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Leo Trotzki 19320315 Brief des Gen. Trotzki

Leo Trotzki: Brief des Gen. Trotzki

[Nach Permanente Revolution, 2. Jahrgang 1932, Nr. 7 (Anfang April), S. 10]

An die Redaktion der «Permanenten Revolution».

Werte Genossen!

In der Notiz über Ch. G. Rakowski in Nr. 5 der «P» ist eine Ungenauigkeit hineingetragen, die ich durch diese Zeilen richtigstellen will. Sie schreiben, dass die Gesundheit Rakowskis durch 30jährigen Dienst an der Sache der Revolution gebrochen ist. Sie vermindern damit die Dauer dieses Dienstes um ein ganzes Drittel: In Wirklichkeit stellt Christian Georgiewitsch 45 Jahre in den revolutionären Reihen. Rakowski war mir zuerst im Jahre 1902 begegnet, also vor 50 Jahren. Vor dieser Bekanntschaft gehörte ich den revolutionären Reihen ungefähr 5 Jahre an. Rakowski – ungefähr 15 Jahre. Das erste revolutionäre Auftreten Rakowskis gehört zu seinen Schuljahren. Als fünfzehnjähriger Gymnasialschüler ist er in seiner Heimatstadt Kotel, im Herzen Bulgariens, gegen den Pfaffen in der Kirche mit einer sozialdemokratischen Rede aufgetreten, wofür er aus dem Gvmnasium verwiesen wurde, und, wenn ich mich nicht irre, zum ersten Mal verhaftet. Als Revolutionär arbeitete Rakowski seither ununterbrochen: in Bulgarien. Rumänien. Frankreich. Russland, wieder m Rumänien Bulgarien, und schließlich in der Sowjet-Union. – So ist wahrhaft die Internationale die Arena dieser angestrengten revolutionären Arbeit.

Mit kommunistischem Gruß

L. Trotzki.

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