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Leo Trotzki 19350629 Tagebucheintrag

Leo Trotzki: Tagebucheintrag

[Nach Tagebuch in Exil. Köln-Berlin 1958, S. 191 f.]

29. Juni

Aftenposten bringt einen langen Leserbrief irgendeines Juristen: Keineswegs habe Trotzki auf politische Betätigung verzichtet (im einzelnen wird mein Brief an die Edinburgher Studenten zitiert), zudem befänden sich zwei Sekretäre in seiner Begleitung. Was beabsichtigen sie zu tun, wenn er selbst krank sei? Der gleiche Schreiber bezieht sich auf die Äußerungen Scheflos darüber, dass »Trotzki kein gebrochener Mann« und »der Gleiche geblieben sei, der er war« usw. Anscheinend wird es auch hier nicht möglich sein, der Vergessenheit anheimzufallen.

Ich bin bestrebt, der Krankheit durch deren »Zermürbung« Herr zu werden: liege im Schatten, lese fast gar nicht und denke fast gar nicht.

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