Leo Trotzki‎ > ‎China‎ > ‎

Leo Trotzki 19260312 Zum Jahrestag des Todes von Sun Yatsen

Leo Trotzki: Zum Jahrestag des Todes von Sun Yatsen

[Nach Schriften 2.1, Hamburg 1990, S. 85 f., dort mit Fußnoten]

Gestatten Sie dass auch ich ein paar Worte zum feierlichen Gedenken an den großen Chinesen und Revolutionär spreche. Sun Yatsen war Führer und getreues Abbild einer unvollendeten Revolution. Er war nicht der Revolutionär, der von vornherein die Entwicklung des revolutionären Prozesses voraussieht und seine Strategie bestimmten Stufen der Entwicklung dieser Ereignisse anpasst. Sun Yatsen hat sich mit der Revolution entwickelt. Die Gefahr in solchen Fällen besteht darin, dass der Revolutionär zwar seine Aufgabe mit den bewusstesten Elementen eines Landes in Angriff nimmt, damit aber auch auf derselben Stufe wie sie stehenbleibt.

Die Größe Sun Yatsens besteht darin, dass er damals, als die führenden Kreise Chinas auf einer bestimmten Stufe stehenblieben, weil sie fürchteten, die Fäden zu zerreißen, die sie mit dem internationalen Kapital verbanden, endgültig mit ihnen gebrochen und sich der Revolution zugewandt hat.

Mögen sich an diesem Jahrestag des Schmerzes und der Trauer ... die Werktätigen der UdSSR und Chinas enger hinter diesem großen Führer zusammenschließen. Noch viele Schwierigkeiten stehen der chinesischen Revolution auf ihrem Wege bevor. Eben weil an ihrer Spitze die Arbeiterklasse steht, wird die chinesische Revolution noch manche schweren Tage, Wochen und Monate erleben. Unsere hiesige Zusammenkunft ist auf Initiative von »Hände weg von China« zustande gekommen. Das ist nicht eine abstrakte Losung, sondern das Gebot der Stunde. Denn diese Hände greifen nicht nur nach China, sondern bedrohen auch uns. Es ist unser Schicksal, gemeinsam mit China zu kämpfen und zu siegen.

Kommentare