Clara Zetkin 19240200 Der Internationale Kommunistische Frauentag 1924

Clara Zetkin: Der Internationale Kommunistische Frauentag 1924

[„Die Kommunistische Fraueninternationale“, 4. Jahrgang, Heft 1, Februar 1924, S. 1045-56]

Rüsten wir rechtzeitig, tatkräftig zum bevorstehenden Internationalen Kommunistischen Frauentag. Wir alle, Genossen wie Genossinnen, die in Kommunistischen Landesparteien organisiert sind und zum Banner der III. internationale stehen. Es handelt sich ja keineswegs um eine besondere „Frauensache“. Unser Frauentag ist eine Veranstaltung der gesamten Kommunistischen Internationale und der in ihr zusammengefassten Kommunistischen Parteien. Sein Zweck ist, breitesten Frauenmassen der Werktätigen die frohe Botschaft zu bringen, dass der Kommunismus sie von Not und Leid, von Ausbeutung und Unfreiheit erlösen wird. Jedoch unter einer Bedingung. Sie selbst müssen in der Kommunistischen Partei ihres Landes oder wenigstens unter ihrer Führung mit höchster Tatkraft dafür kämpfen, dass die Diktatur des Proletariats die Diktatur der ausbeutenden und unterdrückenden Bourgeoisie niederringt. Denn einzig und allein dadurch wird der lebendige Mensch — ob Weib, ob Mann — aus der zermürbenden und zermalmenden Gewalt des toten Besitzes befreit, aus jener Gewalt, die der Urgrund alles vielgestaltigen sozialen Jammers ist. Durch solche Erkenntnis die müde, verzweifelnde Hoffnungslosigkeit von Millionen zu verscheuchen und stählernen Kampfeswillen zu schaffen, das ist heiligste Pflicht.

Noch dauert die Generaloffensive der Weltbourgeoisie gegen die Arbeiter aller kapitalistischen Länder, reißt den Ausgebeuteten den letzten Bissen Brot vom Munde, verlängert und verschärft ihre Fron und zertritt ihre schwer errungenen, armseligen Rechte. Noch liegen alle Rechte des Kapitalismus auf der Lauer, um Sowjetrussland zu überwältigen, den einzigen Arbeiter- und Bauernstaat der Welt, die Schutz und Trutzburg der Enterbten. Zu Nutz und Frommen des Reichtums einer winzigen Minderheit sollen diese tragen die Riesenkosten des imperialistischen Raubkrieges und der Wiedereinrenkung und Befestigung der in allen Fugen krachenden, zerrütteten kapitalistischen Wirtschaft, sollen sie obendrein noch fetten Profit für ihre Ausbeuter geben. in den Betrieben, Handelshäusern und Banken wie im Staat kehren die großen Kapitalisten sämtliche Machtmittel gegen die Habenichtse und Wenigbesitzenden. Die bürgerliche Demokratie enthüllt sich auch für die gläubigsten Gemüter als brutale Klassenherrschaft der Junker, Gruben- und Schlotbarone, der Handelsherren und Bankkönige, gesteigert zur nackten, blutigen bürgerlichen Klassendiktatur und zum erbarmungslosen weißen Schrecken.

In Spanien und in Japan Militärdiktatur, in Italien andauernde Herrschaft des Faschismus, in Bulgarien und Deutschland Sieg des Generalsäbels. Was besagt das anders als härteste Knebelung der Schaffenden mit Hand und Hirn, um ihnen das letzte Fünkchen Kraft abzupressen und in blinkendes Gold zu verwandeln? Die Tatsache der verschärften Ausbeutung und Versklavung von Millionen durch Wenige greift von einem Land auf das andere über. Und überall sind es die Frauen, die Widerstandsschwächeren, die die erdrückendsten Bürden der Sorgen und Nöte zu tragen haben. Der Hunger von ungezählten Millionen nach Brot, Freiheit und Recht, das Aufbäumen ihres Menschentums gegen das Beschmutzt- und Zertretenwerden durch den eisernen Fuß der kapitalistischen Gewaltherrschaft gibt in den Bourgeoisiestaaten die Losungen, mit denen unser internationaler Kommunistischer Frauentag größte Frauenmassen wecken, sammeln und in den revolutionären Klassenkampf führen muss. Im Bund sozialistischer Sowjetrepubliken aber wird die Veranstaltung die werktätigen Frauen in der Bekundung internationaler Solidarität mit ihren Schwestern im Westen und Osten vereinigen, wird sie zur tatkräftigsten Mitarbeit am Aufbau einer höheren Wirtschaft und Gesellschaft rufen.

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Aufopfernde, kraftvolle Betätigung der Solidarität mit dem Not leidenden deutschen Proletariat, das ist die allgemeine internationale Frauentagslosung, die durch die Situation breit in den Vordergrund geschoben wird, wie in den vorausgegangenen Jahren die Hungerhilfe für Russland. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch den französischen Imperialismus hat den Verfall der deutschen Wirtschaft rasch ungeheuer gesteigert. Poincarés Bajonette und Stinnes Hungerpeitsche zusammen schufen für das Ruhrproletariat eine Hölle des Elends. Arbeitslose und Kurzarbeiter machen weit über die Hälfte der Bevölkerung aus, die Hälfte, drei Viertel der Einwohner großer, früher blühender Städte — wie Köln, Duisburg und Düsseldorf — leben am Rande des Verhungerns aus öffentlichen Mitteln. Die Schwerindustriellen Rheinland-Westfalens, die Junker und Großkapitalisten des ganzen Reichs haben schamlos die Lage zu einem Riesenraubzug gegen die Proletarier, die Kleinbürger und Kleinbauern Deutschlands ausgenutzt. ihre unstillbare Goldgier zerschlug in der Wirtschaft, was zu zerschlagen war, und plünderte den öffentlichen Schatz, den die Armen und Ärmsten mit ihren Steuern füllen müssen. Papiergeldschwindel, stillgelegte oder kurzarbeitende Betriebe, vom Markt verschwindende Waren prägen die Signatur des Tages.

Mit vier Millionen Arbeitslosen und dreieinhalb Millionen Kurzarbeitern war im Dezember ungefähr ein Drittel der erwerbsfähigen Bevölkerung Deutschlands ganz oder fast erwerbslos. Hinter diesen siebeneinhalb Millionen aber stehen weitere Millionen von Frauen, Kindern. alten Eltern, die vorn Verdienst der jetzt Brotlosen lebten, stehen Millionen Kriegskrüppel, Kriegswitwen und Kriegswaisen, Sozial- und Kleinrentner. verkrachte Handwerker, kleine und mittlere Geschäftsleute, dazu das Heer entlassener und schlecht besoldeter Angestellten, Beamten, Lehrer, existenzlos gewordener Intellektuellen aller Art. In München waren z. B. 15 Prozent der Ärzte ohne Erwerb. Um diesen großen Elendsblock liegt ein breiter Gürtel von Millionen, die morgen schon Brotlose, Obdachlose, Heimatlose werden können. Jedoch auch die Glücklichen, denen Beschäftigung und Verdienst gesichert erscheint, entbehren zum großen Teil mit den Ihrigen das Nötigste. Der Lohn der Arbeiter, das Gehalt der Angestellten, Beamten usw. beträgt nur die Hälfte, ein Drittel der Vorkriegszeit, und die Preise des Lebensbedarfs sind auf das Doppelte und mehr gestiegen. Der Tagesverdienst vieler Familienväter reicht nur knapp hin, um genug Brot zu beschaffen. In den Industriezentren, in vielen größeren Städten Bettler, Hungernde, Frierende, Ausgemergelte auf Schritt und Tritt. Zitternde Greisinnen und hohlwangige Kinder suchen im Kehricht nach Brotkrusten. Nicht allein das leidensgewöhnte Proletariat stellt die Heere der Verderbenden und Sterbenden. Die Beutesucht der großen Kapitalisten hat die mittleren Bevölkerungsschichten expropriiert und in die Tiefen aller sozialen Nöte gestoßen.

Dieses aber muss der internationale Kommunistische Frauentag den Massen ins Bewusstsein hämmern, wenn er sie aufruft, sich in brüderlicher Solidarität an dem Kampf gegen das Hungersterben in Deutschland zu beteiligen. Die Ursache, dass Millionen vom schwärzesten Elend verschlungen werden, ist nicht wie in Sowjetrussland 1921,22 eine Naturkatastrophe. Sie ist sozialer, politischer Natur. Die deutsche Hungerkatastrophe zerfleischt nur die Proletarier und Angehörigen der mittleren Bevölkerungsschichten, die Ausbeutenden und Wuchernden schlemmen wie nie. Sie hat ihre letzte Wurzel darin, dass die deutschen Arbeiter in ihrer Mehrheit von den verräterischen und feigen sozialdemokratischen Führern getäuscht, die in ihre Hand gefallene politische Macht nicht revolutionär gebraucht haben, um ihre Diktatur aufzurichten und den ihnen das Blut und Mark aussaugen den Vampir Kapitalismus zu Boden zu schlagen. Von dem Trugbild der Demokratie genarrt, haben sie der bürgerlichen Republik fünf Jahre Kredit gegeben, um ihnen durch verheißene Reformen Brot, Recht, Freiheit zu sichern. Und das Ergebnis?

Die deutsche Bourgeoisie hat in diesen fünf Jahren ihre Herrsch- und Ausbeutungsgewalt über die Lohnsklaven befestigt, das Ende ist weder Demokratie noch Reformen, sondern die militärische Diktatur unter Seeckt. Der Achtstundentag ist vernichtet, das kümmerliche Recht der Betriebsräte wird zertreten, das Streikrecht den Unternehmern ausgeliefert und mit Maschinengewehren zur Strecke gebracht, die Löhne sinken. Die Wucherpreise für Lebensmittel, Kleidung, Wohnung, Kohlen usw. sind unerschwinglich, die Steuerlast steigt unerträglich, der Belagerungszustand räumt mit Vereins-, Versammlungs- und Pressefreiheit auf und stampft wie in Bayern, Sachsen und Thüringen, mit der Verfassung die letzten demokratischen Flitter unter die Füße. Der Sozialdemokrat Ebert reicht den wilhelminischen Generälen das Schwert, mit dem sie die Schaffenden der Knechtschaft Stinnes unterwerfen, die Hungernden und Meuternden zu Paaren treiben. Um die Ausgebeuteten und Enterbten der Verteidigung und Führung zu berauben, wurde die Kommunistische Partei verboten, ihre Presse unterdrückt, ihre Kämpfer füllen die Gefängnisse.

Politisch wie die letzte Ursache ist die Auswirkung des grenzenlosen Elends in Deutschland. Hungersnot mordet vorzeitig Millionen Werktätiger, sie lichtet die Reihen und schwächt die Kraft ihrer Kämpfer. Das Proletariat aber bedarf für seine Schlachten wie nach dem Sieg für sein Aufbauwerk der Macht der Zahl. Der Hungernde, der in zitternder Gier nach einem Mundvoll Brot ausschaut, der vom Elend Zermürbte, sie werden vielleicht in einem Augenblick der Verzweiflung tollkühn vorwärts stürmen, allein ihnen eignet selten die Kraft, ausdauernd, zäh im Kampfe durchzuhalten, lockende Hoffnungen und Vorteile lassen sie leicht beiseite treten oder treiben sie gar den Heeren der Gegenrevolution zu. Erwerbslosigkeit und Entbehrungen haben viele um die faschistischen Fahnen gesammelt.

Die deutsche Hungersnot ist eine Gefahr für die revolutionäre Kampfeskraft des deutschen Proletariats. Ihr in internationaler Solidarität steuern, bedeutet den Willen, die Energie der Ausgebeuteten in Deutschland für die Revolution stärken und stählen. Das von Schwestern und Brüdern jenseits der Grenze gereichte Brot hat dafür zwiefache Kraft. Es sättigt nicht bloß den knurrenden Magen, es entzündet in der Erinnerung an die Spendenden die Flamme internationaler Gesinnung, es wirbt revolutionäre Kämpfer. So fördert es die Sache der Revolution in dem Lande Westeuropas, wo ihr endlicher stolzer Schrei: „Ich bin!« von größter Tragweite dafür sein wird, dass die Werktätigen in Frankreich und Polen, in der Tschechoslowakei und den übrigen kapitalistischen Staaten sich zur großen geschichtlichen Abrechnung mit ihren Klassenfeinden erheben. Der Internationale Kommunistische Frauentag darf nicht nur für Notleidende an die Herzen rühren. Er muss die Geister wachrütteln zur tatkräftigen Hilfe für revolutionäre Kämpfer. Er ist eine Aktion zielbewusster kommunistischer Erkenntnis und Entschlossenheit, Millionen Frauen zu tragenden Kräften der proletarischen Weltrevolution emporzuheben und diese dadurch vorwärts zu treiben.

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Das große Ziel begreift in sich, dass der Internationale Kommunistische Frauentag eine zündende Solidaritätskundgebung sein muss auch für die Proletarier, die Schaffenden aller Länder, in denen die Herrschaft der Militärdiktatur, der Faschismus die Ausplünderungs- und Unterdrückungsgewalt der großen Besitzenden steigert. Wo immer die Frauen am 8. März geloben, den schärfsten Kampf gegen das Elend und die Unfreiheit des Volks der Arbeit zu führen, da werden sie auch der schwergeprüften Arbeiter- und Bauernschaft in Jugoslawien, Griechenland, Spanien und Japan, in Italien und Bulgarien gedenken. Hier tobt sich die Klassenherrschaft der Reichen und Ausbeutenden als zügelloser, bestialischer weißer Terror gegen die Besitzlosen aus. Kein Recht schützt diese auch nur notdürftig. Durch das Verbot der Kommunistischen Partei ist die revolutionäre Vorhut in die Illegalität gedrängt, ihre Kämpfer schmachten in Kerkern, sie werden auf das grausamste gemartert, gemordet und gemeuchelt. In Japan richtete die Militärdiktatur ihr Regiment auf den Trümmern und der herzzerreißenden Not auf, die durch die Erdbebenkatastrophe geschaffen wurden. Mussolinis eiserne Faust würgt noch immer das italienische Proletariat, das sich unter der Kommunistischen Partei aufs Neue zu sammeln beginnt, schwersten Hindernissen und Gefahren zum Trotz. Die in Bulgarien herrschende Wucher- und Offiziersclique nimmt für sich und die Bourgeoisie brutalste Rache dafür, dass die Arbeiter und Bauern sich unter kommunistischer Führung zu tapferem Kampf erhoben hatten. Doch auch hier sammelt die geächtete und gehetzte Kommunistische Partei die zersprengten Proletarier und wirbt ihnen unter den verelendenden Bauern Bundesgenossen. Es versteht sich, dass unter den obwaltenden Umständen unser Frauentag eindringlich den Ruf erheben muss: Kampf gegen den weißen Terror! Hilfe für seine Opfer, für die Opfer der bürgerlichen Klassenjustiz! Heraus mit den Eingekerkerten! Sogar politisch noch nicht erwachte und geschulte Frauen werden ein offenes Ohr und Herz für diesen Ruf haben und durch ihr Mitgefühl Anregung zum Verstehenlernen empfangen.

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Das Bewusstsein internationalen Verbundenseins schiebt für den Kommunistischen Frauentag noch eine andere politische Losung in den Vordergrund. Die rückhaltlose Solidarisierung mit den nationalen Freiheitskämpfen, in denen sich die Bevölkerung der Kolonial- und Halbkolonialländer, der von Kolonisation bedrohten Staaten und Gebiete wider den kapitalistischen Imperialismus erhebt. Von Irland bis China aufzüngelnde Flammen oder schon gewaltige Feuerbrände der nationalen Rebellion. Fast allerwärts neben ihr, mit ihr soziale Erhebungen — Streiks, Demonstrationen usw. — die sich sowohl gegen die fremden als die einheimischen Herren und Ausbeuter richten. Überall auch ein politisches, ein soziales Erwachen der Frauen. Frauenmassen stehen in Irland im Lager der nationalen Revolution, in den Ländern des nahen und fernen Ostens kann sich der Nationalismus tapferster Vorkämpferinnen rühmen, in Indien beteiligen sich Tausende Arbeiterinnen an den Streiks. Die Revolution rüttelt an den letzten Herrschafts- und Ausbeutungsgebieten des Kapitalismus, sie vernichtet seine letzten Reserven. Wir begrüßen das freudigst, denn wir sind felsenfest davon überzeugt, dass nur die Überwindung des Kapitalismus, dass nur die Revolution den Frauen das Tor zur vollen sozialen Gleichheit und vollen menschlichen Freiheit öffnet. Darum bleibt eine Losung unseres Internationalen Kommunistischen Frauentags selbstverständlich, dass sie keiner Begründung bedarf: umfassende, kraftvolle Solidarität mit Sowjetrussland, dem Land der proletarischen Revolution, wo die Diktatur der Arbeiterklasse gleiches Recht für beide Geschlechter geschaffen hat. Kampf gegen alle kapitalistischen Gewalten, die den Proletarier- und Bauernstaat niederwerfen wollen.

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Die aufgezeigten allgemeinen politischen Losungen unseres Frauentags sind gleich für alle Länder. Es ist dabei eine platte Selbstverständlichkeit, dass für jedes einzelne Land jene Losung besonders hervortritt, die dort aus der Situation hervor wächst, die von der Generaloffensive der Bourgeoisie für die werktätigen Massen geschaffen worden ist. Die allgemeinen politischen Losungen prägen den Charakter unseres internationalen Frauentags als einer kommunistischen, einer revolutionären Kundgebung. Sie ziehen eine scharfe Scheidelinie zwischen ihm und reformistischen Frauentagsveranstaltungen. Denn wenn bei diesen auch von der Befreiung der Frau durch den Sozialismus und von der sozialen Revolution geredet wird, so sind das tönende Worte, hinter denen nicht der Wille zur Tat steht, kämpfend den Weg zum Sozialismus zu gehen. Der Reformismus lehnt in Wirklichkeit die Revolution ab, er erhofft von der bürgerlichen Demokratie, was nur die proletarische Diktatur zu geben vermag. Seine hervorragendsten Führer hassen und fürchten die Revolution, die Kampfestat der Massen sein wird, nicht aber Stimmzettelhäufung und Parlamentsbeschluss. Die reformistischen Frauentagsversammlungen wollen und sollen daher nicht Kämpferinnen für die revolutionäre Diktatur des Proletariats sammeln. Das ist ein unüberbrückbarer Gegensatz zu unserem internationalen Frauentag.

Sein Gehalt gipfelt in den politischen Losungen des revolutionären proletarischen Klassenkampfes und insbesondere in dem Nachweis, dass auch für die schaffenden Frauenmassen die Eroberung der Staatsmacht, die Aufrichtung der Diktatur durch das Proletariat das Gebot der Stunde ist, dessen Erfüllung sie bewusst und hingebungsvoll ihre ganze Kraft widmen müssen. Allein die rein politischen Parolen erschöpfen nicht den Gehalt des Internationalen Kommunistischen Frauentags. Sie müssen dem Fühlen, Denken und Wollen der politisch noch unaufgeklärten und ungeschulten Millionen Frauen des arbeitenden Volks dadurch verständlich, zielgebend, befeuernd gemacht werden, dass wir aufzeigen, in welch innerem, unzerreißbarem Zusammenhang sie stehen mit den Daseinsbedingungen dieser Millionen. Diese sollen verstehen lernen, dass und warum der Hungerschrei der erwerbslosen oder kärglich entlohnten Arbeiterin und Angestellten, der darbenden Beamtin und Lehrerin, die Sehnsucht nach Wissen und Recht, der Schmerzensruf der Mutter nach Pflege und Erziehung für ihr Kind, kurz dass der brausende Chor ihrer Sorgen, Leiden, Wünsche und Forderungen ausklingen muss in diesen Eidschwur: Kampf, revolutionärer Kampf an der Seite unserer Brüder für die nächste Etappe zur Befreiung, die Expropriierung der Bourgeoisie aus der Staatsmacht, die Durchführung der Diktatur des Proletariats.

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Deshalb hat unser Frauentag in internationaler Solidarität auch alle jene Forderungen zu erheben, die vollem Recht der Frau in Theorie und Praxis gelten, durchgreifenden Schutz der weiblichen Berufstätigen, weit reichender Entlastung der Hausfrau, umfassender sozialer Fürsorge für Mutter und Kind. Zusammengefasst: er muss für die Beseitigung aller gesetzlichen und sozialen Hindernisse eintreten, die der Entwicklung der Frau zu einem gleich verpflichteter, gleichberechtigten und gleich gewerteten Vollmenschen im Wege stehen; er muss Reformen und Maßnahmen heischen, die diesem hohen Menschheitsziel entgegenführen. Die Frauentagsforderungen der einen und anderen Art ergeben sich aus der Sonderstellung des Weibes vor der Gesetzgebung und der Gesellschaft; aus dem besonderen Pflichtkreis der Mutterschaft, der die meisten Frauen bindet; aus der physischen und psychischen Eigenart unseres Geschlechts; schließlich und nicht zumindest in allen Gesellschaftsorganisationen und Staaten, deren Grundlage das Privateigentum ist, aus der sozialen Struktur, der Klassenlage.

Wenn auch in den großen Grundlinien international übereinstimmend, werden doch unsere in Betracht kommenden Frauentagsforderungen in den einzelnen Ländern oder auch Ländergruppen verschieden sein. Bestimmend dafür sind vor allem die Entwicklungsstufe und der Charakter der Wirtschaft; die Auswirkung davon im staatlichen, im sozialen Überbau, in der Ideologie der Gesellschaft und in der Gesetzgebung; Stärke der Frauenrechtsbewegung und ihre Orientierung; das Kräfteverhältnis zwischen den Ausbeutenden und Ausgebeuteten und die Kampfesenergie, der Kampfeswille, die Zielklarheit der unterdrückten Bevölkerungsklassen, die schaffenden Frauen inbegriffen. Die geschichtlich gegebenen Umstände bewirken so auf nationalem Boden Mannigfaltigkeit und Nuancierung der Frauentagslosungen, der Reformen und Maßnahmen, die den Nöten der breitesten Frauenmassen steuern, diese sozial emporheben und damit ihre Kampfesfähigkeit gegen Ausbeutung und Knechtschaft erhöhen sollen. Die kommunistischen Landesparteien werden in Verbindung mit den führenden Genossinnen zu prüfen haben, welche „spezifischen Frauenforderungen“ im Rahmen des international Allgemeinen durch die gegenwärtige Situation in den Vordergrund gerückt werden.

Ein wesentlicher Unterschied betreffs der entsprechenden Frauentagslosungen, ihrem Charakter, ihrer Bedeutung und den wichtigsten Voraussetzungen für ihre Verwirklichung tritt zwischen kapitalistischen Staaten und dem Bund sozialistischer Sowjetrepubliken zutage. Was immer wir am 8. März in den kapitalistischen, den nichtsowjetischen Staaten zur Erleichterung des Frauenloses, zur Hebung der Frauenstellung fordern, es ist Kampfeslosung und muss Kampfesobjekt des Proletariats werden und insbesondere der schaffenden Frauen. Alle wirtschaftlichen und sozialen Reformen, die wir zu Gunsten der Arbeiterinnen, der weiblichen Berufstätigen überhaupt, der proletarischen und kleinbürgerlichen Hausfrauen, der Bäuerinnen, der Mütter und Kinder fordern, sind ihrem Wesen nach Schutzmassnahmen gegen das Übermaß der Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft durch die besitzenden und herrschenden Klassen. Ein Übermaß des Raubbaues am Menschen, das sich steigert bis zur Verkümmerung und Niedertretung bester seelischer Frauenkräfte, bis zur Auslöschung von Frauenleben, und das mit der Mutter zusammen das noch ungeborene Kind schädigt, ja es oft genug vernichtet. Alle Frauenrechte, für die wir am 8. März die Stimme erheben, müssen Waffen werden, die Millionen Frauen gegen die ausbeutenden, herrschenden Klassen und ihren Staaten kehren. Reformen und Rechte sind im Klassenkampf der schaffenden, leidenden Mehrheit gegen die plündernde, verknechtende und genießende Minderheit zu erobern. Der soziale Gegensatz zwischen den Geschlechtern hat seine letzte und festeste Wurzel in dem Antagonismus zwischen den Besitzlosen und den Besitzenden, zwischen den Schöpfern und den Aneignern des gesellschaftlichen Reichtums.

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So erklärt sich, dass in der Zeit, wo die Generaloffensive der Weltbourgeoisie gegen die Werktätigen himmelschreiende Frauennöte schafft, die dringlichsten Forderungen nach Recht, Schutz, sozialer Fürsorge für die Frauen keine Erfüllung finden. Die bourgeoise Klassendiktatur bedeutet in dieser Beziehung Stillstand, ja Rückschritt. Nicht einmal in Großbritannien, dem Stamm- und Mutterland bürgerlicher Demokratie, sind bis heute die Einschränkungen des allgemeinen Wahlrechts für die Frauen gefallen, die in der Hauptsache die Proletarierinnen treffen. Weder in Frankreich, Italien, Spanien noch in Belgien und in der republikanischen Schweiz ist dem weiblichen Geschlecht das politische Wahlrecht zuerkannt worden. Die reformistischen Sozialdemokraten Belgiens streiten unter sich sogar noch immer darüber, ob sie dieses Recht auch nur fordern sollen! Mussolini, der es einst den Italienerinnen verheißen hat, will ihnen heut höchstens das Gemeindewahlrecht gewähren und auch das nur als Privileg für Damen. Gewissenloser, brutaler noch stößt in den kapitalistischen Ländern die Bourgeoisie in Generaloffensive gegen die Wertung und Entlohnung der Frauenarbeit vor, gegen den Arbeiterinnen- und Mutterschutz, gegen alle sozialen Entlastungs- und Fürsorgemaßnahmen zugunsten der weiblichen Werktätigen. Abbau, rückwärts ist dort das Leitmotiv der Zustände.

Die meisten kapitalistischen Regierungen haben die sehr bescheidenen, unzulänglichen Vorschriften des gesetzlichen Arbeiterinnenschutzes nicht anerkannt, die von der Internationalen Arbeiterkonferenz zu Washington gefordert worden sind. Wo sie anerkannt wurden, blieben sie auf dem Papier. Überall reißt das kapitalistische Unternehmertum die Schranken nieder, die die Gesetzgebung der skrupellosen Auspressung der weiblichen Arbeitskraft gezogen hatte. Er reißt sie nieder in der Praxis mittels seiner ökonomischen Macht, die durch die gegenwärtige Wirtschaftslage vergrößert wird oder auch — nach bürgerlichem Recht geheiligt — durch Regierungsvorschriften und neue Gesetze. Das Verbot der Nachtarbeit, die Regelung und Verkürzung der Arbeitszeit, der freie Sonnabendnachmittag für Arbeiterinnen, die Schutzzeit für Schwangere und Wöchnerinnen, die Stillpausen für nährende Mütter, diese und andere Reformen zur Zügelung der kapitalistischen Raffgier sind mehr oder weniger gewesen. Die berufstätigen Frauen werden in erster Linie die Opfer der Entlassungen, der Lohn- und Gehaltssenkungen, und Bettelpfennige sind es, die die weiblichen Erwerbslosen und Kurzarbeiterinnen empfangen. Schwangeren-, Wöchnerinnen- und Säuglingsheime, Krippen und Kinderhorte werden in wachsender Zahl geschlossen oder ihre Leistungen verschlechtern sich. So gut wie nichts geschieht, um das entsetzliche Wohnungselend auch nur zu mildern, das die Frauen und Mütter in Mittel- und Westeuropa wie in England und den Vereinigten Staaten Nordamerikas auf das grausamste peinigt. Alles in allem sind in der Folge die einschlägigen Frauentagslosungen die gleichen wie im Vorjahr. Das besagt, dass unsere Aktions- und Kampfeskraft dafür aufs höchste gesteigert werden muss. Es ist dies umso nötiger, als die reformistischen Gewerkschaften für Arbeiterinnenrecht und Arbeiterinnenschutz nicht mehr leisten, was sie einst leisteten und zu leisten versprachen.

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In Sowjetrussland, in den Räte-Republiken sind die wichtigsten „spezifischen Frauenforderungen“ erfüllt oder wenigstens offiziell anerkannt, und ihre möglichst rasche und vollkommene Verwirklichung wird eifrig, ja begeistert erstrebt. Die Diktatur des Proletariats brachte gesetzlich die volle Gleichberechtigung der Frau mit dem Manne in der Familie, in der Gesellschaft, im Staate. Sie brachte einen durchgreifenden Arbeiterinnenschutz, dessen Durchführung und weitere Ausgestaltung Sache der Arbeiterinnen und Arbeiter selbst ist, denn ihre eigenen Beauftragten und Vertreter sind es, die in den Sowjetorganen, Gewerkschaften, Betriebskomitees dabei zusammenwirken. Soziale Einrichtungen und Maßnahmen zum Schutz und zur Fürsorge für Mutter und Kind gelten als vornehmste Pflicht des Staates. Es kann vorkommen, dass kurzsichtige, vorurteilsbefangene Beamte den anerkannten Grundsätzen in der Praxis Widerstand entgegenstellen. Allein ihr Widerstand kann verhältnismäßig leicht überwunden werden. Er wird nicht gestützt durch die Macht profitwütiger Kapitalisten in der Wirtschaft, nicht durch die Macht einer ausbeutenden Klasse im Staat und die Rücksicht auf das Privateigentum.

Der sowjetische Arbeiter- und Bauernstaat ist die Sache, der Machtapparat der Proletarier, der Schaffenden, ohne Unterschied des Geschlechts. In der Wirtschaft, wie auf allen Gebieten des sozialen Lebens, hat er ihre dauernden Interessen als Klasse zu vertreten. Er wertet alle Maßregeln und Neuerungen, die der Gleichberechtigung der Frauen dienen, dem Recht und Schutz der Arbeiterinnen, der Fürsorge für die Mutterschaft, als Bausteine einer neuen, höheren sozialen Ordnung, die den Kommunismus verwirklichen soll. Allein das Werten, Wollen und Sollen des Rätestaates stößt auf eine Schranke. Es ist die Rückständigkeit und Schwäche, die Armut der Wirtschaft, aus der die Kosten der Reformen zu Gunsten des weiblichen Geschlechts zu bestreiten sind. Diese harte Tatsache erinnert die Frauen daran, dass ihr Schicksal — wie die Geschichte zeigt — aufs engste mit der Entwicklung der Arbeit verknüpft ist. Sie mahnt sie, dass für Gegenwart und Zukunft ihr ureigenstes Interesse fordert, ihre volle Kraft an den Aufbau, an die Steigerung des Ertrags der Wirtschaft zu setzen. Die tragende Grundlage der Reformen und Einrichtungen, die die Frauenmassen wirklich gleichberechtigt und frei machen, ist die Eingliederung der Frauen in die soziale Wirtschaft, in die soziale Arbeit, ist die Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit. Durch Quantität und Qualität ihrer Arbeit in der Gesellschaft müssen die Frauen den Reichtum mehren, von dem ihnen gegeben werden soll, Ihre sozialen Leistungen sind ihr Rechtstitel darauf. Im Lichte dieser Zusammenhänge sind die „spezifischen Frauenforderungen“ zu betrachten, die am 8. März in Sowjetrussland und den mit ihm verbündeten Räterepubliken erhoben werden. Alles in allem sind sie ebenfalls die gleichen geblieben wie im Vorjahr, weil die wirtschaftlichen Vorbedingungen ihrer Erfüllung noch nicht verwirklicht sind. Jedoch die Hinsteuerung auf das große Ziel fordert in den Sowjetstaaten eine Erweiterung der Frauentagslosungen, oder genauer gesagt, die stärkere Betonung, die schärfere Umreißung bestimmter Einzelforderungen.

Die Zahl und die Bedeutung der Bauernschaft, die Notwendigkeit, den individuellen kleinbürgerlichen Betrieb in die große soziale Ökonomie einzufügen, ihn auf den Weg der gemeinwirtschaftlichen Entwicklung zu führen, machen es zur Aufgabe des Frauentags, die innigste Solidarität zwischen den Proletarierinnen und Bäuerinnen zu fördern. Beide müssen sich als Schaffende, als Aufbauende zusammenfinden, müssen ihr Bestes dazu beitragen, dass sich Industrieproletariat und Bauernschaft in fester, treuer Bundesgenossenschaft bei wirtschaftlicher und kultureller Arbeit aneinander schließen. Die Frauentagslosungen haben ferner die Gedanken und Herzen dafür zu erobern, dass der Staat, alle öffentlichen Organe, die Kommunistische Partei, die proletarischen Klassenorganisationen jeder Art Maßnahmen durchführen, die das Ziel verfolgen, die weibliche Jugend in Stadt und Dorf allseitig zu bilden und zu höchster Leistungstüchtigkeit zu erziehen. Schließlich muss unser Frauentag in den Sowjetländern alle sozialen Kräfte aufrufen, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Lage der Proletarierinnen und Bäuerinnen zu heben. Dazu gehört vor allem das kraftvollste Eintreten für Einrichtungen und Formen der Lebensgestaltung, durch die den Frauen die hauswirtschaftlichen Bürden abgenommen, die Pflichten der Mutterschaft erleichtert werden. Zum Walten und Wirken des Staats, der Sowjetorgane in dieser Richtung muss sich gesellen die „Selbsthilfen der proletarischen und bäuerlichen Massen, die in freier Initiative für Betriebe und Stadtbezirke Gemeinschaftsküchen und Speisehallen usw. schaffen, die in Industriezentren und abgelegenen Dörfern Krippen, Kinderhorte, Kinderheime und ähnliche Anstalten gründen. Die Genossenschaftsidee wird in dieser Beziehung Unschätzbares für die wirkliche Befreiung der Frau leisten. Unerlässlich ist aber auch die Revolutionierung der Geister, der Lebensgewohnheiten in Proletariat und Bauernschaft, die Überwindung des Vorurteils, dass es sich dabei um „Ewigkeitswerte“ handle und nicht um wandelbare, vergängliche Formen, deren Grundlage die Wirtschaft ist. So schließen sich die heurigen Frauentagstosungen in den sowjetischen Staaten zum Ringe des zielbewussten Willens, einen Wirtschafts- und Gesellschaftsbau zu errichten, in dem die Frau in Wahrheit und Tat als sozial und menschlich Freie wohnt und wirkt.

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In den Ländern des nahen und fernen Ostens liegt das Schwergewicht der „spezifischen Frauenforderungen“ am 8. März auf den Kampfeslosungen für die volle rechtliche, gesetzliche Gleichstellung des Weibes mit dem Mann. Von den sozialistischen Räterepubliken abgesehen, ist die Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts in der Gesetzgebung keines dieser Länder anerkannt. Nicht einmal in Indien und in den holländischen Kolonialgebieten. Drückender noch als die allgemeine Rechtlosigkeit vor dem Gesetz lastet auf der Frau der Zwang religiöser Satzungen, altersgrauer sozialer Sitten und Traditionen. Die Hinterlassenschaft von Jahrhunderten, ja Jahrtausenden liegt auf dem Fühlen, Denken und Wollen, den Lebensäußerungen und Lebensformen von Mann und Weib. Das macht sich besonders in den Beziehungen der Geschlechter zu einander geltend und trifft auch für die sowjetischen Ostländer zu. Hier wird der vollen rechtlichen Gleichstellung von Frau und Mann so große Bedeutung zuerkannt, dass der 8. März zum Nationalfeiertag geworden ist. Jedoch dieser Feiertag ist zugleich Kampftag für die Praxis der Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts und damit Kampftag gegen die Macht des Vorurteils, des Herkommens der Bräuche. Einschlägige Forderungen werden leidenschaftlich begründet, die in diesem Kampf die Frauen aller Ostländer miteinander verbinden. Laut, eindringlich erschallt vor allem die Losung: fort mit dem Kalim, mit dem Frauenkauf! Denn die Sowjetgesetzgebung erhebt zwar die Frau zur Gleichberechtigten in der Ehe und Familie, allein die Wucht der Tradition erniedrigt sie in allen Ostländern zum „Objekt“, das wie jede Ware vom Familienoberhaupt verkauft und gekauft werden kann. Die Zertrümmerung aller Gesetzestafeln, aller Satzungen, Vorurteile und Sitten, die die Frau des Orients in Knechtschaft halten, liegt im Interesse des Weltproletariats. Massen der weiblichen Bevölkerung können nur mit voller Kraft an den nationalen und revolutionären Kämpfen teilnehmen, wenn die Frau frei über ihre Person und ihre Lebensbetätigung verfügt.

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Alle „spezifischen Frauenforderungen“, für deren Erfüllung am 8. März Frauenmassen mobilisiert werden, sind Rinnsale, Bäche, Flüsse, die in den gewaltigen Strom des revolutionären proletarischen Klassenkampfs einmünden, der die Bourgeoisie aus der Offensive in die Defensive drängen und in der Aufrichtung der proletarischen Diktatur seinen nächsten Höhepunkt erreichen muss. Dieses große historische Ziel gibt dem Internationalen Kommunistischen Frauentag Schwung und Begeisterung, ballt die Entschlossenheit breitester Massen zu unwiderstehlicher Kampfesmacht zusammen. Ein dunkler Schatten wird auf das glühende revolutionäre Leben fallen, das der 8. März kündet. Die Erinnerung daran, dass der geniale Führer des Weltproletariats, dass Lenin von uns geschieden ist, der einer der klar blickendsten, treuesten, wegweisenden Vorkämpfer für die volle soziale und menschliche Gleichberechtigung der Frauen war. Schöpfen wir aus dankbarem Gedenken seines unsterblichen Lebenswerks die Kraft, seiner wert zu sein. Das besagt, jeden Tropfen unseres Herzbluts, jedes Atom unseres Willens, unserer Energie einzusetzen für den Sieg der Weltrevolution.

Clara Zetkin.

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