Petljura, S. (1877–1926) – ukrainischer Sozialdemokrat rechter Richtung. Vor der Revolution Redakteur der Zeitschrift „Ukrainskaja Schisn" (Moskau), Organisator und Haupt der Ukrainischen Volksrepublik. Anfang 1918 stellte er mit Unterstützung der Deutschen die Zentralrada wieder her, die durch den Aufstand der Kiewer Arbeiter auseinandergejagt worden war. Unter Petljura machte die Ukraine in dem Jahren 1918/19 Entsetzliches durch: Plünderungen, Massenmorde, Judenpogrome, bei denen die gesamte jüdische Bevölkerung ganzer Ortschaften und Dörfer ausgerottet wurde. Die Truppen Petljuras wurden von der Roten Armee geschlagen. Petljura floh nach Polen, von wo er von Zeit zu Zeit erfolglose Überfälle auf das Sowjetgebiet unternahm. Wurde im Mai 1926 in Paris von Schwarzbart, einem jüdischen Nationalisten aus Russland, erschossen. [Band 22]

Petljura – war früher ein ukrainischer Sozialdemokrat; 1917-1918 Jahre wurde er als Leiter der ukrainischen Rada nominiert. Petljura war ein typischer Vertreter der kleinbürgerlichen Konterrevolution und bildete während der ganzen Nach-Oktober-Jahre Blocks mit der ausländischen Reaktion gegen die Sowjetmacht. 1918 stellte er das Regime der „Demokratie" in der Ukraine dank deutscher Truppen wieder her. Im Jahr 1920 behauptete Petljura seine Autorität in der Westukraine mit Hilfe der weißen polnischen Truppen. In den ersten Jahren der Sowjetmacht führte Petljura immer noch einen Teil der wohlhabenden Bauernschaft und der nationalistischen Intelligenz. 1923-1924 zerfiel die militärische und politische Emigration, die um ihn herum gruppiert war. Die reuige Rückkehr in die Sowjetukraine von so engen militärischen Mitstreitern Petljuras wie Tjutjunik, und politischen Mitstreitern wie dem Akademiker Gruschewski, markiert den endgültigen Zusammenbruch des Petljuralagers.[Trotzki, Sotschinenija 3.2]