Leo Trotzki 19390304 Verrat an Indien

Leo Trotzki: Verrat an Indien

[Nach Schriften 2.2, Hamburg 1990, S. 932 f., dort mit ausführlichen Fußnoten]

In dieser Nummer veröffentlichen wir einen Artikel von Stanley über die politische Situation in Indien. Mit großer Überzeugungskraft legt der Artikel die Unterdrückungspolitik offen, die die britische »Demokratie« betreibt, um die Demokratie in Indien nicht zuzulassen. England hat eine Bevölkerung von 40 Millionen, Indien von 370 Millionen. Um die Demokratie einer imperialistischen Nation von 40 Millionen Einwohnern zu erhalten, muss eine Nation von 370 Millionen unterdrückt werden. Das ist das Wesen der imperialistischen Demokratie.

Nur eine siegreiche Revolution kann Indien befreien. Die indische Bourgeoisie, die eng mit dem britischen Kapital verflochten ist, fürchtet die Revolution. Die indische bürgerliche Intelligenz fürchtet ihre Bourgeoisie. Statt eine Volksrevolution vorzubereiten, predigen diese Herren immer die gleiche »Volksfront«, d. h. das Bündnis von verschreckten Liberalen mit verschreckten Demokraten verschiedener Couleur. Bei dieser Arbeit stehen natürlich die Stalinisten in der ersten Reihe. Um die revolutionäre Bewegung der Massen gegen den direkten und unmittelbaren Feind, den britischen Imperialismus, zu behindern, agitieren diese Herren gegen die … japanische Gefahr. Mit solchen Tricks hoffen sie, die Sympathie der britischen Sklavenhalter für die Demokratie in Indien und zugleich auch für … Stalin zu gewinnen, der von einem Bündnis mit der britischen Bourgeoisie träumt. Kolonialvölker sind das Wechselgeld, wenn die bonapartistische Oligarchie mit den imperialistischen Demokratien die Abrechnung macht.

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