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Leo Trotzki 19260919 Zur 15. Parteikonferenz (Auszug)

Leo Trotzki: Zur 15. Parteikonferenz

(Auszug)

[Nach Schriften 2.1, Hamburg 1990, S. 102, dort zum Hintergrund]

Gänzlich opportunistischen Charakter hat die Position der Führungsgruppe in Bezug auf die Guomindang. Jetzt, wo sich die nationaldemokratische Bewegung in China mehr und mehr klassenmäßig gliedert, wo das junge chinesische Proletariat mit Streiks, die Millionen von Arbeitern erfassen, den Kampfplatz betritt, wo die Gewerkschaften Hunderttausende von Arbeitern organisieren – jetzt kann die chinesische KP nicht länger eine Propagandagruppe innerhalb der Guomindang bleiben, sondern muss es sich zur Aufgabe machen, eine selbständige proletarische Klassenpartei aufzubauen, die um die Hegemonie des Proletariats im nationalen Befreiungskampf kämpft. Die Selbständigkeit der KP schließt aus, dass sie organisatorisch in der Guomindang aufgeht, aber selbstverständlich nicht, dass sie einen dauerhaften politischen Block mit der Guomindang eingeht. Indessen erklärt die Stalingruppe allein schon die Frage einer organisatorischen Abgrenzung von KP und Guomindang für »ultralinks«, »Kapitulantentum«, »Liquidatorentum« und teilt noch andere Schimpfworte aus, hinter denen sich Nachtrabpolitik, eine falsche Einstellung zu den Aufgaben der chinesischen KP und eine Herabsetzung ihrer möglichen Rolle im Befreiungskampf verbergen.

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