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Clara Zetkin 19220918 Russlandhilfe und Arbeiteranleihe

Clara Zetkin: Russlandhilfe und Arbeiteranleihe

Rede auf der 1. Tagung des Erweiterten Zentralkomitees der Internationalen Arbeiterhilfe am 18. September 19221

[Der Rote Aufbau (Berlin), 15. Oktober 1922, H. 2, S. 3-9. Nach Für die Sowjetmacht. Artikel, Reden und Briefe 1917-1933, S. 232-241]

Genossinnen und Genossen! Es ist hier über die praktische Durchführung der Internationalen Arbeiteranleihe sehr viel Kluges und Richtiges gesagt worden. Ich will nicht noch einmal die einzelnen Anregungen wiederholen, sondern möchte sie alle zusammenfassen unter zwei Gesichtspunkten, die immer und immer wieder hervorgetreten sind: alles klug vermeiden, was den wirtschaftlichen Erfolg der Anleihe gefährden könne – alles tun, was geeignet ist, der Anleihe die größtmöglichen Erfolge und einen reichen Ertrag zu sichern; deshalb wohl bestimmte leitende, allgemeine Richtlinien hervortreten lassen, aber doch den einzelnen Ländern eine gewisse lokale, praktische Bewegungsfreiheit lassen, die diktiert wird durch die zwangsmäßige Berücksichtigung der wirtschaftlichen, politischen und auch der juristischen Verhältnisse in den einzelnen Ländern. Ich meine, dass wir tatsächlich allen diesen praktischen Gesichtspunkten die größtmögliche Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Und warum? In dem vorliegenden Falle würde der wirtschaftliche Misserfolg umschlagen in eine große politische Niederlage. Bei dieser Frage, die uns hier beschäftigt, sind wirtschaftliches und politisches Moment eng miteinander verbunden; beide lassen sich schlechterdings nicht voneinander trennen.

Wir wären schlechte Kommunisten, wenn wir auch die wirtschaftlichen Gegenstände für Sowjetrussland nicht unter dem Gesichtswinkel zu werten wissen, dass sie umschlagen müssen in politische Wirkung, dass es sich hier handelt um die Haltung und Befestigung der Sowjetmacht als erste proletarische Staatsmacht der Welt, Erhaltung und Befestigung der Sowjetmacht auf der Grundlage einer gefestigten und sich stetig entwickelnden Wirtschaft, und zwar einer Wirtschaft, die sich in der Richtung zum Kommunismus entwickelt. Infolge dieser Zusammenhänge ist am Erfolge der Anleihe der Arbeiterhilfe die gesamte Kommunistische Internationale mit ihrer Ehre, mit ihrem Ansehen engagiert; und das legt uns allen die größte Verantwortlichkeit auf, die äußerste Energie daranzusetzen, dass kein Misserfolg eintritt, sondern ein Erfolg gesichert wird. Wir dürfen nicht durch irgendwelche Leichtfertigkeit, durch vielleicht im guten Glauben, aus glühender Begeisterung begangene grobe wirtschaftliche Fehler das Ansehen der Kommunistischen Internationale auch nur im Geringsten gefährden oder den zahlreichen Gegnern Material bieten, auch nur einen Schatten von Verdächtigungen auf die Kommunistische Internationale zu werfen. Nicht, Genossinnen und Genossen, aus rein äußerlichen Rücksichten, sondern weil in diesem geschichtlichen Augenblick, wo es um Sein oder Nichtsein für den Kapitalismus und den Kommunismus geht, wir das Ansehen und die werbende und stoßende Kraft der Kommunistischen Internationale unter der proletarischen Klasse als Führerin des Proletariates nicht im Geringsten kompromittieren und aufs Spiel setzen dürfen. Andererseits dürfen wir nicht vergessen das Bedeutsame des Erfolges oder Misserfolges des Unternehmens nicht bloß für den Wiederaufbau in Sowjetrussland, sondern für den moralischen, wirtschaftlichen und politischen Wert der Sowjetmacht. Und das nicht nur im proletarischen Kreise, sondern darüber hinaus bis in den Kreis ihrer Todfeinde, die sie vernichten wollen. Und, abgesehen von diesem Gesichtspunkte geht es für mich in dieser Frage noch um etwas anderes: um die Einlösung einer Ehrenschuld, die Erfüllung einer internationalen Pflicht des gesamten Proletariates. Hier erklärt sich dann die große wirtschaftliche Notlage Sowjetrusslands. Es ist nicht nur der Zwang geschichtlicher Umstände, dass hier die proletarische Revolution begonnen hat, ihren ersten stolzen Anlauf nahm. Nicht nur durch die Gunst der Umstände geschah es. Das hier ist der erste bewusst durchdachte Versuch, den Marxismus aus Theorie zur Tatsache werden zu lassen, der durchgeführt werden musste, während wichtigste materielle und subjektive Voraussetzungen fehlten, die wir alle als Marxisten als unerlässlich betrachten. Die russischen Genossen mussten diesen Versuch machen mit einem rückständigen, schwach entwickelten und obendrein zertrümmerten Produktionsapparat, mit schwachen und verhältnismäßig noch nicht lange in der Handhabung eines modernen Produktionsapparates geschulten Proletariern. Die russischen Bolschewiki, ihre Führer, waren nicht einen Augenblick darüber im Unklaren gewesen, dass die soziale, die proletarische Revolution sich niemals innerhalb der nationalen Schranken vollziehen kann, sondern nur als internationale, als Weltrevolution. Aber, Genossen und Genossinnen, die Proletariermassen in den kapitalistisch weit vorgeschrittenen Ländern haben nicht nur versagt in der internationalen Verteidigung der proletarischen Weltrevolution in Sowjetrussland, die ja auch ihre eigene war, sie haben schmachvoll versagt in der Verteidigung ihrer eigenen Interessen, indem sie auf die Revolution verzichteten. Und das, was ihnen gefehlt hat an politischer Erkenntnis, an Willen, an Opferfreudigkeit, ist international umgeschlagen in einen schweren Nachteil für die Proletarier- und Bauernmassen in Russland und für ihre revolutionäre Staatsgewalt. Bis heute hat das Proletariat noch keines Landes die Ehrenschuld eingelöst, die es den russischen Proletariern und Bauern schuldet, die bis heute unter Opfern, die beispiellos in der Geschichte dastehen, den ersten stolzen Erfolg verteidigen. Mir scheint es nur selbstverständlich, dass die Proletarier, deren politisches Versagen umgeschlagen ist auch in wirtschaftliche Nachteile für Sowjetrussland, jetzt anfangen gutzumachen, indem sie den wirtschaftlichen Aufbau Russlands unterstützen.

Als bewusst revolutionäre Solidarität des Proletariates aller Länder braucht Sowjetrussland diese Hilfe, die letzten Endes nur eine Wahrnehmung der ureigensten Interessen der Proletarier aller Länder ist. Denn der Wiederaufbau der Wirtschaft und die Befestigung der Sowjetmacht in Russland ist von ungeheurer Bedeutung, nicht nur materiell, sondern vor allen Dingen als große moralische Anfeuerung, als Wegweiser bezüglich des Weges, den die Proletarier aller Länder zu gehen haben.

Aber, Genossen, es drängt sich die Frage auf, ob Sowjetrussland heute noch die Hilfe der Proletarier aller Länder braucht, die arm und ausgebeutet sind und nicht viel zu geben haben. Ich sage: Ja. Denn diejenigen, die behaupten, der Kapitalist wird schon, von seinem Profitinteresse gestachelt, den Wiederaufbau Sowjetrusslands unterstützen, die haben nicht so unbedingt recht, sie haben zum großen Teil sogar unrecht. Es stellen sich andere Erwägungen entgegen, wie eben alles in der Geschichte dialektisch ist, seine zwei Seiten hat. Angesichts des zerfallenden Weltkapitalismus ist es dem Kapitalisten von großer Bedeutung, dass er auch wieder seine Profite in dem großen, reichen Russland findet. Aber in dieser geschichtlichen Stunde, bei der Verschlungenheit der weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Beziehungen liegen die Dinge nicht so einfach, und es kommt in Betracht, dass in all den verschiedenen kapitalistischen Staaten manche Kapitalistengruppen ein Interesse an dem Wiederaufbau und einem starken Sowjetrussland haben, andere dagegen schon jetzt beginnen, die in sicherer Aussicht stehende Konkurrenz Sowjetrusslands zu fürchten. Meinen Sie, dass die Kapitalisten der Vereinigten Staaten, trotz ihrer ungefähr noch Millionen Arbeitslosen, danach verlangen, Sowjetrusslands Wirtschaft zu retten? Ein Teil sicherlich; diejenigen, die Interesse daran haben, Maschinen und dergleichen abzusetzen. Aber die großen Produzenten von Lebensmitteln, Konserven usw. haben gar kein Interesse daran, denn sie wissen ganz genau: Von dem Augenblick an, wo als Grundlage der gesamten Wirtschaft Sowjetrusslands die Agrikultur dort sich entwickelt, erscheint ein furchtbarer Konkurrent für die Vereinigten Staaten für Lebensmittel und verschiedene Rohstoffe. Ebenso sind die Vereinigten Staaten wie England nicht begeistert von der Aussicht, dass in Russland die Petroleumindustrie und was damit zusammenhängt rasch und kraftvoll sich entwickelt. Und das liegt in jedem Lande so. Die deutschen Textilindustriellen, Eisenindustriellen, obwohl sie auf der einen Seite nach Russland als Absatzmarkt für Maschinen schauen, haben vom Baum der Erkenntnis gegessen und wissen gut, dass ihnen auch bald der starke Konkurrent erwächst. Zu all den wirtschaftlichen Antagonismen und Widersprüchen, wie sie im Wesen der kapitalistischen Wirtschaft begründet sind, kommt der politische Gegensatz der internationalen Bourgeoisie gegen den ersten Proletarierstaat, der zum ersten Male die Macht der Bourgeoisie an der Wurzel getroffen hat. Alles das, was für den Kapitalismus ein Hindernis bildet, Sowjetrusslands Aufbau zu entwickeln, muss für uns umschlagen in heiligste Begeisterung, in den stärksten Willen des Proletariats, alle Kraft daranzusetzen, unserseits Sowjetrusslands Aufbau zu fördern und voranzutreiben. Genossen, das kann jeder bezeugen, der einen Einblick in Sowjetrusslands Wirtschaft getan hat: Die russische Wirtschaft fängt an, sich langsam zu erholen. Ein Gesundungs-, Erstarkungsprozess beginnt. Derselbe wird sehr langsam, viel zu langsam für die Not der Massen und für das Bedürfnis des Proletariates vor sich gehen, wenn nicht auch durch die Unterstützung, durch den Willen des Proletariates ein stärkeres, rascheres Tempo dazukommt. Was bedeutet es, dass die Ärmsten der Armen Mittel zusammenlegen, die bei der Masse der Proletarier doch zu Milliarden sich summieren können? Es bedeutet, dass die russische Wirtschaft anfängt, sich zu beleben, Rohstoffe bekommt, Maschinen, Produktionsmittel bekommt und die Möglichkeit einer besseren Arbeiterentlohnung und -ernährung gegeben ist. Es ist das eine sehr wichtige Frage. Von einzelnen Genossen ist betont worden, wie sehr in ihrer Heimat die Arbeiter danach drängen, nach Russland geführt zu werden, dass sie Arbeit finden, die ihr Vaterland nicht zu gewähren vermag. Aber was in Russland fehlt, sind nicht Massenarbeitskräfte, sondern einzelne qualifizierte Kräfte, die organisieren, die führen, die leiten können. Was fehlt, sind vor allen Dingen Rohstoffe und Produktionsmittel.

Ich hatte Gelegenheit, in Petrograd einen der größten Betriebe zu besuchen und sehr aufmerksam zu besichtigen. Es ist die berüchtigte Treugolnik-Kautschukfabrik, ein Betrieb, der in den letzten Jahren vor dem Kriege das Entsetzen Europas erweckte durch die Zustände, die darin herrschten. Zustände, die sich in nichts unterschieden haben von den grausamsten barbarischen Methoden in England, als der Kapitalismus dort in seinen Flegeljahren stand. Tag für Tag mussten dort ohnmächtige Arbeiter herausgetragen werden usw. Ich besuchte diesen Betrieb und kann aus vollster Überzeugung berichten, dass dieser Betrieb außerordentlich reinlich, gut organisiert, trefflich in Schwung war. Die ganzen Verwaltungsangelegenheiten dieses Betriebes ruhen ausschließlich in den Händen der Arbeiterschaft, dort der organisierten Arbeiterschaft. Die Fußböden, die Wände, die Fenster waren sauber, die Maschinen gepflegt, tadellos imstande. Und die Arbeiterschaft? Man sah noch auf den Gesichtern die Spuren des Hungers, der Kämpfe, die gerade das Petrograder Proletariat vom ersten Tage der Revolution an fast bis zuletzt zu tragen hatte, bis 1921 infolge des Kronstädter Aufstandes, der von den Weißgardisten mit freundlicher Unterstützung der Sozialrevolutionäre organisiert worden war mit dem Geld der französischen Alliierten. Und trotzdem: frohe und glückliche Gesichter. Eine alte Arbeiterin erzählte mir: „Ich bin in diesem Betriebe 34 Jahre tätig, aber die Revolution musste kommen und die Sowjetmacht musste entstehen, damit ich Meisterin wurde, denn früher ging alles nach Gunst bei den Vorgesetzten." Diese Arbeiterschaft hat dort in ihren Betrieben geschaffen, was sie Kultureinrichtungen nennt. Sie haben eine gut eingerichtete Stillstube2 für Mütter, die Kinder zu nähren3 haben und zum Stillen der Kinder alle zwei Stunden die Arbeit unterbrechen müssen, haben eigene Kindergärten, eine eigene Schule, die von ungefähr 500 Kindern besucht wird, haben Kurse für Analphabeten, Unterrichtskurse in den verschiedensten Gebieten, dazu Theater. Alles aus eigener Kraft und eigenen Mitteln von der Arbeiterschaft organisiert! Sehen Sie, das ist alles sehr schön; wie liegen die Dinge aber sonst in diesem Betriebe? Nach seiner Anlage könnten in ihm 18.000 bis 20.000 Arbeiter beschäftigt sein. Wie viel Arbeiter sind heute beschäftigt? 6500, also ungefähr der dritte Teil. Die Ingenieure, die mir den Betrieb zeigten, versicherten mir, dass die Produktivität der Arbeit zuerst gesunken sei, als die Arbeiter den Betrieb in eigene Verwaltung nahmen, dass sich dieselbe aber jetzt soweit gehoben hätte, dass sie ein klein wenig die Produktivität der Vorkriegszeit übersteige, wo elf Stunden am Tage gearbeitet wurde, während man jetzt nur acht, sechs Stunden arbeite am Tag. Sie sagten mir: „Sie sehen noch Frauen arbeiten, sehen sie Pneumatiks herstellen. Aber das wird alles mechanisch mit Hilfe von Maschinen verrichtet, so dass das Arbeiten sehr leicht geworden ist. Daneben sehen sie aber noch 10, 20 Maschinen, wo alles noch mit der Hand gemacht wird. Warum nun erstens die wenigen Arbeiter? Es fehlt an Rohstoffen. Warum noch so viel Handbetrieb, wo eine ganze Menge Maschinen angewendet werden könnten? Weil die Mittel, weil Kapitalien fehlen, um die entsprechenden Maschinen aus Frankreich einführen zu können, wie eben auch Kapital fehlt, um Rohstoffe einkaufen zu können." Das zeigt nicht nur, wie es an Kapital fehlt, sondern weist darauf hin, dass das russische Industrieproletariat schon eine ganz große Anzahl von Kräften stellt, die in ihrer Berufstätigkeit durchaus leistungstüchtig sind und sich als vorzügliche, umsichtige und weitsichtige Organisatoren bewähren. Nun stellen wir diesem Bilde gegenüber, was auf einer Konferenz der Provinzstellenleiter der IAH in Moskau kurz vor meiner Abreise von dem Gewerkschaftsvertreter der Ukraine gemeldet wurde: „Wir haben soviel erstklassige Großbetriebe, vollständig in Ordnung, genügend Arbeitskräfte, um sie in Gang zu setzen – uns fehlt es an Kapital, um die Produktionsmittel auszunutzen." Sie sehen da, wie bedeutungsvoll es ist, dass Kapital hinübergeht, um die russische Wirtschaft zu befruchten. Deshalb ist es außerordentlich wichtig, dass wir uns auf das Äußerste anstrengen, um Kapital zu beschaffen. Auch ich bin der Ansicht, dass wir bei der Beschaffung der Mittel, soweit es möglich ist, selbstverständlich in den Kreis der Bourgeoisie gehen, wenigstens in das mittlere Bürgertum gehen. Ich glaube ja nicht, dass die Großkapitalisten mit Begeisterung unsere Anteilscheine und Obligationen zeichnen werden. Aber in den mittelbürgerlichen Schichten ist das wohl möglich. Ich meine, wir wollen das nicht verabsäumen, wie wir meines Dafürhaltens auch danach streben müssen, zur Beschaffung der Mittel die proletarische Einheitsfront herzustellen.

Genauso wichtig, wie es ist, dass Mittel beschafft werden, so bedeutsam es ist, dass dies unter Gewährung der größtmöglichsten Garantie materiellen Erfolges geschieht, genauso wichtig ist es auch, alle Maßregeln zu ergreifen, dass das Kapital, das nach Russland wandert, wirklich zweckmäßig, mit dem höchsten Nutzen für Russland angelegt wird. Das kann nicht geschehen, ohne dass dies organisiert wird im Zusammenwirken mit den russischen Behörden, und deshalb, Genossen und Genossinnen, begrüße ich außerordentlich die Beschlüsse, die gefasst worden sind: nicht bloß den Beschluss der Sowjetregierung, die Anleihe zu garantieren, sondern auch den anderen Beschluss der in Betracht kommenden Körperschaft, ein besonderes Organ zu konstituieren, das in Russland selbst mit der Arbeiterhilfe zusammenwirkt. Die Arbeiterhilfe hat das Recht der Initiative, das Recht auf Anregungen und Vorschläge; aber wie das Ziel, das wir erreichen wollen, durchgeführt wird, ist in letzter Linie Aufgabe Russlands. Denn nur dort kann ganz genau, klar und scharf erkannt werden, wo und wie das am zweckmäßigsten geschehen kann, nur dort kann man auch einen Überblick gewinnen über die Mittel, die notwendig und vorhanden sind, wenn wir erreichen wollen, was unser Ziel ist, den wirtschaftlichen Aufbau zu fördern und die wirtschaftliche Aktion umschlagen zu lassen in eine politische Aktion.

Vergessen Sie nicht die ideelle Bedeutung, die die ganze Anleihe, die produktive Wirtschaftshilfe für Sowjetrussland hat, haben soll, haben kann. Verpflichten Sie das Weltproletariat, Sowjetrussland aufs Neue wieder in den Mittelpunkt des Denkens, Fühlens und Wollens der Arbeiter, der Ausgebeuteten der ganzen Welt zu rücken!

1 Das Erweiterte Zentralkomitee der IAH, deren 1. Vorsitzende Clara Zetkin war, tagte vom 17. bis 19. September in Berlin. Es beriet vor allem die vom Weltkongress der IAH im Juli beschlossene Gründung einer Industrie- und Handels-AG „Internationale Arbeiterhilfe für Sowjetrussland" sowie zu ihrer Finanzierung die Herausgabe der ersten von der Sowjetregierung garantierten, mit fünf Prozent verzinsten Internationalen Arbeiteranleihe von einer Million Dollar. – Die vorliegende Rede war das Schlusswort zu diesem Tagesordnungspunkt.

2 In der Quelle: Spielstube.

3 In der Quelle: ernähren.

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