Lensch, Paul (1873-1926) wurde 1902 Redakteur der links-sozialdemokratischen Leipziger Volkszeitung, 1907-13 ihr Chefredakteur. 1912 wurde er Reichstagsabgeordneter und bewegte sich langsam nach rechts. Zu Kriegsbeginn war er zunächst Gegner der Kriegskredite, wurde bald einer der prominentesten „Umlerner“, die vom äußersten linken auf den äußersten rechten Flügel der Partei überliefen. Nach dem Krieg wurde er Mitarbeiter und 1922 Chefredakteur der rechten bürgerlichen Deutschen Allgemeinen Zeitung und war damit selbst der SPD zu rechts und wurde ausgeschlossen. Lensch,
Paul (1873-1926) – Vor dem Kriege linker Sozialdemokrat. War
Redakteur der „Leipziger Volkszeitung". Seit Beginn des Kriegs
verwandelte sich L. in einen wilden deutschen Chauvinisten, rückte
nach dem Kriege immer mehr nach rechts und wurde schließlich
Redakteur des Stinnesschen Hauptorgans „Deutsche Allgemeine
Zeitung". 1922 aus der SPD. ausgeschlossen. [Band 18] deutscher Sozialdemokrat, der die Entwicklung
vom linken Flügel der Partei, dem er angehörte, als er vor dem
Kriege Redakteur der „Leipziger Volkszeitung" war, zum offenen
Verteidiger des Finanzkapitals vollzogen hat. Zu Kriegsbeginn wurde
er Sozialchauvinist und gehörte zu den Hauptmitarbeitern der
Parvusschen
„Glocke". Er ging immer weiter nach rechts, bis er nach dem
Kriege Redakteur der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" von
Stinnes wurde. 1922 wurde er aus der SPD ausgeschlossen. [Band 21] |
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