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Leo Trotzki 19350318 Tagebucheintrag

Leo Trotzki: Tagebucheintrag

[Nach Tagebuch in Exil. Köln-Berlin 1958, S. 63]

18. März

Nun ist es schon bald ein Jahr her, seit wir dem Angriff der Regierungsbehörden in Barbizon ausgesetzt waren. Das war das lächerlichste Quidproquo, das man sich nur vorstellen kann. Die Leitung des Unternehmens lag in den Händen des Monsieur le Procureur de la République aus Melun – eine hochgestellte Persönlichkeit im Reiche der Justiz –, in dessen Begleitung sich ein kleiner Untersuchungsrichter, der Greffier, der handschriftliche Notizen machte, ein Kommissar der Sûreté générale und Dutzende von Detektiven, Gendarmen und Polizeibeamten befanden. Der treue Benno, der molosse, riss an seiner Kette, und Stela stimmte hinter dem Hause in sein Bellen ein. –, Der Staatsanwalt erklärte mit, diese ganze Armee wäre wegen eines … gestohlenen Motorrades eingetroffen. Alles war sehr fadenscheinig. Rudolf, mein deutscher Mitarbeiter, hatte die Post mit dem Motorrad gebracht. Unterwegs ging ihm das Licht aus. Die Gendarmen, die seit langem nach einem Vorwand suchten, um in unsere Villa einzudringen, hakten ein…

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