Ist die Lage hoffnungslos?

Ist die Lage hoffnungslos?

Die Mehrheit der deutschen Arbeiterklasse mit einem Schlage zur Offensive zu mobilisieren, ist eine schwere Aufgabe. Nach den Niederlagen der Jahre 1919, 1921 und 1923, nach den Abenteuern der «dritten Periode» haben sich bei den deutschen Arbeitern, die ohnehin schon durch mächtige konservative Organisationen gebunden sind, starke Hemmungszentren herausgebildet. Andererseits aber erschließt die organisatorische Beständigkeit der Arbeiter, die es den Faschisten bisher fast vollständig verwehrt hat, in deren Reihen zu dringen, breiteste Möglichkeiten für Defensivkämpfe.

Man muss in Betracht ziehen, dass die Einheitsfrontpolitik im Allgemeinen viel wirksamer ist in der Defensive als in der Offensive. Konservativere oder zurückgebliebenere Schichten des Proletariats lassen sich leichter in den Kampf ziehen, um das zu verteidigen, was sie bereits besitzen, als um Neues zu erobern.

Brünings Notverordnungen und die Bedrohung durch Hitler sind in diesem Sinne «ideale» Alarmsignale für die Einheitsfrontpolitik. Es geht um Defensive im elementarsten und offenkundigsten Sinne des Wortes. Die Einheitsfront kann unter diesen Bedingungen die breitesten Massen der Arbeiterklasse erfassen. Noch mehr: die Kampfziele müssen unvermeidlich die Sympathien der unteren Schichten des Kleinbürgertums gewinnen, bis zu den kleinen Händlern der Arbeiterviertel und Bezirke.

Bei allen Schwierigkeiten und Gefahren enthält die heutige Lage Deutschlands auch ungeheure Vorteile für eine revolutionäre Partei: sie heischt gebieterisch einen klaren strategischen Plan: von Defensive zu Offensive. Ohne für einen Augenblick auf ihr Grundziel zu verzichten: die Machteroberung, nimmt die Kommunistische Partei für die nächsten, unmittelbaren Aktionen eine Defensivstellung ein «Klasse gegen Klasse»; – es ist an der Zeit, dieser Formel ihre wirkliche Bedeutung wiederzugeben!

Der Widerstand der Arbeiter gegen die Offensive von Kapital und Staat wird unvermeidlich die verstärkte Offensive des Faschismus hervorrufen. Wie bescheiden die ersten Verteidigungsschritte auch sein mögen, die Reaktion seitens des Gegners würde unverzüglich die Reihen der Einheitsfront zusammenschließen, die Aufgaben erweitern, zur Anwendung entschiedenerer Maßnahmen nötigen, von der Einheitsfront die reaktionäre Schicht der Bürokratie abschütteln, den Einfluss des Kommunismus steigern, die Barrieren innerhalb der Arbeiterschaft schwächen und damit den Übergang von Defensive zu Offensive vorbereiten.

Würde die Kommunistische Partei in den Defensivkämpfen den Führerposten erringen – und bei richtiger Politik wäre ihr dies gewiss – sie müsste beim Übergang zur Offensive keineswegs das Einverständnis der reformistischen und zentristischen Führer suchen. Es entscheiden die Massen: haben die Massen sich von der reformistischen Führerschaft getrennt, verliert die Verständigung mit dieser jeden Sinn. Die Einheitsfront verewigen, hieße die Dialektik des revolutionären Kampfes nicht begreifen und die Einheitsfront aus einem Sprungbrett in eine Barriere verwandeln.

Die schwierigsten politischen Situationen sind in gewissem Sinne die leichtesten: sie lassen bloß eine Entscheidung zu. Die Aufgabe klar bei ihrem Namen nennen, heißt sie im Prinzip bereits lösen: von der Einheitsfront im Namen der Verteidigung zur Machteroberung unter dem Banner des Kommunismus.

Wird es gelingen? Die Lage ist schwierig. Der ultralinke Ultimatismus festigt den Reformismus. Der Reformismus unterstützt die bürokratische Diktatur der Bourgeoisie, Brünings bürokratische Diktatur vertieft die Wirtschaftsagonie des Landes und nährt den Faschismus.

Die Lage ist sehr schwierig, sehr gefahrvoll. doch keineswegs hoffnungslos. Wie stark auch der stalinsche Apparat sei, gerüstet mit der usurpierten Autorität und den materiellen Hilfsmitteln der Oktoberrevolution, er ist nicht allmächtig. Die Dialektik des Klassenkampfes ist mächtiger. Man muss ihr nur rechtzeitig zu Hilfe kommen.

Viele «Linke» paradieren jetzt in Pessimismus über das Geschick Deutschlands. Im Jahre 1923 – sagen sie –, als der Faschismus noch sehr schwach war, die Kommunistische Partei aber über einen ernsten Einfluss in Gewerkschaften und Betrieben verfügte, hat das Proletariat den Sieg nicht errungen; – wie kann man den Sieg erwarten jetzt, wo die Partei schwächer geworden ist, der Faschismus aber unvergleichlich stärker?

Wie einleuchtend dieses Argument auf den ersten Blick auch erschiene, es ist dennoch falsch. Im Jahre 1923 war es zum Kampf nicht gekommen: die Partei wich dem Kampfe aus angesichts des faschistischen Gespenstes. Wo kein Kampf, kann auch kein Sieg sein. Gerade die Kraft des Faschismus und sein Druck schließen diesmal die Möglichkeit des Ausweichens vor dem Kampfe aus. Gekämpft muss werden. Beginnt aber das deutsche Proletariat zu kämpfen, so kann es siegen. Es muss siegen.

Gestern noch sagten die hohen Führer: «Mögen die Faschisten an die Macht kommen, wir fürchten uns nicht, sie werden sich selbst verausgaben müssen». Dieser Gedanke herrschte bei den Spitzen der Kommunistischen Partei einige Monate hindurch. Hätte er sich gefestigt, es würde bedeutet haben, dass die Kommunistische Partei es auf sich nähme, das Proletariat zu chloroformieren, ehe Hitler ihm die Kehle durchschneidet. Hier lag die Hauptgefahr, jetzt wiederholt das niemand mehr. Die erste Stellung haben wir erobert. In die Arbeitermassen ist der Gedanke gedrungen, dass die Faschisten vor der Machteroberung zerschlagen werden müssen. Das ist eine sehr wertvolle Eroberung. Auf sie muss man sich in der gesamten weiteren Agitation stützen.

Die Stimmung in den Massen ist schwer. Sie sind gepeinigt von Arbeitslosigkeit, von Elend. Noch mehr aber peinigt sie Verwirrung der Führerschaft, Ungereimtheit. Die Arbeiter verstehen, dass man Hitler nicht an die Macht kommen lassen darf. Aber wie? Die Wege sind nicht zu sehen. Von oben keine Hilfe, sondern Hemmnis. Doch die Arbeiter wollen kämpfen.

Eine verblüffende Tatsache, die, soweit sich aus der Ferne beurteilen lässt, ungenügend gewertet bleibt: die Hirsch-Dunckerschen Bergleute haben erklärt, die kapitalistische Ordnung müsse durch die sozialistische ersetzt werden! Das heißt ja doch, dass sie morgen bereit sein werden, Sowjets als Organe der gesamten Klasse zu bilden. Vielleicht sind sie schon heute dazu bereit: man muss nur verstehen, sie zu fragen! Dieses Symptom allein ist tausendmal wichtiger und überzeugender als alle die impressionistischen Bewertungen der Herren Literaten und Oratoren, die hochmütig über die Massen klagen.

In den Reihen der Kommunistischen Partei lässt sich scheinbar wirklich Passivität beobachten, trotz der Apparatrauferei. Warum aber? Die einfachen Kommunisten kommen immer seltener in die Zellensitzungen. wo man sie mit dürrem Stroh füttert. Die Ideen, die man ihnen vorsetzt, sind weder im Betrieb noch auf der Straße anwendbar. Der Arbeiter empfindet den Widerspruch zwischen dem, was er braucht, wenn er der Masse gegenübersteht, und dem, was man ihm in den offiziellen Parteiversammlungen vorsetzt. Die unechte Atmosphäre, geschaffen durch den schreierischen, prahlerischen, keine Widerrede duldenden Apparat, wird unerträglich für die einfachen Parteimitglieder. Daher die Leere und Kälte in den Parteiversammlungen, Doch das ist nicht Unlust, sich zu schlagen, sondern politische Verlegenheit und zugleich stummer Protest gegen die allmächtige aber kopflose Führung.

Die Konfusion in den Reihen des Proletariats verleiht den Faschisten Mut. Ihr Vormarsch dauert an. Aber gerade das Herannahen der faschistischen Gefahr wird Auge und Ohr der fortschrittlichen Arbeiter außerordentlich schärfen und eine günstige Atmosphäre schaffen, für klare und einfache Aktionsvorschläge.

Unter Berufung auf das Braunschweiger Beispiel schrieb Münzenberg im November vorigen Jahres: «Darüber, dass diese Einheitsfront eines Tages elementar, unter dem Druck des gesteigerten faschistischen Terrors und faschistischer Angriffe entstehen wird, kann heute schon kein Zweifel bestehen». Münzenberg erklärt uns nicht, warum das Zentralkomitee, an dem er Teil hat. die Braunschweiger Ereignisse nicht zum Ausgangspunkt einer kühnen Einheitsfrontpolitik machte? Doch einerlei: ohne aufzuhören, ein Geständnis der eigenen Unzulänglichkeit zu sein, ist Münzenbergs Prognose richtig.

Das Nahen der faschistischen Gefahr wird zur Radikalisierung der sozialdemokratischen Arbeiter, sogar bedeutender Schichten des reformistischen Apparates führen müssen. Der revolutionäre Flügel der SAP wird zweifellos einen Schritt vorwärts tun. Um so unvermeidlicher wird unter diesen Bedingungen eine Wendung des kommunistischen Parteiapparates sein, selbst um den Preis innerer Reibungen und Abspaltungen. Man muss sich gerade auf eine solche Entwicklung orientieren.

Die Schwenkung der Stalinisten ist unabwendbar. Manche Symptome, die die Gewalt des Drucks von unten ermessen lassen, sind schon jetzt zu beobachten: die einen Argumente werden durch andere ersetzt, die Phraseologie wird konfuser, die Losungen werden zweideutig; gleichzeitig werden alle die aus der Partei ausgeschlossen, die die Unvorsichtigkeit besessen haben, die Aufgaben früher zu erfassen als das ZK. Das alles sind die unfehlbaren Symptome einer heraufziehenden Wendung: aber nur Symptome.

Mehr als einmal hat es sich schon in der Vergangenheit zugetragen, dass die Stalinbürokratie, nachdem sie Hunderte Tonnen Papier für die Polemik gegen den konterrevolutionären «Trotzkismus» verpfuscht hatte, eine jähe Wendung vornahm und das Programm der Linken Opposition auszuführen suchte. Manchmal allerdings mit hoffnungsloser Verspätung.

In China wurde die Wendung allzu spät vollführt und in solchen Formen, dass sie der Revolution nur den letzten Streich versetzte (Kantoner Aufstand!). In England nahm die «Wendung» der Gegner vor, d. h. der Generalrat, der mit den Stalinisten brach, nachdem sie ihm unnütz geworden waren. Doch in der UdSSR kam die Wendung von 1928 noch rechtzeitig genug, die Diktatur vor der herannahenden Katastrophe zu bewahren. Die Gründe für die Verschiedenheit dieser drei großen Beispiele sind unschwer zu finden. In China glaubte die junge und unerfahrene Kommunistische Partei blind an die Moskauer Führung; die Stimme der russischen Opposition vermochte damals überhaupt nicht nach China vorzudringen. Ungefähr das Gleiche ereignete sich in England. In der UdSSR befand sich die Linke Opposition an Ort und Stelle und führte ununterbrochen ihre Kampagne gegen die Kulakenpolitik. In China und England riskierten Stalin und Co. auf Distanz: in der UdSSR ging es unmittelbar um ihren Kopf.

Der politische Vorteil der deutschen Arbeiterklasse liegt schon allein darin, dass alle Fragen offen und beizeiten aufgerollt wurden; die Autorität der Komintern ist stark erschüttert; die marxistische Opposition arbeitet am Orte, in Deutschland selbst; im Bestand der proletarischen Avantgarde gibt es tausende erfahrene und kritische Elemente, die fähig sind, ihre Stimme zu erheben, und beginnen, sie zu erheben.

Zahlenmäßig, ist die Linke Opposition in Deutschland schwach. Aber ihr politischer Einfluss kann auf dem gegebenen historischen Wendepunkt entscheidend werden. Wie der Weichensteller durch rechtzeitige Hebelbewegung den schwerbeladenen Zug auf ein anderes Geleise überführt, so kann die kleine Opposition durch feste und sichere Bewegung des ideologischen Hebels den Zug der deutschen Kommunistischen Partei und den noch schwereren Zug des deutschen Proletariats dazu bringen, in eine andere Richtung zu fahren.

Die Richtigkeit unserer Position wird sich mit jedem neuen Tag in der Tat offenbaren. Wenn die Zimmerdecke über dem Kopf zu brennen beginnt, vergessen die verbissensten Bürokraten das Prestige. Selbst wahrhaftige Geheimräte springen in solchen Fällen in bloßen Unterhosen zum Fenster hinaus. Die Pädagogik der Tatsachen wird unserer Kritik zu Hilfe kommen.

Wird es der deutschen Kommunistischen Partei gelingen, die Wendung rechtzeitig zu vollziehen? Jetzt kann man von Rechtzeitigkeit nur bedingt sprechen. Ohne die Raserei der «dritten Periode» wäre das deutsche Proletariat heute schon an der Macht. Hätte nach den letzten Reichstagswahlen die Kommunistische Partei das von der Linken Opposition vorgeschlagene Aktionsprogramm, angenommen, der Sieg wäre gesichert gewesen. Heute kann man von gesichertem Sieg nicht sprechen. Als rechtzeitig ist jetzt eine solche Wendung zu bezeichnen, die den deutschen Arbeitern die Möglichkeit geben wird, in den Kampf zu treten, ehe der Faschismus sich des Staatsapparates bemächtigt hat.

Um die Wendung zu erzielen, ist höchste Kräfteanspannung nötig, ist nötig, dass die fortgeschrittenen Elemente des Kommunismus in und außerhalb der Partei nicht fürchten zu handeln. Ist nötig, offen den stumpfen Ultimatismus der Bürokratie zu bekämpfen, innerhalb der Partei wie vor dem Angesicht der Arbeitermassen.

«Aber das ist ja Disziplinverletzung», wendet ein schwankender Kommunist ein. Gewiss, das ist Verletzung der Stalinschen Disziplin. Kein ernster Kommunist verletzt die Disziplin, selbst die formelle, ohne dass gebieterische Gründe hierzu bestünden. Doch der ist kein Revolutionär, sondern ein Waschlappen, willenloser Plunder, der sich mit Disziplin deckt, um eine Politik zu dulden, deren Verderblichkeit ihm offenkundig ist.

Es wäre verbrecherisch seitens der oppositionellen Kommunisten, würden sie, gleich Urbahns, den Weg der Schaffung einer neuen kommunistischen Partei betreten, ohne noch wirklich ernste Anstrengungen unternommen zu haben für den Kurswechsel der alten Partei. Eine kleine, unabhängige Organisation zu schaffen, ist nicht schwer. Eine neue Kommunistische Partei schaffen – eine gewaltige Aufgabe. Gibt es Kader für eine solche Aufgabe? Wenn ja, was haben sie unternommen, um auf die Hunderttausende von Arbeitern der offiziellen Partei einzuwirken? Halten diese Kader sich für befähigt, den Arbeitern die Notwendigkeit einer neuen Partei zu erklären, müssen sie sich vor allem an der Arbeit für die Wiedergeburt der bestehenden Partei überprüfen.

Heute die Frage einer dritten Partei aufrichten, heißt sich am Vorabend der großen historischen Entscheidung den Millionen kommunistischer Arbeiter gegenüberstellen, die unzufrieden sind mit der Führung, sich aber aus dem Gefühl revolutionärer Selbsterhaltung an die Partei klammern. Mit diesen Millionen kommunistischer Arbeiter muss man eine gemeinsame Sprache finden. Der Schmähungen, Verleumdungen, der Hetze des Apparats nicht achtend, muss man Zutritt zum Bewusstsein dieser Arbeiter erlangen; ihnen zeigen, dass wir das Gleiche wollen wie sie; dass wir keine anderen Interessen haben als die Interessen des Kommunismus; dass der Weg, den wir weisen, der einzig richtige Weg ist.

Man muss unbarmherzig die ultralinken Kapitulanten entlarven; von den «Führern» klare Antwort fordern auf die Frage was tun, und die eigenen Antworten unterbreiten – für das ganze Land, für jede Provinz, jede Stadt, jedes Viertel, jeden Betrieb.

In der Partei müssen Zellen der Bolschewiki-Leninisten geschaffen werden. Auf ihr Banner sollen sie schreiben: Kurswechsel und Reform des Parteiregimes. Wo sie sich eine ernstliche Stütze gesichert haben, müssen sie zur Anwendung der Einheitsfront in der Tat, selbst in kleinerem lokalem Maßstab greifen. Die Parteibürokratie wird ausschließen? Gewiss. Aber lange wird ihre Herrlichkeit unter den heutigen Bedingungen nicht währen.

In den Reihen des Kommunismus und des gesamten Proletariats ist offene Diskussion nötig – ohne Versammlungssprengungen, ohne unterschobene Zitate, ohne giftige Verleumdungen –, ehrlicher Meinungsaustausch auf Grund der proletarischen Demokratie: so haben wir in Russland Dispute mit allen Parteien und innerhalb der eigenen Partei während des Jahres 1917 geführt. Durch breite Diskussion muss ein außerordentlicher Parteitag vorbereitet werden mit dem einzigen Tagesordnungspunkt: «Was nun?»

Die Linksoppositionellen sind nicht Mittler zwischen Kommunismus und Sozialdemokratie. Sie sind Soldaten des Kommunismus, seine Agitatoren, seine Propagandisten, seine Organisatoren. Mit dem Gesicht – zur Kommunistischen Partei! Ihr muss man erklären, sie überzeugen.

Ist einmal die Kommunistische Partei gezwungen, die Einheitsfrontpolitik anzuwenden, so wird das fast unentrinnbar die Zurückschlagung der faschistischen Attacke gestatten. Seinerseits würde ein ernster Sieg über den Faschismus die Bahn brechen für die Diktatur des Proletariats.

Aber selbst an die Spitze der Revolution gestellt, wird die Kommunistische Partei noch viele Widersprüche in sich tragen. Die Mission der Linken Opposition wird durchaus nicht erschöpft sein. In gewissem Sinne würde sie erst beginnen. Ein Sieg der proletarischen Revolution in Deutschland würde als erstes die Liquidierung der bürokratischen Abhängigkeit der Kommunistischen Partei vom Stalinapparat bedeuten.

Am Tage nach dem Sieg des deutschen Proletariats, früher sogar, noch im Prozess seines Machtkampfes, würden die Fesseln springen, in die die Komintern gelegt ist. Die geistige Dürftigkeit des bürokratischen Zentrismus, die nationale Beschränktheit seines Horizonts, der antiproletarische Charakter seines Regimes, all das würde mit einem Schlage entblößt werden im Lichte der deutschen Revolution, das unvergleichlich greller wäre als das Licht der Oktoberrevolution. Die Ideen von Marx und Lenin würden unvermeidlich die Vorherrschaft im deutschen Proletariat erlangen.

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