Schlussfolgerungen

Schlussfolgerungen

Der Händler trieb die Ochsen auf den Schlachthof. Kam der Schlächter mit dem Messer auf sie zu. „Schließen wir die Reihen und nehmen wir diesen Henker auf die Hörner!", schlug einer der Ochsen vor – „Worin ist der Schlachter ärger als der Händler, der uns mit dem Knüttel hierher getrieben", erwiderten Ihm die Ochsen, die politische Erziehung in der Pension Manuilski genossen hatten. – „Aber wir können ja nachher auch mit dem Händler fertig werden!" – „Nein", antworteten die prinzipiellen Ochsen ihrem Ratgeber. „Du deckst die Feinde von links, bist selbst ein Sozialschlächter!" – Und sie weigerten sich die Reihen zu schließen.

(Aus Aesops Fabeln)

«Die Befreiung vom Versailler Frieden unbedingt, unverweigerlich und unverzüglich an die erste Stelle zu setzen, vor die Frage der Befreiung der anderen imperialistischen Länder vom Joche des Imperialismus zu setzen, das ist kleinbürgerlicher Nationalismus (der eines Kautsky, Hilferding, Otto Bauer und Co. würdig ist), aber nicht revolutionärer Internationalismus» (Lenin: «Die Kinderkrankheit des Radikalismus im Kommunismus»).

Notwendig ist: voller Verzicht auf den Nationalkommunismus, offene und endgültige Liquidierung der Losungen «Volksrevolution» und «Nationale Befreiung». Nicht: «Nieder mit den Versailler Verträgen!» sondern: «Hoch die Vereinigten Sowjetstaaten Europas!».

Der Sozialismus ist durchführbar nur auf Grund der höchsten Errungenschaften der modernen Technik und auf Grund internationaler Arbeitsteilung.

Der sozialistische Aufbau in der UdSSR ist kein selbstgenügsamer nationaler Prozess, sondern Bestandteil der internationalen Revolution.

Die Machteroberung durch das deutsche und das europäische Proletariat ist eine unermesslich realere und näherliegende Aufgabe als der Aufbau einer abgeschlossenen und selbstgenügsamen sozialistischen Gesellschaft in den Grenzen der UdSSR.

Vorbehaltlose Verteidigung der UdSSR, des ersten Arbeiterstaates vor den äußeren und inneren Feinden der proletarischen Diktatur!

Doch darf die Verteidigung der UdSSR nicht mit verbundenen Augen geführt werden. Internationale proletarische Kontrolle über die Sowjetbürokratie. Unbarmherzige Entlarvung ihrer nationalreformistischen und thermidorianischen Tendenzen, die ihre Verallgemeinerung in der Theorie vom Sozialismus in einem Lande gefunden haben.

Was braucht die Kommunistische Partei?

Rückkehr zur strategischen Schule der ersten vier Kominternkongresse.

Verzicht auf Ultimatismus gegenüber den Arbeiter-Massenorganisationen: die kommunistische Führerschaft lässt sich nicht aufdrängen; sie lässt sich nur erobern.

Verzicht auf die Theorie des Sozialfaschismus, die der Sozialdemokratie wie auch dem Faschismus hilft.

Nachdrückliche Ausnutzung des Antagonismus zwischen Sozialdemokratie und Faschismus: a) zwecks wirksameren Kampfes gegen den Faschismus; b) zwecks Gegenüberstellung der sozialdemokratischen Arbeiter und reformistischen Führer.

Kriterien der Bewertung des Wechsels politischer Regimes der bürgerlichen Herrschaft sind für uns nicht die Prinzipien der formalen Demokratie, sondern die Lebensinteressen der proletarischen Demokratie.

Weder direkte noch indirekte Unterstützung des Brüningregimes!

Kühne, selbstaufopferungsvolle Verteidigung der proletarischen Organisationen vor dem Faschismus.

«Klasse gegen Klasse». Das heißt: alle Organisationen des Proletariats müssen ihren Platz einnehmen in der Einheitsfront gegen die Bourgeoisie.

Das praktische Programm der Einheitsfront wird festgelegt durch Verständigung der Organisationen vor den Augen der Massen, jede Organisation bleibt unter eigenem Banner und eigener Führung. Jede Organisation beachtet in der Aktion die Einheitsfrontdisziplin.

«KIasse gegen Klasse!». Man muss eine unermüdliche Agitation führen, dass die sozialdemokratischen Organisationen und reformistischen Gewerkschaften mit den treubrüchigen bürgerlichen Bundesgenossen der «Eisernen Front» brechen und in gemeinsame Reihen mit den kommunistischen und allen übrigen Organisationen des Proletariats treten.

«Klasse gegen Klasse!» Propagierung und organisatorische Vorbereitung der Arbeitersowjets als siöchste Formen der proletarischen Einheitsfront.

Völlige organisatorische und politische Unabhängigkeit der Kommunistischen Partei unter allen und jeden Bedingungen.

Keinerlei Vermengung der Programme oder Fahnen. Kein prinzipienloses Paktieren. Völlige Freiheit der Kritik an den zeitweiligen Verbündeten.

Thälmanns Kandidatur auf den Präsidentenposten ist selbstverständlich die Kandidatur der Linken Opposition. Im Kampfe um die Mobilisierung der Arbeiter unter dem Banner der offiziellen kommunistischen Kandidatur müssen die Bolschewiki-Leninisten an erster Stelle stehen.

Die deutschen Kommunisten dürfen sich nicht nach dem jetzigen Regime der WKP orientieren, das die Apparatherrschaft auf dem Fundament der siegreichen Revolution widerspiegelt, sondern an jenem Parteiregime, das zum Siege der Revolution geführt hat.

Die Liquidierung des Apparatkommandos in der deutschen Kommunistischen Partei ist eine Frage von Leben und Tod.

Notwendig ist Rückkehr zur Parteidemokratie.

Die Arbeiterkommunisten müssen vor allem eine ehrliche und ernste Diskussion über die Fragen der Strategie und Taktik erkämpfen. Die Stimme der Linken Opposition (Bolschewiki-Leninisten) muss in der Partei Gehör erlangen.

Nach allseitiger Diskussion müssen Beschlüsse gefasst werden durch einen frei gewählten außerordentlichen Parteitag.

Eine richtige Politik der Kommunistischen Partei zur SAP: Unversöhnliche (aber gewissenhafte, das heißt den Tatsachen entsprechende) Kritik an den Halbheiten der Leitung; aufmerksames, kameradschaftliches, feinfühliges Verhalten zum linken Flügel bei voller Bereitschaft zu Abkommen mit der SAP in der Praxis und zu engerer politischer Verbindung mit dem revolutionären Flügel.

Scharfe Wendung des Steuers in der Gewerkschaftspolitik: Kampf gegen die reformistische Führung auf Grund der Gewerkschaftseinheit.

Systematisch geführte Einheitsfrontpolitik innerhalb der Betriebe. Abkommen mit den reformistischen Betriebsräten auf Grund eines festen Programms von Forderungen.

Kampf um Preisabbau. Kampf gegen Lohnabbau. Überführung dieses Kampfes auf die Geleise der Kampagne für die Arbeiterkontrolle über die Produktion.

Kampagne für Zusammenarbeit mit der UdSSR auf Grund eines einheitlichen Wirtschaftsplanes.

Ausarbeitung eines Musterplanes durch die Organe der UdSSR unter Teilnahme der interessierten Organisationen des deutschen Proletariats.

Kampagne für den Übergang Deutschlands zum Sozialismus auf Grund eines solchen Planes.

Es lügen, die da sagen, die Lage sei hoffnungslos. Pessimisten und Skeptiker sind aus den Reihen des Proletariats zu verjagen, wie Pestkranke. Die inneren Kräfte des deutschen Proletariats sind unerschöpflich. Sie werden sich Bahn brechen.

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