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Polnischen Sozialistischen Partei RLGW

Auf Initiative der deutschen Sozialdemokratie war im Dezember 1890 die Vereinigung polnischer Sozialisten in Berlin gegründet worden, die sich im September 1893 unter Führung von Franciszek Morawski und Franciszek Merkowski mit anderen polnischen sozialistischen Gruppen zur Polnischen Sozialistischen Partei (PPS) des preußischen Teils von Polen konstituierte. Sie war bis 1903 ein autonomer Bestandteil der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

In Lwów hatte im Januar 1892 ein Kongress sozialistischer Gruppen und Arbeiterorganisationen stattgefunden, auf dem unter Führung von Ignacy Daszyński, Samuel Haecker u. a. die Galizische Sozialdemokratische Partei, auch Sozialdemokratische Partei Galiziens genannt, als Teil der österreichischen Sozialdemokratie geschaffen worden war. [Rosa Luxemburg, Gesammelte Werke 1/1]

Polnische Sozialistische Partei (PPS) – gegründet 1892. Das Programm der Partei war eine Mischung von Patriotismus und Sozialismus. Im Mittelpunkt des Programms der PPS stand die Unabhängigkeit Polens, der „Sozialismus" spielte die Rolle des Mittels zum Zweck, des Werkzeugs zur Eroberung dieser Unabhängigkeit. Die Methode des Kampfes war: bewaffneter Aufstand gegen den zaristischen Absolutismus und individueller Terror gegen die Agenten des Zarismus in Polen. Die sozialpatriotischen Losungen der PPS fanden Anklang beim polnischen Kleinbürgertum und der kleinbürgerlichen revolutionären Intelligenz, aber auch bei einem Teil des polnischen Proletariats, namentlich bei den aus dem Zerfall des Handwerks hervorgehenden Proletarierschichten. Ihr Eklektizismus in theoretischen und programmatischen Fragen, ihre Methoden der politischen Aktion und schließlich die Gesellschaftsklassen und -gruppen, auf die sich die PPS stützte, machten diese Partei bis zu einem gewissen Grade den russischen Sozialrevolutionären verwandt. Die Revolution von 1905 und die Massenbewegung der polnischen Arbeiterklasse führten in der Partei eine Scheidung der Geister herbei. 1906 spaltete sich die PPS in eine Rechte, ausgesprochen nationalistische, und eine Linke. Letztere vereinigte sich 1918 mit der Sozialdemokratie Polens zur Kommunistischen Partei Polens. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 7, Anm. 146]

Der 10. Parteitag der „Lewica" der PPS (Polnische Sozialistische Partei), die nach 1905 sich in die Linke (Lewica) und die revolutionär-nationale Fraktion („Fraki") spaltete, fand Anfang 1908 statt.

Unter dem Einfluss der Revolution von 1905 stand die PPS in einer starken ideologischen Krise. Rosa Luxemburg charakterisiert die Lage in der PPS mit folgenden Worten: „Zwei Monate Revolution haben genügt, um diese Richtung, die 12 Jahre hindurch in der Grabeskälte des Absolutismus sich konservierte, zum Bankrott zu bringen. Vier verschiedene Programme im Laufe von 3 Jahren, unzählige Sprünge und taktische Wendungen nach rechts und nach links, beispielloser Zerfall und Demoralisierung in der Parteiorganisation der PPS, ihre Spaltung in zwei Teile, weiterer Zerfall des einen Teils in einzelne Stücke, Schwankungen und Verwirrung im anderen Teil – dies ist die Lage der PPS" (siehe die Artikel Rosa Luxemburgs über die Krise in der PPS im „Proletarij", Nr. 28 und 32).

Die PPS führte einen erbitterten Kampf gegen die Polnische Sozialdemokratie, und der Umstand, dass diese in prinzipiellen Fragen zumeist mit den Bolschewiki zusammenging, bewirkte es, dass die Menschewiki der PPS gegenüber wohlwollend gesinnt waren. In der Zeit der ersten Revolution stand die PPS-„Lewica" den Menschewiki näher. Dies blieb auch später der Fall, insbesondere 1912, als die Menschewiki bei den Wahlen zur IV. Duma trotz des Protestes der Sozialdemokratie Polens und Litauens sowie der Bolschewiki den Warschauer Duma-Abgeordneten Jagello – Mitglied der PPS – in die sozialdemokratische Fraktion der IV. Duma aufnahmen. Im Jahre 1919 trat ein bedeutender Teil der „Lewica" der KP Polens bei.

Der Satz, auf den sich Lenin beruft, steht in der Resolution des 10. Parteitages der PPS über die „leitenden taktischen Anweisungen für die gegenwärtige Situation". „Der Niedergang der bürokratisch-absolutistischen Ordnung wird sich auch in der Folge entweder auf dem Wege neuer revolutionärer Attacken des Volkes oder unter dem Druck der gleichen Volkskräfte durch allmähliche Konzessionen und Kompromisse der Regierung mit den herrschenden Klassen vollziehen." Der menschewistische „Golos Sozialdemokrata" erklärte bei der Veröffentlichung der Kongressresolutionen, dass die PPS „sich in ihrer Praxis entschlossen auf den Boden der Massenbewegung der Arbeiterklasse und in der Theorie auf den Boden des wissenschaftlichen Sozialismus gestellt hat", dass „die letzten Hindernisse für den Zusammenschluss der ganzen sozialdemokratischen Bewegung Bussisch-Polens unter einer Fahne verschwinden". In Wirklichkeit brachten die Resolutionen bei weitem nicht eine prinzipielle Liquidierung der früheren nationalistischen Positionen der PPS zum Ausdruck, sondern nur das äußere Kompromiss zwischen den gegensätzlichen Strömungen in der Partei. [Band 12]

Die Polnische Sozialistische Partei (PPS) entstand im Jahre 1892. Im Jahre 1906 spaltete sie sich in zwei Flügel: den rechten, eng nationalistischen, der im Jahre 1919 die jetzige PPS gründete, und den linken, dem Sozialismus näherstehenden. Aus diesem linken Flügel und der Sozialdemokratischen Partei Polens und Litauens entstand im Jahre 1918 die Kommunistische Partei Polens. Die Hauptforderung des Programms der PPS war die Errichtung der unabhängigen polnischen Republik aus drei Teilen Polens, dem russischen, dem deutschen und dem österreichischen, durch das Proletariat. Die Kampfmethode der Partei war der bewaffnete Aufstand gegen den zaristischen Absolutismus und der individuelle Terror gegen seine Vertreter in Polen. Die nationalistischen und patriotischen Losungen der PPS hatten im polnischen Kleinbürgertum, in der kleinbürgerlichen revolutionären Intelligenz und in einem gewissen Teil des polnischen Proletariats Boden gefunden. Die ganze Theorie und Praxis der PPS brachte sie bis zu einem gewissen Grade den russischen Sozialrevolutionären nahe. […] [Ausgewählte Werke, Band 2]

Die Polnische Sozialistische Partei (PPS) entstand im Jahre 1892. Die Hauptforderung des Programms der PPS, die damit auch ihr nationalistisches kleinbürgerliches Wesen dokumentierte, war die Errichtung der unabhängigen polnischen Republik aus den drei Teilen Polens, dem russischen, dem deutschen und dem österreichischen, durch das Proletariat. Die Kampfmethode der Partei war der bewaffnete Aufstand gegen den zaristischen Absolutismus und der individuelle Terror gegen seine Vertreter in Polen. Die nationalistischen und patriotischen Losungen der PPS, die auf den schärfsten Widerstand des proletarisch-revolutionären Flügels in der Partei des polnischen Proletariats, der „Sozialdemokratie Polens und Litauens“, stieß, fanden im polnischen Kleinbürgertum, in der kleinbürgerlich-nationalistischen Intelligenz und einem gewissen Teil des polnischen Proletariats Boden. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 96]

Die Sozialistische Partei Polens (PPS) entstand im Jahre 1892. Im Jahre 1906 spaltete sie sich in zwei Flügel: den rechten („Prawica"), eng-nationalistischen, der im Jahre 1919 die jetzige PPS gründete, und den linken („Lewica"), dem Sozialismus näherstehenden (aus der „Lewica" und der Sozialdemokratischen Partei Polens und Litauens entstand im Jahre 1918 die Kommunistische Partei Polens). Die Hauptforderungen des Programms der PPS war die Errichtung der unabhängigen polnischen Republik aus den drei Teilen Polens – dem russischen, dem deutschen und dem österreichischen – durch das Proletariat. Ihre Kampfmethode war der bewaffnete Aufstand gegen den Zarenabsolutismus und der terroristische Kampf gegen die Agenten des Zarismus in Polen. Die nationalistischen und patriotischen Losungen der PPS hatten im polnischen Kleinbürgertum, in der kleinbürgerlichen revolutionären Intelligenz und in einem gewissen Teil des polnischen Proletariats einen Boden gefunden. Der Eklektizismus in theoretischen und Programmfragen, die Methoden der politischen Tätigkeit und schließlich die Klassen und sozialen Gruppen, auf die die PPS sich stützte, brachten die Partei bis zu einem gewissen Grade den russischen Sozialrevolutionären nahe. Die führenden Organe der PPS waren „Przedświt" („Morgenröte") und „Rabotnik" („Der Arbeiter"); ihre Führer waren zu verschiedenen Zeiten Wojciechowski, Pilsudski, Daszyński, Perl u. a.

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