Sie schreiben, dass die Gesundheit Rakowskis durch 30jährigen Dienst an der Sache der Revolution gebrochen ist. Sie vermindern damit die Dauer diese Dienstes um ein ganzes Drittel! In Wirklichkeit steht Christian Georgiewitsch 45 Jahre in den revolutionären Reihen!

Rakowski war mir zuerst im Jahre 1902 begegnet, also vor 30 Jahren. Vor dieser Bekanntschaft gehörte ich den revolutionären Reihen ungefähr 5 Jahre an. Rakowski – ungefähr 15 Jahre. Das erste revolutionäre Auftreten Rakowskis gehört zu seinen Schuljahren. Als 15-jähriger Gymnasialschüler ist er in seiner Heimatstadt Kotel im Herzen Bulgariens, gegen den Pfaffen in der Kirche mit einer sozialdemokratischen Rede aufgetreten, wofür er aus dem Gymnasium verwiesen wurde, und wurde, wenn ich mich nicht irre, zum ersten Mal verhaftet. Die revolutionäre Arbeit Rakowskis war seither ununterbrochen: in Bulgarien, Rumänien, Frankreich, Russland, wieder in Rumänien, Bulgarien, und schließlich, in der Sowjet-Union - so ist wahrhaft die internationale Arena dieser angestrengtem internationalen Arbeit.

Mit kommunistischem Gruß

L.Trotzki.

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