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Schingarjow, A. I.

Schingarjow, A. I. (1869-1918) – Abgeordneter der II. und III. Reichsduma vom Gouvernement Woronesch, Abgeordneter der IV. Reichsduma als Vertreter der Stadt Petersburg. Führer der Dumafraktion der Kadetten, Arzt und Semstwo-Mann. 1917 Mitglied des ersten Koalitionskabinetts als Minister für Landwirtschaft, später an Stelle von Tereschtschenko Finanzminister. Demissionierte gleich den übrigen Kadetten am 16. (3.) Juli 1917, um auf diese Weise eine Regierungskrise herbeizuführen, die dann den Anstoß zu den Juli-Ereignissen gab. Nach der Oktoberrevolution verhaftet, aus der Peter-Pauls-Festung in eine Heilanstalt überführt und dort, zugleich mit F. F. Kokoschkin, von einer Gruppe Matrosen erschlagen. Die bedeutendste wissenschaftliche Arbeit von Schingarjow ist: „Das aussterbende Dorf' (1901, 2. Auflage 1907). [Band 12]

Arzt und Politiker; Abgeordneter der III. und IV. Reichsduma und einer der Führer der Kadettenfraktion. In der ersten Provisorischen Regierung war er Landwirtschaftsminister, im zweiten Kabinett Lwow (erste Koalitionsregierung) Finanzminister; demissionierte zusammen mit den übrigen kadeltischen Kabinettsmitgliedern am 15. (2.) Juli 1917 mit der ausgesprochenen Absicht, eine Regierungskrise hervorzurufen; diese Regierungskrise gab dann den Anstoß zu den Juliereignissen. Sch. wurde nach der Oktoberrevolution verhaftet und in die Peter-Pauls-Festung gebracht, wo er von einer Gruppe Matrosen getötet wurde. [Band 20]

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