Leo Trotzki‎ > ‎1935‎ > ‎

Leo Trotzki 19350517 Tagebucheintrag

Leo Trotzki: Tagebucheintrag

[Nach Tagebuch in Exil. Köln-Berlin 1958, S. 157-164]

17. Mai

Gestern brachten die Zeitungen den amtlichen Bericht über die Verhandlungen Lavals in Moskau. Das ist der wesentliche, der allein wesentliche Passus aus diesem Bericht:

»Es herrschte völlige Übereinstimmung hinsichtlich der Bedeutung der Verpflichtungen, die auf Grund der gegenwärtigen internationalen Lage den Regierungen erwachsen wären, die sich ernsthaft der Erhaltung des Friedens widmeten und ihren Friedenswillen deutlich zum Ausdruck gebracht hätten durch ihre Mitarbeit an der Erforschung von Möglichkeiten gegenseitiger Sicherheitsgarantien, die voll und ganz der Erhaltung des Friedens dienten. Sie haben in erster Linie die Verpflichtung, jede Schwächung des nationalen Verteidigungspotentials zu vermeiden. In dieser Hinsicht findet die Politik der Landesverteidigung, wie Frankreich sie verfolgt zwecks Aufrechterhaltung der für die Sicherheit erforderlichen Truppenstärke das Verständnis und die ausdrückliche Billigung von Herrn Stalin.«1

Wenn mir auch Stalins politischer Zynismus, seine Verachtung aller Grundsätze und sein kurzsichtiger Praktizismus zur Genüge bekannt sind, so traute ich doch meinen Augen nicht, als ich diese Zeilen las. Der schlaue Laval hat es verstanden, sich an den eitlen und bornierten Bürokraten heranzumachen. Zweifellos fühlte sich Stalin durch die Bitte des französischen Ministers, ein Urteil über das Rüstungspotential Frankreichs kundzutun, geschmeichelt: er genierte sich nicht einmal, in dieser Frage einen Trennungsstrich zwischen seinem Namen und den Namen Molotows und Litwinows zu ziehen. Der Volkskommissar des Auswärtigen war natürlich heilfroh über den auf diese Weise der Komintern versetzten Fußtritt. Vielleicht war Molotow ein wenig in Verlegenheit geraten, aber was bedeutet schon Molotow? Hinter seinem Rücken ist bereits die »Ablösung« in der Person Tschubarjs aufmarschiert. Dem »Volk« aber wird Bucharin zusammen mit Radek, als amtlichem Zeitungsfritzen, alles wie es sich gehört auseinandersetzen…

Doch wird das Kommuniqué vom 15. Mai nicht ungestraft bleiben. Die Frage ist zu akut und der Verrat zu offenkundig. Ja eben, Verrat!… Nach der Kapitulation der deutschen Kommunistischen Partei gegenüber Hitler schrieb ich: dies ist der »4. August« (1914) der Dritten Internationale. Einige Freunde opponierten: der 4. August war Verrat, dies hier sei »nur« Kapitulation.

Das ist es ja aber, dass die kampflose Kapitulation die innere Fäulnis bloßgelegt hat, woraus dann unausweichlich der weitere Sturz folgte. Das Kommuniqué vom 15. Mai ist bereits ein Geschichtsdokument des Verrats im wahrsten Sinne dieses Worts. Die französische Kommunistische Partei trägt eine tödliche Wunde davon. Die jämmerlichen »Führer« haben sich um die Anerkennung einer offenen Plattform des Sozialpatriotismus gedrückt: ihre Absicht war, die Massen allmählich und unbemerkt in die Kapitulation hineinzusteuern. Ihr verräterisches Manöver ist nun bloßgelegt. Für das Proletariat bedeutet dies nur Gewinn. Die Sache der Neuen Internationale wird einen Schritt vorwärts tun.

Der hiesige Arzt hat N. untersucht. Grippe. Er hat etwas an der Lunge entdeckt, doch sagte N, es sei was »Altes«. Indessen war das »Alte« (in Wien) anscheinend an der linken Lunge, diesmal ist es an der rechten. Es ist ein unbedeutender Arzt, und er ist auch oberflächlich… Die Temperatur hält sich bei 38° und sinkt nicht.

Für die Wesenszüge des linksgerichteten und zur Linken tendierenden Reformismus ist sein Verhalten gegenüber dem Völkerbund in hohem Maße bezeichnend. Die Leitung der SFIO (Blum & Co.) hat einmal (als Lippenbekenntnis) ein Aktionsprogramm gutgeheißen, in welchem die Notwendigkeit der Zerschlagung der Machtapparatur der Bourgeoisie und der Errichtung an ihrer Statt eines Bauern- und Arbeiterstaates anerkannt wird. Gleichzeitig erblickt Blum im Völkerbund das Prinzip einer internationalen »demokratischen« Organisation. Wie Blum sich nun anschicken will, die nationale Machtapparatur der Bourgeoisie unter gleichzeitiger Beibehaltung ihrer internationalen Organe zu »zerschmettern«, – diese Frage wäre nur dann ein Rätsel, wenn er tatsächlich die Absicht hätte, irgend etwas zu »zerschmettern«. In Wirklichkeit schickt er sich an, demutsvoll abzuwarten, bis seine eigene »Apparatur« zerschmettert sein wird… Dieser Gedankengang muss weiter entwickelt werden.

»Die Zeitungen fragen

Werden die französischen Kommunisten Stalin gehorchen?

Das nach Beendigung der Gespräche zwischen Herrn Laval und den Herren Stalin, Litwinow und Molotow veröffentlichte Kommuniqué enthält bekanntlich >die ausdrückliche Billigung der Politik der nationalen Verteidigung, wie Frankreich sie verfolgt zwecks Beibehaltung der für die Sicherheit erforderlichen Truppenstärke.« Was die Zeitungen der Einheitsfront an Kommentaren zu diesem Thema brachten, ist nicht uninteressant. Daraus geht hervor, dass durch die Erklärungen in L’Humanité nichts erklärt wird und dass die französischen Kommunisten, wenn auch sichtlich verlegen, im Grunde nach wie vor gegen die französische Armee sind.2

L’Humanité (M. Magnien):

»Stalin hat unmissverständlich erklärt, dass er die gegen Hitlers Truppen eingeleiteten Verteidigungsmaßnahmen billigt.

Woher kann die Gefahr eines Angriffs kommen? Doch nur von Hitlers Faschismus, der jede Mitarbeit an Friedensplänen verweigert, seine Bemühungen um Memel, Österreich usw. jedoch verstärkt.

Wechselseitige Sicherheitsgarantien setzen entsprechende Maßnahmen zum Schutze des Friedens voraus. Zudem führt die Friedenspolitik der Sowjetunion, die bestimmt wird von den Interessen der Werktätigen in der UdSSR und in den übrigen Ländern, unweigerlich zur Abrüstung. Eine kollektive Friedensorganisation hat die Abrüstung zur Voraussetzung; denn sind einmal Sicherheitsgarantien vorhanden, bedingt das eine gleichzeitige und allgemeine Abrüstung.

Was uns französische Kommunisten betrifft, so hat sich unsere Einstellung nicht geändert. Die UdSSR verhandelt nun einmal mit bürgerlichen Regierungen, weil die betreffenden Länder bourgeois regiert werden. Aber die Werktätigen wissen sehr gut, dass sie sich bei der Verteidigung des Friedens auf die Bourgeoisie nicht verlassen können.3

Die französischen Kommunisten, die französischen Arbeiter können zur Führung der Armee der französischen Bourgeoisie kein Vertrauen haben. Unter den Weygand-Offizieren gibt es allzu viele Faschisten, Croix de Feu-Leute und hitlerhörige Franzosen. Jede Tat französischer Faschisten – hinter die sich schützend die französische Regierung stellt – zeugt davon, dass ihre Sympathien Hitler gehören und dem deutschen Faschismus, dem Hauptkriegstreiber in Europa.

Die französischen Kommunisten und Arbeiter, die in dem erbitterten Kampf gegen den Faschismus in vorderster Linie stehen, wissen, dass diese Leute bereit sind, den Französisch-Sowjetischen Pakt zu brechen, wenn es darum geht, sich mit Hitler gegen die UdSSR zu verbünden. Die Macht, die Frankreich in den Dienst des Friedens stellen kann, ist nur dann ein sicherer Faktor, wenn die Leitung der Aktion bei den Werktätigen liegt, die nicht nachlassen in der Bekämpfung des Faschismus und der Bourgeoisie, um die reaktionären und faschistischen Offiziere aus der Armee zu vertreiben.4

Wir werden unser Bestes tun, um den Frieden und das Bollwerk des Friedens, die Sowjetunion, zu erhalten. Aus diesem Grunde werden wir auch weiterhin nicht nachlassen im Kampf gegen die Feinde des Friedens und der UdSSR und gegen die chauvinistischen Alarmsignale, die in krassem Gegensatz zu der Erhaltung des Friedens stehen und nur einen Krieg heraufbeschwören.

Alles für die Verteidigung von Freiheit und Frieden, alles für die Verteidigung der UdSSR und zur Unterstützung ihrer über jeden Zweifel erhabenen Friedenspolitik! Es muss alles getan werden, damit der Sozialismus, der schon in einem Sechstel der Erde den Sieg davongetragen hat, in der ganzen Welt über den Faschismus siegt. Das ist der Kampf um den Frieden, wie ihn die Kommunisten führen.«5

Le Populaire (Léon Blum):

»Stalin ist gegen uns und mit der Regierung, die wir bekämpft haben; der Moskauer Vertreter jener Regierung wird heimkehren mit einem Zeugnis für gutes Betragen im Reisegepäck.

Er steht im anderen Lager und hält es mit unseren Feinden, die uns gerade erst während des Wahlkampfes einen Schlag versetzt haben.

Der Standpunkt, den wir Sozialisten vertreten, die zwar die Notwendigkeit einer Verteidigung französischen Bodens gegen eine Invasion nicht leugnen,6 dessen ungeachtet aber der militärischen Konzeption und Organisation der Bourgeoisie die Zustimmung verweigern, ausgerechnet unser Standpunkt findet Missbilligung.

Diese Missbilligung wird nicht ausgesprochen; sie ist jedoch deutlich spürbar.

Ich fürchte, Stalin hat von Moskau aus nicht einkalkuliert, wie sich seine Worte7 auf die politische Situation in Frankreich und die Situation des französischen Proletariat« auswirken können.«8

Le Peuple (Organ der CGT) :

»Wir müssen uns deutlich vor Augen halten, dass M. Laval Forderungen gestellt und dass Stalin die französische KP völlig mit Nichtachtung übergangen hat. Schuld daran ist die einfach lächerliche Situation, in der sich die Partei heute befindet.

Es bleibt abzuwarten, ob die Kommunisten Entscheidungsfreiheit haben oder ob ihre Abhängigkeit von Moskau eine so vollkommene ist, wie wir es stets behauptet haben. Wir neigen allerdings zu der Annahme, dass sie vor Stalins Ukas zu Kreuze kriechen werden. Das erste Anzeichen ist der plötzliche Stillstand ihrer Kampagne gegen die zwei Jahre (Militärdienst?).

Dementsprechend erklären Mussolini, Weygand, Laval und Stalin heute offiziell in schöner Einmütigkeit, dass die Sicherheit eines Landes in erster Linie von der Beschaffenheit der Streitkräfte abhängt. Und eines Tages wird man, im Zuge dieser revolutionären Taktik, auch das französische Proletariat auffordern, den Soldatenrock anzuziehen zur gemeinsamen Verteidigung von französischer Bourgeoisie und russischer Bürokratie.

Fraglich ist nur, ob das französische Proletariat, und die französischen Kommunisten im Besonderen, für diese Politik marschieren werden. Werden sie es zulassen, dass man sie gewissenlos verhöhnt?«9

Hier noch zwei weitere Stellungnahmen:

Le Temps:

»In Opposition zu dem revolutionären Diktator in Moskau, Symbol und Inkarnation der Kommunistischen Partei Russlands und des internationalen Kommunismus, vollbringt die Sozialistische Partei eine defätistische Glanzleistung; denn zum Defätismus gehört auch die Ablehnung von Maßnahmen, die als unabdingbar angesehen werden für die Aufrechterhaltung der für die Sicherheit des Landes erforderlichen Truppenstärke. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Radikale Partei eine künftige Verbindung – und sei sie noch so lose – mit dem sozialistischen Defätismus, dem Gegenstück zum Patriotismus, erlauben kann. Würfe man einen Schraubenschlüssel in einen Fischzuchtteich, könnte die Wirkung keine andere sein, als setzte man einen Franzosen in einen marxistischen Froschpfuhl…«10

Paris-Midi (Marcel Lucain):

»Selbst bei nüchterner und vollkommen unparteiischer Betrachtung bleibt festzustellen, dass Stalin den Revolutionären in diesem Land ihre Aufgabe erheblich erschwert hat. Frankreich – daran ist nicht zu zweifeln – brauchte nicht erst die Zustimmung von ausländischer Seite – auch nicht vom sowjetischen Diktator – einzuholen, um seine Rechte und Pflichten in Bezug auf die Sicherheit des Landes zu erkennen. Das kann jedoch niemanden darüber hinwegtäuschen, dass Sinn und Zweck des Kommuniqués hauptsächlich darin liegen, den Antimilitarismus zu verunglimpfen und die Kluft zwischen Blum und Cachin vor aller Welt so tief aufzureißen, dass es die Einheitsfront mundtot macht. Die hier verfolgte Absicht lässt gleichzeitig etwas von der unüblichen Art der Einmischung in unsere aller geheimsten Angelegenheiten durch den Führer des Bolschewismus erkennen: nur eine Freundschaft, die noch jung und beeinflusst von der Wärme ersten Entgegenkommens ist, verträgt eine Bevormundung dieser Art. Nichtsdestoweniger ist M. Blum verletzt und verärgert.<«11

1 Eingeklebter Zeitungsausschnitt

Ils ont été pleinement d'accord pour reconnaître dans l'état actuel de la situation internationale, les obligations qui s'imposent aux États sincèrement attachés à la sauvegarde de la paix et qui ont clairement manifesté cette volonté de paix par leur participation a toutes recherches de garanties mutuelles, dans l'intérêt même du maintien de la paix. Le devoir, tout d'abord, leur incombe de ne laisser affaiblir en rien les moyens de leur défense nationale. A cet égard, M. Staline comprend et approuve pleinement la politique de défense nationale faite par la France pour maintenir sa force armée au niveau de la sécurité. Text bis auf den Schlusssatz mit Blei durchgestrichen. Der Schlusssatz ist mit Bleistift unterstrichen und von T. in Anführungszeichen gesetzt.

2 Eingeklebte Zeitungsausschnitte

DANS LES JOURNAUX

Les communistes français obeiront-ils a Staline?

On sait que le communiqué final, qui a clôturé les entretiens de M. Laval avec Staline, Litvinoff et Molotoff «approuve pleinement la politique de défense nationale faite par la France pour maintenir sa force armée au niveau de la sécurité«.

Il n'est pas sans intérêt de reproduire à ce sujet les commentaires des journaux du front commun. On remarquera que les explications de »L'Humanité« n'expliquent rien et que finalement, très embarrassés, les communistes français restent contre l'armée française

3 Die beiden letzten Sätze sind mit Bleistift unterstrichen.

4 Der letzte Satz ist mit Bleistift unterstrichen.

5L'Humanité (M. Magnien):

Staline a justement dit approuver les mesures de défense prises à l'égard des forces hitlériennes. D'où peut venir le danger d’agression? Du fascisme hitlérien qui refuse de participer à toute mesure de paix, multiple les efforts vers Memel, vers l'Autriche, etc.

L'assistance mutuelle implique les mesures appropriées de défense de la paix. D'ailleurs, la politique de paix de l'Union soviétique, orientée vers les intérêts des masses travailleuses de l'U.R.S.S. comme de tous les pays, tend constamment au désarmement. L'organisation collective de la paix postule le désarmement, car la sécurité assuré pour tous, les conditions du désarmement général et simultané seront également assurées.

Quant à nous, communistes français, notre ligne de conduite n'en est pas modifiée. L'U.R.S.S. traite avec des gouvernements bourgeois, puisqu'elle est entourée de gouvernements bourgeois. Mais les travailleurs savent pertinement qu'ils ne peuvent se fier à leur bourgeoisie pour défendre la paix.

Les communistes français, les travailleurs français ne peuvent pas avoir confiance dans les dirigeants de l'armée de la bourgeoisie française. Parmi les officiers de Weygand sont de nombreux fascistes, des hommes des Croix de feu et des hitlériens français. Tous les actes des fascistes françaisque couvre le gouvernement françaisprouvent que leur sympathies vont à Hitler, au fascisme allemand, principal fauteur de guerre en Europe.

Les communistes et les travailleurs français, qui mènent la lutte acharnée contre le fascisme, savent que ces hommes sont prêts à trahir le pacte franco-soviétique pour s'allier à Hitler contre l'U.R.S.S. La force que la France peut mettre au service de la défense de la paix, elle ne peut être sûre que sous la puissance de l'action des masses travailleuses, combattant sans répit contre le fascisme et la bourgeoisie, pour chasser de l'amée les officiers fascistes et réactionnaires.

Nous mettrons tout en œuvre pour défendre la paix, ainsi que son rempart, l'Union soviétique. C'est pourquoi nous continuerons à mettre tout en œuvre pour combattre les ennemis intérieurs de la paix et de l'U.R.S.S. contre les excitations chauvines qui sont le contraire de la défense de la paix et qui poussent à la guerre.

Tout pour la défense de la liberté et de la paix, tout pour la défense de l'U.R.S.S., pour le soutien de sa ferme politique de paix. Tout pour que le socialisme triomphant sur un sixième du globe soit victorieux du fascisme dans le monde. Voilà la lutte pour la paix poursuivie par les communistes.

6 Der letzte Satz ist mit Bleistift unterstrichen

7 Die Worte «Stalin … Worte« sind mit Bleistift unterstrichen

8 Le Populaire (Léon Blum):

Staline donne raison contre nous au gouvernement que nous avons combattu et dont le représentant à Moscou va revenir muni de son certificat de bonne conduite. Il donne raison contre nous aux adversaires dont nous venons de soutenir le choc dans la récente bataille électorale.

Notre position, à nous, socialistes, qui, sans nier le devoir de défendre contre l'invasion le sol national, refusons cependant de nous solidariser avec les conceptions et l'organisation militaires de la bourgeoisie, est l'objet d'une condamnation.

Cette condamnation est implicite, mais elle est évidente.

Je crains que Staline n'ait pas, de Moscou, mesuré les répercussions que ces paroles exerceraient sur la situation prolétarienne en France.

9 Le Peuple (organe de la CGT) :

Il faut savoir que M. Laval a été exigeant et que Staline se moque éperdument du parti communiste français. Car celui-ci est aujourd'hui dans une position franchement ridicule.

Nous allons voir si les communistes sont des hommes libres ou si leur dépendance à l'endroit de Moscou est aussi intégrale que nous l'avons toujours dit. Nous tenons, pour notre part, qu'ils vont s'incliner platement devant l'ukase stalinien. Déjà, leur campagne contre les deux ans est radicalement stoppée. Ainsi, à ce jour, Mussolini, Weygand, Laval et Staline sont d'accord pour affirmer publiquement que la sécurité des peuples repose, au premier chef, sur la qualité de leur armée. C'est au nom de cette politique révolutionnaire que les prolétaires français seront invités, l'un de ces jours, à revêtir l'uniforme pour la défense commune des privilèges de la bourgeoisie française et de la bureaucratie russe.

Mais les prolétaires français, et surtout les communistes français, marcheront-ils pour cette politique? Toléreront-ils qu'on se moque impunément d'eux, avec une désinvolture aussi charactéristique?

10Voici maintenant deux autres commentaires:

Le Temps:

Contre le dictateur revolutionaire de Moscou, symbole et incarnation vivante du parti communiste russe, du communisme international, le parti socialiste se fait le champion du défaitisme, car le défaitisme consiste aussi à s'élever contre les moyens reconnus indispensables pour assurer la défense nationale et pour maintenir la force armée au niveau de la sécurité. Il s'agit de savoir si le parti radical peut tolérer désormais le moindre contact avec le défaitisme socialiste, avec l'antipatriotisme. Le pavé dans la mare aux grenouilles marxistes est aussi un pavé dans l'étang du cartel

11 Paris-Midi (Marcel Lucain):

Reconnaissons sans passion et en toute impartialité que Staline vient de rendre le métier bien difficile aux révolutionnaires de chez nous. La France, certes, n'avait nul besoin de l'approbation d'un chef étranger, fût-il le dictateur des Soviets, pour comprendre son propre droit et son devoir de sécurité. Mais personne ne s'est trompé sur l'objectif exclusif du communiqué visant essentiellement à infliger aux Blum et Cachin un démenti si cinglant à la face du monde que le front commun en serait désarticulé. Cette intention a d'ailleurs fait passer quelque peu sur le caractère insolite d'une telle immixion du chef du bolchevisme dans nos affaires les plus sacrées: une amitié, surtout lorsqu'elle est neuve, avec l'ardeur des premiers contacts, peut expliquer certaines audaces. Quoi qu'il en soit, M. Blum est à la fois désolé et indigné.

Kommentare