Noske,
Gustav (1868-1946) – Bekannter
deutscher Sozialdemokrat. Ursprünglich von Beruf Holzarbeiter.
Bekleidete lange Zeit hindurch hohe Gewerkschaftsposten, eine
Zeitlang Redakteur der sozialdemokratischen „Volkstribüne" in
Königsberg und der „Volksstimme" in Chemnitz. 1906 in den
Reichstag gewählt. Seine patriotischen Reichstagsreden 1908 wurden
von den bürgerlichen und den Regierungskreisen mit Beifall
aufgenommen. Auf dem Essener Parteitag bekundete der rechte Flügel
der Sozialdemokratie entschiedene Sympathie für Noske, während ein
Teil des Parteitags gegen seine Reden protestierte. Im
imperialistischen Krieg schloss er sich dem Scheidemannschen
Standpunkt an, unterstützte im Verein mit der Parteimehrheit die
Regierung und stimmte für die Kriegskredite. Im November 1918 wurde
er mit der Unterdrückung des Matrosenaufstandes in Kiel beauftragt
und nachher zum Gouverneur in Kiel ernannt. Mit Rücksicht auf das
Erstarken der revolutionären Bewegung in Deutschland wurde N. durch
die rücksichtslose Unterdrückung des Matrosenaufstandes
bekanntgeworden, nach Berlin berufen und wurde nebst R. Wissell
Mitglied des Rates der Volksbeauftragten. Auf die reaktionären
deutschen Generale, von Lüttwitz und andere, gestützt, unterdrückte
er mit größter Grausamkeit den Aufstand der Berliner Arbeiter im
Januar 1919. Führte als Reichswehrminister im Kabinett Scheidemann
mit Hilfe der monarchistischen Offiziere den Kampf gegen die
Arbeiterbewegung. Die deutsche Bourgeoisie nützte Noske aus als
Mittel zur Unterdrückung der proletarischen Revolution und bereitete
unter seiner Mithilfe den Boden für den Kapp-Putsch vor, der seiner
Ministerkarriere ein Ende machte. Er hat sich durch seine Tätigkeit
den Namen eines „Bluthundes" erworben. Gegenwärtig
Regierungspräsident der Provinz Hannover. [Band 12] deutscher Sozialdemokrat, politischer und
Gewerkschaftsbeamter. Zeitweise Redakteur der „Volkstribüne"
in Königsberg und der „Volksstimme" in Chemnitz. 1906
Reichstagsabgeordneter. Verfasser eines Buches über die
Kolonialpolitik, die in ihm einen begeisterten Verfechter fand.
Während des Krieges zeichnete er sich durch seinen besonderen
Patriotismus aus. Im November 1918 versuchte er, den Aufstand der
Matrosen in Kiel zu unterdrücken. Gehörte dem Rat der
Volksbeauftragten an, in dem er sich rasch mit den reaktionären
Generalen verbündete, die er zur Unterdrückung der revolutionären
Arbeiterbewegung heranzog. Als Kriegsminister förderte er die
Sammlung der reaktionären Elemente, die dann den Kapp-Putsch vom
März 1920 durchführten. Nach seinem Sturz als Minister wurde er
Regierungspräsident von Hannover. [Band 19] |
Übersicht > Personenverzeichnis >