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Bljumkin, Ja. G.

Bljumkin, Jakow Grigorjewitsch (1900-1929) war ein ukrainischer Sozialrevolutionär. Während des Bündnisses zwischen Bolschewiki und linken Sozialrevolutionäre im Frühjahr 1918 schloss er sich der Tscheka an und wurde in der Abteilung für die Beaufsichtigung ausländischer Botschaften für die deutsche Botschaft zuständig. Diese Stellung nutzte er am 6. Juli 1918 für ein Attentat auf den Botschafter Mirbach. Nach seiner Flucht war er in den folgenden Monaten v.a. in der Ukraine gegen die dortige Marionettenregierung der Deutschen aktiv. Im April wurde er von einem Revolutionstribunal zum Tode verurteilt, aber v.a. auf Drängen Trotzkis begnadigt. Darauf betrachteten die Sozialrevolutionäre ihn als einen Verräter und versuchten, ihn zu ermorden. Zeitweise war er der Leiter von Trotzkis Leibwache, dann sein Adjutant (und gab in dieser Zeit den ersten Band von „Wie sich die Revolution rüstete“ heraus). Die meiste Zeit war er aber für den sowjetischen Geheimdienst in verschiedenen asiatischen Ländern im Einsatz, u.a. 1920 im Iran an der Gründung der dortigen Kommunistischen Partei beteiligt. 1929 besuchte er bei der Rückreise von einem Auslandseinsatz in Istanbul den inzwischen dorthin verbannten Trotzki, wurde nach seiner Heimkehr in Moskau verhaftet, gefoltert, zum Tode verurteilt und erschossen.

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