Auf dem Kopenhagener Kongresse (28. August bis 3. September 1910) wurde im Zusammenhang mit der Spaltung zwischen der tschechischen und der deutschen Sozialdemokratie in Österreich wegen der Gewerkschaftsfrage eine Resolution über die Einheit der sozialistischen Bewegung gefasst. Diese Resolution erinnerte an den analogen Beschluss des Amsterdamer Kongresses und führte zur Verteidigung des Prinzips der Einheit das Beispiel der Vereinigung der französischen sozialistischen Parteien an, durch die die Macht und das Ansehen der, sozialistischen Bewegung in Frankreich gefördert worden war. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 17]

Kopenhagener Kongress: der 8. Internationale Sozialisten-Kongress tagte vom 28. August bis 3. September 1910. Die Resolution des Kongresses über „Schiedsgerichte und Abrüstung“ bestätigte die entsprechende Resolution des Stuttgarter Kongresses und stellte eine Reihe von Forderungen auf, die von allen sozialistischen Parteien im Kampf gegen den Krieg erhoben werden müssen: a) obligatorische Überweisung aller Konflikte zwischen den Staaten an internationale Schiedsgerichte, b) allgemeine Abrüstung, c) Abschaffung der Geheimdiplomatie, d) Selbstbestimmungsrecht der Nationen. Die letzten zwei Absätze der Stuttgarter Resolution über Militarismus und internationale Konflikte sind in der Resolution des Kopenhagener Kongresses in vollem Umfang wiederholt. Zum Schluss weist die Resolution das Internationale Sozialistische Büro an, „bei drohender Kriegsgefahr sofort die nötigen Schritte einzuleiten, um zwischen den Arbeiterparteien der betroffenen Länder das Einvernehmen über ein einheitliches Vorgehen zur Verhütung des Krieges herbeizuführen“. Eine lebhafte Diskussion entstand in der Kommission und im Plenum über den Antrag Vaillant-Keir Hardie: der Generalstreik solle als das zweckmäßigste Mittel zur Verhütung des Krieges anerkannt werden. Dieser Ergänzungsantrag wurde vom Kongress abgelehnt und dem Internationalen Sozialistischen Büro zur Behandlung überwiesen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 18, Anm. 20]